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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Übersichtsband, 1. Abteilung: Naturgeschichtlicher Teil, Band 2
Seite - 237 -
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237 bis an den Brenner und an den Monte Baldo, ja selbst bis Granbündten und in das Wallis vordringen. Umgekehrt findet man wieder nicht wenige von der Schweiz her nach Österreich verbreitete Alpinen, welche — wie zum Beispiel das langgespornte Veilchen, der gelbe Enzian und das Steinrösel — den Lech, die Isar oder den Inn in den Nord- alpen nicht überschreiten, während sie in den südlicheren Alpenzügen ihren Verbreitungs- bezirk viel weiter nach Osten bis Kärnten und Krain ausdehnen. Sehr ausfallend treten noch zwei andere Grenzlinien hervor, von welchen die eine nord-südlich, die andere West-östlich verläuft. Erstere zieht aus dem Quellengebiete der Isar quer über das Innthal auf die Berge au der Mündung des Selrainer Thales und von da über die dem Schiefer der Ceutralalpeu aufgesetzten Dolomitstöcke der Tribnlauu-Gruppe an den Brenner, dann rein südlich in das Etschthal und auf den Monte Baldo; die andere verläuft vom Ortler an den Nordrand der Dolomiten in das Pusterthal und folgt dann der Linie des Dranthales. Diese letzteren beiden, sich nahezu rechtwinkelig kreuzenden Linien, an welchen viele recht auffallende Pflanzen der alpinen Flora eine östliche oder westliche, eine südliche oder nördliche Grenze finden, viertheilen die österreichischen Alpen und es werden durch sie vier Inselgruppen umrandet, welche als die rhätische, uorische, trideutinische und karnische bezeichnet werden können. Jede dieser vier alpinen Inselgruppen hat ihre besonderen Primeln und Mannsschilde, jede hat eigenthümliche, den anderen drei Gruppen fehlende Steinbreche, Ranunkeln, Glockenblumen und Pedicnlaris, durch welche ihre Flora einen bestimmten Localton erhält. Daß die der rhätischen und tridentinischen Inselgruppe zukommenden Arten zumeist auch über die unmittelbar sich anschließenden Berge der Schweiz und Oberitaliens verbreitet sind, kann wohl kaum überraschen, dagegen ist es eine sehr auffallende Erscheinung, daß die Vegetation der norischen und karnischen Inseln mit den durch weite Tieflandsstrecken getrennten alpinen Inseln der Karpathen in so innigen Beziehungen steht. Schon im Quellengebiete der Isar auf der Solsteinkette und auf den Höhen des Sonnenwendjoches zwischen dem Achensee und dem Jnnthale fallen einige östliche Alpenpflanzen auf, welche von dort angefangen ostwärts in einer geschlossenen Kette bis auf den niederösterreichischen Schneeberg verbreitet sind und dann wieder nach weiter Unterbrechung auf den Karpathen wiederkehren. Im Osten des Jnnthales und im Glockuergebiete tauchen neuerdings solche östliche Formen auf, ebenso im Osten der Salzach und der Enns, in den Schladminger und Judeuburger Alpen und in den Karavanken, und es ist eine überaus merkwürdige Thatsache, daß sich auf den Karavanken, auf den steirischen Centralalpen und den niederösterreichischen Kalkalpen eine Flora breit macht, welche mit jener der Karpathen — also eines ganz anderen Gebirgssystems — weit mehr Übereinstimmung zeigt als mit derjenigen, welche auf den
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Übersichtsband, 1. Abteilung: Naturgeschichtlicher Teil, Band 2
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Übersichtsband, 1. Abteilung: Naturgeschichtlicher Teil
Band
2
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1886
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.77 x 26.41 cm
Seiten
344
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
Kronprinzenwerk deutsch

Inhaltsverzeichnis

  1. Einleitung 5
  2. Orographie und Hydrographie 19
  3. Geologische Übersicht von Österreich-Ungarn 87
  4. Die klimatischen Verhältnisse Österreich-Ungarns 135
  5. Österreich-Ungarns Pflanzenwelt 185
  6. Zoologische Übersicht der österreichisch-ungarischen Monarchie 249
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