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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Übersichtsband, 1. Abteilung: Naturgeschichtlicher Teil, Band 2
Seite - 124 -
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124 in der Osthälfte des Böhmerwaldes plateauartiges Massiv, welches, da es an keiner Stelle Auflagerungen von aus dem Meere abgesetzten Sedimentgesteinen zeigt, wohl schon seit den frühesten Zeiten der Erdgeschichte aus den Gewässern emporragte und darum als das alte böhmische Festlaud bezeichnet wird. — Ebenfalls aus altkrystallinischen Gesteinen bestehen dann weiter die im Nordwesten sich unmittelbar anschließende nördliche Böhmerwaldhälfte, der Kaiserwald und das Fichtelgebirge, das nach Ostnordost streichende Erzgebirge, dann das Lausitzer- und Riesengebirge, endlich das Gesenke, welches wieder zu der Ostseite des böhmischen Festlandes hinüberführt und so den Ring krystallinischer Gesteine vollends schließt, der die von Sedimentgesteinen erfüllten tieferen Theile der nördlichen Hälfte Böhmens umgrenzt. Die ausgedehntere Verbreitung erlangen in den bezeichneten archaischen Gebieten die krystallinischen Schiefergesteine, doch stehen ihnen hier die krystallinischen Massengesteine, und zwar namentlich die Granite nur wenig nach. Unter den ersteren ist es wieder der Gneiß, der weitaus die größten Flächenränme bedeckt und als die älteste aller auftretenden Gebirgsarten erscheint. Er läßt sich noch weiter in zwei Abtheilungen gliedern, deren untere im alten böhmischen Festland, wo sie als Bojischer Gneiß bezeichnet wird, durch relative Seltenheit fremder Einlagerungen, iin Erzgebirge, Riesengebirge und den Sudeten aber durch die rothe Farbe des Feldspathes („roth er Gneiß"), dann durch die nur sparsame Beimengung von, und zwar weißem oder Kaliglimmer charakterisirt wird. Eine höhere, demnach jüngere Abtheilung bildet im Gebiete des böhmischen Fest- landes die hercyuische Gueißformatiou, in welcher die Schichten unseres Gesteines mit zahlreichen anderen Schiefern, wie Glimmerschiefer, Hornblendeschiefer, Chlorit- und Talkschiefer, niit Weißstein und Serpentin, endlich auch mit mehr weniger mächtigen Bänken von krystallinischen Kalksteinen wechsellagern. In den Gebirgen am Nordrand von Böhmen dagegen findet sich über dem erwähnten rothen „grauer Gneiß", dessenFeldspath weiß oder grau gefärbt ist und dessen in reicher Menge beigemengter Glimmer zu dem schwarzen oder Magnesiaglimmer gehört. Über der Gneißformation folgt als höhere Stufe die Glimmerschieferformation, die aber vielfach auch durch Hornblendeschiefer repräfentirt und im nördlichen Böhmerwald durch ein mächtiges Qnarzlager, welches ans der Gegend von Fürth in nördlicher Richtung bis über Tachan hinaus zu verfolgen ist, von der Gneißformation getrennt wird. Die oberste Stufe endlich bildet Thonschiefer, der insbesondere in der nördlichen Böhmerwaldhälfte und dem Fichtelgebirge, dann auch an der Nordwestseite des alten böhmischen Festlandes eine größere Verbreitung erlangt. Von krystallinischen Massengesteinen sind die Granite weitaus vorwaltend. Als beinahe allein herrschendes Gestein bilden sie insbesondere das steil gegen die Donau
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Übersichtsband, 1. Abteilung: Naturgeschichtlicher Teil, Band 2
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Übersichtsband, 1. Abteilung: Naturgeschichtlicher Teil
Band
2
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1886
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.77 x 26.41 cm
Seiten
344
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
Kronprinzenwerk deutsch

Inhaltsverzeichnis

  1. Einleitung 5
  2. Orographie und Hydrographie 19
  3. Geologische Übersicht von Österreich-Ungarn 87
  4. Die klimatischen Verhältnisse Österreich-Ungarns 135
  5. Österreich-Ungarns Pflanzenwelt 185
  6. Zoologische Übersicht der österreichisch-ungarischen Monarchie 249
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