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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Übersichtsband, 1. Abteilung: Naturgeschichtlicher Teil, Band 2
Seite - 234 -
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234 diese Weidengebüsche im Herbst das Laub; ihr Grün wandelt sich schon im September in Helles Gelb, und dieses verfärbte Buschwerk, welches oft auf weithin dem gewundenen Laufe der Alpenbäche folgt, hebt sich dann scharf contrastirend von den benachbarten dunklen Legföhrengehölzen ab. Zu den auffallendsten Genossenschaften der alpinen Flora gehören weiterhin die Alpenrosengestrüppe. Vielfach bilden sie nur schmale Gürtel, welche die Legföhrenbestände einfassen, ziehen sich wohl auch hier und da in diese Bestände hinein, indem sie mit Heidelbeeren gemengt eine untere Schichte in denselben bilden, häufig aber überkleiden sie für sich allein ganze weite Gehänge. An solchen Stellen sind dann die Sträucher besonders reich mit ihren leuchtend rothen Blütenbüscheln geschmückt, entwickeln sich auch sonst ungemein kräftig, und ihr Anblick ist zur Zeit der vollen Blüte so anmuthig und fesselnd, daß man es begreift, wie die Alpenrose zu einer der populärsten, in Wort und Bild so vielfach verherrlichten Pflanze geworden ist. Abgesehen von dem zistrosen- blütigen Alpenröschen, das nur selten gesellig wachsend auftritt, beherbergt Österreich- Ungarns alpine Flora drei in ausgedehnten Beständen wachsende Arten der Gattung kllwÄoZenÄrvn. Die eine Art (klkoäoäenZron kirsutum) mit wimperig behaarten, beiderseits grünen Blättern bewohnt vorzüglich die Kalkalpen; die zweite (kikoäoäenärvn keriuZineum) mit unbehaarten, nnterseits rostbraunen Blättern gedeiht am besten auf tiefem Humus und auf dem Schieferboden der Centralalpen und die dritte Art (klkocko- ckenäron m^rtitolium), deren Blätter man mit jenen der Myrte verglichen hat, ist eine rechte Charakterpflanze für die Hochgebirge im nördlichen und südlichen Siebenbürgen. — An den Ursprungsstätten kalter Quelle» und an den Rändern frischer, klarer Bäche findet man Bestände aus reich blütigeu Stauden, zumeist niederen Weidenröschen, rasigen Steinbrechen, weißblütigen Ranunkeln und Brunnkressen. An diese Q u e l l e n f l n r e n reihen sich dann die Karfluren an, ein hochwüchsiges Gestände aus Eisenhut- und Kreuzkrautarten, Kratzdisteln, Drüsengriffel und dergleichen, welches den schattigfeuchten Grund der kleinen Kefselthälchen oder Kare erfüllt, aber auch in der morastigen Umgebung der Sennhütten und auf den Lagerplätzen der im Bereiche der alpinen Flora gefömmerten Rinder und Schafe sich einstellt. An Stellen, wo infolge von Erdbrüchen und Abrutschungen nackter Boden zu Tage kommt, oder wo nach Überflutungen Sand und Schotter abgelagert zurückbleibt, siedelt sich sofort eine schüttere Geröllflur an, in welcher insbesondere niedrige Kreuzblütler und Mieren, der Alpenmohn nnd einige Gräser durch große Judividuenzahl auffallen. Wenn solche Stellen nicht neuerlich von Jahr zu Jahr mit Grus und Gerölle überschüttet werden, so scharen sich diese Kräuter, Stauden und Gräser immer dichter zusammen, nehmen noch einige Doldenpflanzen und Compositen in ihren Verband auf und bilden dann eine aus sehr mannigfaltigen Elementen zusammen- gesetzte Haldenflur, welche häufig den Eindruck einer hochgrasigen, von zahlreichen
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Übersichtsband, 1. Abteilung: Naturgeschichtlicher Teil, Band 2
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Übersichtsband, 1. Abteilung: Naturgeschichtlicher Teil
Band
2
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1886
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.77 x 26.41 cm
Seiten
344
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
Kronprinzenwerk deutsch

Inhaltsverzeichnis

  1. Einleitung 5
  2. Orographie und Hydrographie 19
  3. Geologische Übersicht von Österreich-Ungarn 87
  4. Die klimatischen Verhältnisse Österreich-Ungarns 135
  5. Österreich-Ungarns Pflanzenwelt 185
  6. Zoologische Übersicht der österreichisch-ungarischen Monarchie 249
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