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Tagebuch 1925
zwei Tage auf sich hatte wirken lassen, dann durch d. Ausflug nach S. Gimignano di-
stanzierte, hat ihn tief aufgewühlt und sein eigenes künstlerisches Bekenntnis herauf-
gerufen, das in dieser Nacht, als wir nach abenteuerreicher Fahrt zurückgekommen
waren, unaufhaltsam hervorsprudelte. Es war für mich ein sehr starkes Erlebnis, das
mich für viele einsame Stunden entschädigte. Am nächsten Tag kam der Architekt
Groag an. Ich blieb noch in Florenz mit beiden zusammen bis Freitag früh und reiste
dann heimwärts. Die anderthalb Wochen, die ich noch in Forte dei Marmi hatte
bleiben wollen, strich ich im Programm. Nach dem ersten Brief von Hans, der am 20.
nach Wien zurückgekehrt war, hatte ich die Geduld zum Herumreisen verloren. Am
27. Juli abend war ich wieder zuhause
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Die Neuordnung der Sektionen im Unterrichtsamt ist eine bloße Publikumsaugen-
auswischerei ; Prüger, der Theaterintendant geworden ist, behält die „Kunst“. Hans ist
entschlossen, vom Amt mit Ende des Jahres fortzugehen ; seither trägt er die Dinge mit
mehr Ruhe. Die Albertina-Dublettengeschichte nimmt weitere Wege ; zwei bäurische
Abb. 64 : Christoph Tietze (stehend) bei den Breslauer Verwandten : Cousine Maja, Onkel Lutz Fraenkel, Tante Lili Fraenkel-
Conrat.
Erica Tietze-Conrat
Tagebücher, Band I: Der Wiener Vasari (1923–1926)
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- Titel
- Erica Tietze-Conrat
- Untertitel
- Tagebücher
- Band
- I: Der Wiener Vasari (1923–1926)
- Herausgeber
- Alexandra Caruso
- Verlag
- Böhlau Verlag
- Ort
- Wien
- Datum
- 2015
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY-NC-ND 3.0
- ISBN
- 978-3-205-79545-2
- Abmessungen
- 17.0 x 24.0 cm
- Seiten
- 458
- Kategorie
- Biographien