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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Übersichtsband, 1. Abteilung: Naturgeschichtlicher Teil, Band 2
Seite - 202 -
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202 und bildet von dort eine bogenförmige, verhältnißmäßig schmale und lange Schlinge, welche sich um das höhere Bergland an der östlichen nnd südlichen Seite Siebenbürgens herumzieht. Von dem zwischen die Marmaros und die Bukowina eingeschalteten Gebirgsstocke, dessen Gewässer westlich zur Theiß, östlich zum Pruth und nördlich zum Duiester abfließen, zieht die Grenze über Koiomea und Stanislan, den Dniester über- springend, in das Quellengebiet des Bug und verläßt bei Brody das Gebiet der österreichisch- ungarischen Monarchie. Das poutische Florengebiet wird im Gegensatze zu dem mediterranen von einem um wenigstens zwei Monate längeren Winter mit vereinzelten sehr bedeutenden Temperatur- depressionen beherrscht. Die winterliche Schneedecke ist selten eine mächtige und schwindet häufig schon Ende Februar. Ihr Abschmelzen bezeichnet aber noch lange nicht das Ende der winterlichen Ruhe. Dieses und der Beginn der Vegetationszeit sind selbst in den günstigen Jahren bis in die zweite Hälfte des März, in der Regel bis Anfang April und in nördlichen Lagen selbst bis Ende April hinausgeschoben. Wenn im mediterranen Floren- gebiete schon Alles sproßt und ergrünt, liegt die Pflanzenwelt der Pontischen Flora noch tief im Winterschlafe, und auch nach Beginn der Vegetationszeit sind vereinzelte Fröste noch bis in die Mitte des Mai zu gewärtigen. Von nun an nimmt allerdings die Temperatur rasch zu und steigert sich fast unvermittelt zu bedeutender Höhe. Die Entfaltung der Pflanzen ist dementsprechend auch eine außerordentlich beschleunigte; das Versäumte wird wie im Fluge nachgeholt und schon Ende Mai oder doch im Anfang Juni findet man viele Pflanzen im politischen und mediterranen Florengebiete in nahezu gleichem Eutwickluugsstadium. Im größten Theile des Pontischen Florengebietes fällt der meiste Regen im Juni und es stellt sich erst im Spätherbst, im November, ein zweites seeuudäres Maximum der atmosphärischen Niederschläge ein. Aber selbst die Frühsommerregen des Juni sind selten sehr ausgiebig und es gehören überhaupt weite Strecken, zumal die Niederungen, zu den regenärmsten Landschaften Österreich-Ungarns. In den Niederungen sind auch die Gewitterregen sehr spärlich, und da im Hochsommer mit der sich immer höher steigernden Wärme die Durchfeuchtung des Bodens durch Regen nicht nur nicht zunimmt, sondern schon im Juli rasch abnimmt, so stellt sich eine ganz ähnliche sommerliche Trocken- periode ein, wie sie gleichzeitig im mediterranen Gebiete herrscht. Anfang Juli erblühen noch die Sandzeitlose, die immortellenartigen Eompositen, die Melden und andere Pflanzen des salzigen Bodens. Sobald diese abgeblüht haben, was regelmäßig noch vor Ende des Juli der Fall ist, tritt ein vollkommener Stillstand in der Vegetationsentwicklung ein. Die Gräser, die krautartigen Gewächse und die Holzpflanzen haben ihre vegetative Jahres- arbeit abgeschlossen und ihre Thätigkeit beschränkt sich nur noch ans das Ausreifen der Früchte und Samen. Flur uud Wald ruheu im Sommerschlafe. — Im größten Theile des
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Übersichtsband, 1. Abteilung: Naturgeschichtlicher Teil, Band 2
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Übersichtsband, 1. Abteilung: Naturgeschichtlicher Teil
Band
2
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1886
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.77 x 26.41 cm
Seiten
344
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
Kronprinzenwerk deutsch

Inhaltsverzeichnis

  1. Einleitung 5
  2. Orographie und Hydrographie 19
  3. Geologische Übersicht von Österreich-Ungarn 87
  4. Die klimatischen Verhältnisse Österreich-Ungarns 135
  5. Österreich-Ungarns Pflanzenwelt 185
  6. Zoologische Übersicht der österreichisch-ungarischen Monarchie 249
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