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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Übersichtsband, 1. Abteilung: Naturgeschichtlicher Teil, Band 2
Seite - 176 -
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176 Der Winter setzt oft früh mit großen Kältegraden ein und die tiefsten durchschnitt- lichen Külteminima gehen ebenso tief herab wie in Galizien. In Hermannstadt muß man jedes Jahr darauf gefaßt sein, das Thermometer bis auf —22°6 sinken zu sehen, ja in extremen Fällen bis auf —30° und darunter (Jänner 1874 —31°3). Für Bistritz, Klausenburg, Schäßburg, Mediasch gilt ganz dasselbe, das durchschnittliche Jahresminimum liegt auch für diese Orte zwischen —21° und —23° und die höchsten beobachteten Kälte- grade zwischen —29 und —30°. Diese extremen Fälle von Winterkälte haben dieselbe Ursache wie jene in Kärnten: die durch Wärmestrahlung erkalteten Luftmassen sammeln sich in den Thälern und stagniren dort. Ein heiterer continentaler Winterhimmel und trockene Luft begünstigen die Wärme-Ausstrahlung. In jedem der drei Sommermonate erheben sich dagegen die mittleren Wärmemaxima wieder auf 30° und darüber, und durch- schnittlich erreicht das Thermometer jedes Jahr 32° bis 35°, in extremen Fällen kann man es sogar auf 37° uud 38° steigen sehen. Die jährliche Niederschlagsmenge beträgt in den Thälern, soweit Beobachtungen vorliegen, 60 bis 80 Ceutimeter, im Gebirge jedenfalls 100 Centimeter und darüber. Auf einen niederschlagsarmen Winter folgt ein regenreicher Sommer. Die größte Regenmenge fällt im Juni, uud namentlich im südlichen Siebenbürgen hat derselbe eine sehr große Niederschlagsmenge. Es kommen dort 17 Percent der ganzen Regenmenge des Jahres auf den Juni, dagegen nur 3 4 Perceut auf den Februar, was eine Differenz von 13 6 Percent macht, die nirgend anderswo in der Monarchie zwischen dem regenreichsten und regenärmsten Monat wieder erreicht wird, die südlichsten Küsten das adriatischen Meeres ausgenommen, wo aber gerade die entgegengesetzte Regenvertheilung herrscht (Winterregen, regenloser Sommer). Im nördlichen Siebenbürgen fallen 36 Percent der gefammten Niederschlags- menge im Sommer, im südlichen 42 Percent, in den drei Wintermonaten dagegen respeetive nur 17 und 13 Percent. Ungarn mit Kroat ien und S lavon ien zerfällt in klimatischer Beziehung in drei Bezirke: das Bergland von Nordungarn, die kleine und die große ungarische Ebene und das Berg- und Hügelland im Südwesten, das von den Ausläufern der Ostalpen erfüllt wird. Den Ostabhang des siebenbürgischen Hochlandes und das Berglaud im Südosten, welches den Ausläufern der transsylvanischen Alpen angehört, wollen wir hier nicht als selbständige klimatische Provinz betrachten, indem diese Landestheile nur einen Anhang zur siebenbürgischen Klimaprovinz bilden. Das Klima des oberungarischen Berglandes zeichnet sich durch einen sehr rauhen Winter und ziemlich kühlen Sommer aus. Besonders die westlichen und nördlichen Tätrathäler, die hier noch einzureihen sind, haben sehr niedrige Wintertemperaturen und sehr tiefe Kälteminima.
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Übersichtsband, 1. Abteilung: Naturgeschichtlicher Teil, Band 2
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Übersichtsband, 1. Abteilung: Naturgeschichtlicher Teil
Band
2
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1886
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.77 x 26.41 cm
Seiten
344
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
Kronprinzenwerk deutsch

Inhaltsverzeichnis

  1. Einleitung 5
  2. Orographie und Hydrographie 19
  3. Geologische Übersicht von Österreich-Ungarn 87
  4. Die klimatischen Verhältnisse Österreich-Ungarns 135
  5. Österreich-Ungarns Pflanzenwelt 185
  6. Zoologische Übersicht der österreichisch-ungarischen Monarchie 249
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