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Tagebuch 1925
Den ich erleben muß.
Und du ?
Bist du das Ende ?
–
–
–
– Ich liebte, weil es meines war,
Mein Haar
Und meine Hände
–
Und alles, was mir nah,
Im Garten meine Bäume,
Weil ich sie
Mit meinen Augen sah
–
Ich saß und liebte
Den gelben Herbst der Träume.
Ja, um mich.
Und alles ich um dich vergaß
–
Und ich bin nicht mehr da
…
–
–
–
– Was soll ich hier ?
Die Wiese
… kenn ich ; unten fließt
Der Bach, du hörst ihn nicht,
Siehst nur die Weiden
–
Die Herbstzeitlosen waren
Vor Jahren schon dem Knaben wehes Scheiden.
Und such ich dich
– ?
Hab ich hier heimgefunden
– ?
–
–
–
– Du hast nicht heimgefunden,
Hier zu mir.
Nur von den Leiden
Sollst du
Ein klein wenig ruhen.
Laß mich, ich trockne dir
Die Stirn mit meinem Tuch
–
Das darf ich doch,
Das darf ich für dich tun.
–
–
23.VIII.
Gestern abends waren Steiners da, zum letztenmal, sie reisen Mittwoch nach Bel-
gien ; die Frau will malen, der Mann schlafen und zunehmen, und beide wollen sie die
Kinder erwarten.
Erica Tietze-Conrat
Tagebücher, Band I: Der Wiener Vasari (1923–1926)
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- Titel
- Erica Tietze-Conrat
- Untertitel
- Tagebücher
- Band
- I: Der Wiener Vasari (1923–1926)
- Herausgeber
- Alexandra Caruso
- Verlag
- Böhlau Verlag
- Ort
- Wien
- Datum
- 2015
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY-NC-ND 3.0
- ISBN
- 978-3-205-79545-2
- Abmessungen
- 17.0 x 24.0 cm
- Seiten
- 458
- Kategorie
- Biographien