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Tagebuch 1925
26.VIII.
Wir sind vorgestern nachmittag nach Vorau gefahren ; in Rohrbach haben wir recht
primitiv übernachtet ; am nächsten Morgen um ¾ 7 sind wir hinübergegangen (2 ¼
Stunden), weil d. Autobus erst gegen 12 fährt
– und am Nachmittag sind wir zurück,
weil der Autobus das erst am nächsten Tag tut. Wir haben kein besonders schönes
Wetter gehabt (die Regenkatastrophe am Vormittag kam erst, wie wir schon im Stift
waren, die Gewitterkatastrophe am Nachmittag, wie wir schon am Bahnhof waren)
und auch d. kunsthistorische Ausbeute war gering. Immerhin waren wir zufrieden ein
paar Stunden in der guten Luft gewesen zu sein (Vorau liegt c. 660 m hoch). Daheim
ein lieber inhaltsreicher Brief von Therese, es geht ihnen glänzend, Stoffel war schon
2x tanzen
– es gibt da ein Kaffeehaus, wo jeden Abend getanzt wird u. es gehört dem
Bruder ihres Wirtes
… Sie loben das Essen, den Strand, die Gesellschaft
– obwohl sie
die erwarteten Schulkolleginnen gar nicht gefunden haben – und alles. Ich lese jetzt
„Idea“ von Panofsky, z[um] T[eil] sogar für mich sehr anregend. In d. Urania (Mon-
tagzyklus „Rom“) mache ich den Raffael (2 Vorträge). Hans d. Einleitung, dann die
Einleitung zur Hochrenaiss[ance] und dem Michelangelo.33
Abb. 68 : Am Strand von Riccione (v. l. n. r.) : Burgl, Anderl, Vroni, Ministerialrat Leodegar Petrin, Frau Petrin (?), Therese,
Stoffl.
Erica Tietze-Conrat
Tagebücher, Band I: Der Wiener Vasari (1923–1926)
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- Titel
- Erica Tietze-Conrat
- Untertitel
- Tagebücher
- Band
- I: Der Wiener Vasari (1923–1926)
- Herausgeber
- Alexandra Caruso
- Verlag
- Böhlau Verlag
- Ort
- Wien
- Datum
- 2015
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY-NC-ND 3.0
- ISBN
- 978-3-205-79545-2
- Abmessungen
- 17.0 x 24.0 cm
- Seiten
- 458
- Kategorie
- Biographien