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Tagebuch 1924
GC, 8001, Aby Warburg an HT, 15.6.1917.) 1921 rezensierte ETC Warburgs „Heidnisch-
antike Weissagung in Wort und Bild zu Luthers Zeiten“ (Tietze-Conrat 1921e).
122 Wer Frau Neher gewesen ist, kann nicht mit Sicherheit gesagt werden.
123 Das kleine Theater in einem Seitentrakt von Schloss Schönbrunn war nach längerer
Schließzeit im Juni 1924 wiedereröffnet worden.
Gerhardus Knuttel war Kurator für moderne Kunst und später Direktor am Gemeen-
temuseum (Stadtmuseum) in Den Haag. Er hatte die holländischen Kunstwerke zur
„Internationalen Kunstausstellung“ nach Wien begleitet und hielt in deren Rahmen am
12. September einen Vortrag über „Moderne Malerei in Holland“ (Gerhardus Knuttel,
Digitale Bibliotheek voor de Nederlandse Letteren).
Der Maler Rudolf Junk war Präsident des Hagenbundes in den revolutionären Jahren
1911/12, gehörte zeitweise der Museumskommission (TB 1923, 21.6.) an und wurde
1924 Leiter der Graphischen Lehr- und Versuchsanstalt in Wien (Natter 1993a, 251).
124 Zu ETCs Artikel „Über die ‚neue Instrumentierung‘ von Kunstwerken“ siehe TB 1924,
3.8.
Die „Internationale Kunstausstellung“ fand vom 11.9.–20.10.1924 in der Wiener Seces-
sion statt. Für Konzept und Organisation der „Internationalen Kunstausstellung“ wie
auch der „Ausstellung neuer Theatertechnik“ zeichnete die GFMK verantwortlich. Die
rund 180 Werke von 83 Künstlern in der „Internationalen“ kamen aus ganz Europa, in
ihrer Mehrzahl aus Frankreich und Deutschland, aber auch zahlreiche Werke von Ver-
tretern der osteuropäischen und skandinavischen Avantgarde waren zu sehen. „Man hatte
zuerst den Versuch gemacht, das ganze Material ohne Rücksicht auf die Nationalität zu
gruppieren, indem man sich ausschließlich nach den künstlerischen und ästhetischen Be-
ziehungen richten wollte ; doch mußte man von diesem interessanten Prinzip […] wieder
zurückkommen. Fürs erste ergab sich im großen und ganzen ohnedies eine Nationalitä-
tenscheidung ; sodann aber sind die wenigen Bilder der Deutschen und Holländer, die
man unter die Franzosen hängen konnte, durch die noch kultiviertere Erscheinung dieser
beeinträchtigt worden, ohne daß ihre anderen abweichenden Eigenschaften zur Geltung
gekommen wären. So entschloß man sich doch wieder, nach Nationalitäten zu hängen.“
(Tietze-Conrat 1924f.)
Bei den Personen aus der durch Ida Conrat übermittelten „Lokalchronik“ handelt es sich,
soweit ersichtlich, im Wesentlichen um Bekanntschaften aus ETCs Kindheits- und Ju-
gendjahren. Die „alte Door“, Witwe des Pianisten Anton Door (1838–1919), war von
ETC als Kind aufgrund ihrer Schönheit sehr bewundert worden („meine erste große
Liebe“, Tietze-Conrat unveröff./a, 37). Mit Kern ist vermutlich der Gutsbesitzer Bruno
Kern gemeint. Paula Wahrmann, die im salzburgischen Aussee am Berg (Loser, 1.873 m)
verunglückte, ist ETCs Klassenkameradin gewesen (TB 1924, 3.3.). Zu einem Franzl
Stern und der unglücklichen Ehefrau des Schriftstellers Richard Peter Baumfeldt können
keine Angaben gemacht werden.
125 Zu den Werken in der „Internationalen Kunstausstellung“, die bei ETC nachhaltig Ein-
Erica Tietze-Conrat
Tagebücher, Band I: Der Wiener Vasari (1923–1926)
Entnommena aus FWF-E-Book-Library
- Titel
- Erica Tietze-Conrat
- Untertitel
- Tagebücher
- Band
- I: Der Wiener Vasari (1923–1926)
- Herausgeber
- Alexandra Caruso
- Verlag
- Böhlau Verlag
- Ort
- Wien
- Datum
- 2015
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY-NC-ND 3.0
- ISBN
- 978-3-205-79545-2
- Abmessungen
- 17.0 x 24.0 cm
- Seiten
- 458
- Kategorie
- Biographien