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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Übersichtsband, 1. Abteilung: Naturgeschichtlicher Teil, Band 2
Seite - 127 -
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127 Conglomeraten, Thonschiefern, Qnarziten und Sandsteinen; die oberste Abtheilung, die von einigen neueren Schriftstellern der älteren Devonformation zugezählt wird, ist durch Kalksteine gebildet, welche die höheren Berggruppen südwestlich von Prag zusammen- setzen. Eruptivgesteine verschiedener Art, namentlich Porphyre und Diabase durchbrechen an zahlreichen Stellen die Silurschichten. Aber nicht nur in wissenschaftlicher, sondern auch in praktischer Beziehung hat das Silurbecken von Böhmen hohe Bedeutung. Der reichste und im schwunghaftesten Betriebe stehende Silber- und Bleibergbau der Monarchie, jener von Pnbram, beutet Gänge aus, die in den tiefsten Schichten unseres Silurbeckens eingeschlossen und bereits bis zu einer Tiefe von mehr als 1,000 Meter, eine Tiefe, die noch von keinem anderen Bergbau der Welt erreicht wurde, verfolgt sind. Von eben so großer Wichtigkeit sind ferner die mächtigen Flöhe von Eisensteinen, meist Rotheisensteinen, welche den mittleren Etagen der ganzen Formation, namentlich den sogenannten Komoraner Schichten eingelagert sind, denn sie hauptsächlich liefern das Material für die ganze böhmische Eisenindustrie; erwähnt mögen noch werden die wieder den tiefereil sogenannten Pribramer Schiefern angehörigen Vitriol- oder Alaunschiefer, die in den Umgebungen von Pilsen zur Darstellung von Vitriol und rauchender Schwefelsäure verwendet werden, endlich die Kalksteine der obersten Etage, welche vortreffliche Bau- und Werksteine, namentlich sür Prag liefern. Nach der Bildung der Kalksteine der Prager Gegend trat eine lange Unterbrechung in dem Absatz von marinen Ablagerungen im Innern von Böhmen ein. Schichten, die den höheren Abtheilungen der Devonformation zugezählt werden könnten, fehlen überhaupt; die Steinkohlen- sowie die Dyassormation sind durch Süßwasserschichten vertreten, welche Binnengewässern ihren Ursprung verdanken; alle mesozoischen Formationen, die Trias, die rhätische Stufe, Jura und untere Kreide, abgesehen von einer kleinen Jura-Ablagerung in der Umgebung von Khaa, nördlich von Kreibitz, die auf eine entlang der jetzigen Elbeniederung in das Festland eingreifende Bucht des Jurameeres hindeutet, fehlen gänzlich. Mit dem Beginne der jüngeren Kreidezeit aber änderten sich die Verhältnisse wieder: Meereswogen überfluteten von neuem die ganzen Niederungen des nordöstlichen Böhmens zwischen dem südlichen Festland und dem Erzgebirge und den Sudeten im Norden und Osten und ließen ihre Spuren in weit verbreiteten petresactenreichen Ablagerungen in diesem Gebiete zurück. Mit dem Schlüsse der Kreide-Epoche zog sich das Meer wieder zurück, um später nicht wieder das verlorene Terrain zu erobern. Ablagerungen der Eocenformation fehlen gänzlich und die namentlich im nordwestlichen Böhmen so wichtigen Neogengebilde sind durchaus nur Absätze aus süßen Binnengewässern. Betrachten wir nun die genannten Bildungen noch etwas genauer. Die Schichten der Ste inkohlenformat ion sind im westlichen Theile von Böhmen in einer Reihe
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Übersichtsband, 1. Abteilung: Naturgeschichtlicher Teil, Band 2
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Übersichtsband, 1. Abteilung: Naturgeschichtlicher Teil
Band
2
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1886
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.77 x 26.41 cm
Seiten
344
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
Kronprinzenwerk deutsch

Inhaltsverzeichnis

  1. Einleitung 5
  2. Orographie und Hydrographie 19
  3. Geologische Übersicht von Österreich-Ungarn 87
  4. Die klimatischen Verhältnisse Österreich-Ungarns 135
  5. Österreich-Ungarns Pflanzenwelt 185
  6. Zoologische Übersicht der österreichisch-ungarischen Monarchie 249
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