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Tagebuch 1925
Der weißgekieste Weg verschwand
…
Ich kenn mich doch
–
Und hier
Ist meine Hand
–
Und das die Finger, die dich lieben
–
Das mein Haar.
Dich, frag ich, dich
–
Du drüben
Sag, wie siehst du mich ? !
(Mörder Schlaf)
Traumlos
Die Nacht
–
Ach, leise
Löst sich zur Insel festes Land
Und auf das fremde Meer
Verbannt,
Treibt sie verblichene Kreise
An den Uferrand
…
Da kauerst du am Morgen
–
In deinem Schooß
Die offenen Hände liegen
–
Leer
Sind die Hände, wo vorher,
Am Abend noch vorher,
Geheimnisschwere Blüten schwiegen.
Ich rühr mich nicht
–
Laß mich die Nacht bei dir,
Die ganze Nacht
–
Und wenn du dich bewegst,
So spür ich dich. Das war
–
Das war dein Arm.
Um meine Schulter legst
Du deinen Arm. In deinem Atem
Bebt mein Haar.
Laß mich bei dir
–
Und meine Hände hüten,
Erica Tietze-Conrat
Tagebücher, Band I: Der Wiener Vasari (1923–1926)
Entnommena aus FWF-E-Book-Library
- Titel
- Erica Tietze-Conrat
- Untertitel
- Tagebücher
- Band
- I: Der Wiener Vasari (1923–1926)
- Herausgeber
- Alexandra Caruso
- Verlag
- Böhlau Verlag
- Ort
- Wien
- Datum
- 2015
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY-NC-ND 3.0
- ISBN
- 978-3-205-79545-2
- Abmessungen
- 17.0 x 24.0 cm
- Seiten
- 458
- Kategorie
- Biographien