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Tagebuch 1924
115 Der Haushistoriograf und Kustos der Sammlungen des Chorherrenstifts Klosterneuburg
Berthold Černík führte eine Gruppe angesehener Denkmalpfleger durch das Stift. Eine
Führung Černíks sei mit Sicherheit sehr anstrengend gewesen, denn er sei ein zwar „sehr
gelehrter, aber überaus umständlicher Mann“ gewesen, „der alles übergenau und höchst
ausführlich erklärte“, so Universitätsprofessor Floridus Röhrig, Nachfolger Černíks, in ei-
nem Schreiben an die Herausgeberin (E-Mail vom 15.2.2012). Bei „Pollatschek“ handelte
es sich wahrscheinlich um den Denkmalpfleger und Spezialisten für die Kunst des Elsass’
Ernst Polaczek, der 1925 ein Buch zum Werk Georg Dehios herausbrachte (Polaczek
1925). Polaczek war sowohl Assistent Georg Dehios’ an der Universität wie auch Paul
Clemens’ bei der Denkmalinventarisation der Rheinprovinz gewesen. Er wurde im Zuge
des Novemberpogroms 1938 ermordet (zu Polaczek siehe Châtelet-Lange 1990 ; Profes-
sor Ernst Polaczek, Europastadt Görlitz/Zgorzelec).
116 „Tietze teilt das ganze Gebiet der Kunstgeschichte, unter voller Berücksichtigung der
Urzeit wie der Exoten, in 500 kleine Abschnitte, deren jeder ein Bändchen mit 20 Voll-
bildern ergibt“, hieß es in einem Werbetext für die „Bibliothek der Kunstgeschichte“, in
der fast alle deutschsprachigen Kunstgelehrten der Zeit mit einem Kurzessay zu einem
zentralen Thema ihres Forschungsbereichs oder einem einzelnen Kunstwerk zu Wort ka-
men. Eines der letzten Bändchen war möglicherweise die Nr. 88 mit HTs Aufsatz „Die
französische Malerei der Gegenwart“ (Tietze 1925c).
Weitere Beiträge HTs in der Reihe : Michael Pacher und sein Kreis (Bd. 4), Leipzig 1921 ;
Deutsche Graphik der Gegenwart (Bd. 37), Leipzig 1922 ; Italienische Barockporträts
(Bd. 62), Leipzig 1923.
Von ETC waren erschienen : Die Delfter Malerschule, Carel Fabritius, Pieter de Hooch,
Jan Vermeer (Bd. 27), Leipzig 1922 ; Andrea Mantegna (Bd. 51), Leipzig 1923a.
117 Toni – der Sohn der Köchin.
118 Kustos Bruno Grimschitz zeigte ETC und HT die Vorbereitungen zur Eröffnung der
„Galerie des 19. Jahrhunderts“ im Oberen Belvedere.
Bruno Zappert (1845–1992), Ein Böhm’ in Amerika, eine Gesangs-Burleske in fünf Ak-
ten, 1906.
119 Eiserne Hand und Leopoldsberg (423 m) – Ausläufer des Wienerwalds, Wiener Haus-
berg, an der Donau gelegen.
„Naseweg“ – Zickzack-Abstieg vom Leopoldsberg.
ETC übersetzte den Text von Fernand Léger (Das Schauspiel, Licht/Farbe/Film, in : Fre-
derick Kiesler (Hrsg.), Internationale Ausstellung neuer Theatertechnik, unter Mitwir-
kung der Gesellschaft zur Förderung moderner Kunst in Wien, im Rahmen des Musik-
und Theaterfests der Stadt Wien, Ausstellungskatalog, Wien 1924l, 6–16).
Dass es sich bei dem „Ehepaar Dr. Perutz“ um den Schriftsteller Leo Perutz (1882–1957)
und seine Frau Ida gehandelt hat, kann nicht mit Gewissheit angenommen werden. Al-
lerdings war Perutz ursprünglich als Versicherungsmathematiker tätig und hätte damit für
Erica Tietze-Conrat
Tagebücher, Band I: Der Wiener Vasari (1923–1926)
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- Titel
- Erica Tietze-Conrat
- Untertitel
- Tagebücher
- Band
- I: Der Wiener Vasari (1923–1926)
- Herausgeber
- Alexandra Caruso
- Verlag
- Böhlau Verlag
- Ort
- Wien
- Datum
- 2015
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY-NC-ND 3.0
- ISBN
- 978-3-205-79545-2
- Abmessungen
- 17.0 x 24.0 cm
- Seiten
- 458
- Kategorie
- Biographien