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Tagebuch 1924
Dieser entstammte einer „assimilierten jüdischen Kaufmannsfamilie“ und wurde ein enger
Freund Ehrlichs (Jacques Groag, Az W, Architektenlexikon).
ETC wurde bereits als Baby evangelisch getauft. Die Eltern waren mit den beiden älteren
Schwestern 1882 aus der jüdischen Religionsgemeinschaft ausgetreten. HT hatte seine
Taufe in seinem 13. Lebensjahr „stehend“ empfangen.
73 Die Galerie Würthle zeigte neben etlichen Zeichnungen auch 17 Aquarelle von George
Grosz, die in ihren Farben von „wundervoller Leuchtkraft“ bei gleichzeitiger „Feinheit und
Leichtigkeit“ das Überraschendste für Wien seien, „wo man George Grosz nur aus dem
Ecce-homo-Buch […] oder einigen Schwarz-weiß-Blättern kannte“ (tz [Tietze] 1924g).
Der Katalog zur Verkaufsausstellung führt kein Datum an. Vorangestellt als „Lebensbe-
kenntnis und künstlerisches Manifest“ finden sich zwei von Grosz verfasste autobiografi-
sche Skizzen.
Die Malerin Katharina Zirner war offenbar auch als Hutmacherin tätig.
Im Park von Schloss Schönbrunn befindet sich der Wiener Tiergarten.
Ob HTs Besuch bei Dr. Eugenie Schwarzwald einen anderen als einen geselligen Hinter-
grund hatte, kann nicht gesagt werden. In jedem Fall scheint es ein entspanntes, zwangloses
Beisammensein gewesen zu sein, möglicherweise einer jener berühmten Abende im Salon
der Schwarzwalds.
Kanitz – gemeint ist der Jurist Dr. Adolf Kanitz-Wiesenburg, Vertrauter von Ida Conrat
und ihr ehemaliger Nachbar in der Walfischgasse (Gaugusch 2011, 1.328 ; persönliches
Gespräch der Herausgeberin mit Kristin Matschiner, Dezember 2011).
74 Bedauerlicherweise konnte bisher keine Zeichnung Helene Funkes von ETC nachgewie-
sen werden.
Zu Otto Gottlieb siehe TB 1924, 3.3.
Gemeint ist vermutlich Oskar Kokoschka, Selbstbildnis von zwei Seiten, Kreidelithografie,
1923 (Wingler/Welz 1975, 145).
75 Adolf „Alf“ Seitz hatte in der niederösterreichischen Kleinstadt Eggenburg ein Anwesen
geerbt.
Das Feuilleton von Frau Pollak-Prag konnte nicht ausfindig gemacht werden.
In zwei aufeinanderfolgenden, als „Ketzerische Glossen eines Museumsbesuchers“ beti-
telten Beiträgen mokierte sich Adalbert Franz Seligmann („A. F. S.“, selbst Maler und
langjähriges Künstlerhausmitglied) in der „Neuen Freien Presse“ über die Vorgänge an den
Museen. Die Museumsleiter Franz Martin Haberditzl und Gustav Glück (beide Kunsthis-
toriker) gehörten zu jenen Direktoren, die aufgrund der verschiedenen Bildertauschaktio-
nen in den diversen Kommentaren besonders angegriffen wurden. Teil 1 von Seligmanns
Serie widmete sich den Tauschaktionen und Restaurierungen des Kunsthistorischen Muse-
ums (Seligmann 1924a).
Erica Tietze-Conrat
Tagebücher, Band I: Der Wiener Vasari (1923–1926)
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- Titel
- Erica Tietze-Conrat
- Untertitel
- Tagebücher
- Band
- I: Der Wiener Vasari (1923–1926)
- Herausgeber
- Alexandra Caruso
- Verlag
- Böhlau Verlag
- Ort
- Wien
- Datum
- 2015
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY-NC-ND 3.0
- ISBN
- 978-3-205-79545-2
- Abmessungen
- 17.0 x 24.0 cm
- Seiten
- 458
- Kategorie
- Biographien