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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Übersichtsband, 1. Abteilung: Naturgeschichtlicher Teil, Band 2
Seite - 240 -
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240 Reihe von Pflanzenarten in ganz gleicher Form wieder wie in unseren Hochgebirgen, so beispielsweise die Azalea, mehrere Weiden, Moose und Flechten, aber die meisten anderen Gewächse, welche der arktischen und alpinen Flora gemeinsam sind, erscheinen eigentlich doch nur im Norden in ungezählten Individuen und auf weite Strecken verbreitet; im Bereiche der alpinen Flora sind sie auf ganz vereinzelte Standorte beschränkt und zählen daselbst zu den größten Seltenheiten. Anderseits fehlen der arktischen Flora die meisten der für die alpine Flora so charakteristischen Primeln, Mannsschilde, Soldanellen, Gentianen, Steinbreche und Pedicnlaris; es fehlt auch der Speik, die Edelraute und das Edelweiß, und was wohl am wichtigsten ist, es fehlen unsere Legföhren, unsere Alpenrosen und die das Grundgewebe der Grasmatten bildenden Seggen, also gerade diejenigen Gewächse, welche in unseren Hochgebirgen bestandbildend auftreten, den eigenthümlichen landschaft- lichen Eindruck der alpinen Vegetation bedingen und an welche Jeder zunächst denkt, wenn er sich an die Pflanzenwelt der Alpen erinnert. Sehr bemerkenswerth ist, daß die baltische Flora, welche sich gegenwärtig zwischen die arktische und alpine Flora einschiebt, nach beiden Richtungen hin zahlreiche Elemente abgibt, daß insbesondere mehrere Pflanzengenossenschaften, welche im baltischen Floren- gebiete weit verbreitet sind, sich auch in der arktischen und alpinen Flora wiederfinden. So sind die Haidekraut- und Heidelbeergestrüppe, die Borstengrasmatten, mehrere Moosteppiche und auch die Bestände der Grünerlen weit über die durch die Hochwälder bezeichnete Grenze der baltischen Flora in das Gebiet der alpinen Flora vorgeschoben und zwischen die alpinen Pflanzengenossenschaften eingeschaltet. Selbst die Fichten, Lärchen und Buchen greifen stellenweise in das Gebiet der alpinen Flora über, freilich nicht als hochstämmige Bäume, aber doch als verkrüppelte, vom Grund auf verästelte Büsche, die mitunter in großer Zahl den Buschwald der Legföhreu durchbrechen. Besonders auffallend sind in dieser Beziehung die Niederwälder der Rothbuche, welche in den südöstlichen Kalk- alpen nicht selten als undurchdringliche Dickichte in gleicher Seehöhe mit den Legföhren- beständen, Alpenrosengestrüppen und Grasmatten die südlichen Gehänge überkleiden. In vertiealer Richtung gliedert sich das Gebiet der alpinen Flora in drei Regionen: 1. Region des Krummholzes, welche von dem oberen Saume der baltischen Hoch- wälder bis zur oberen Grenze der zu Buschwäldern verbundenen Holzpflanzen reicht; 2. Region der Matten, in welcher nur mehr Gras-, Kräuter-, Moos- und Flechten- matten entwickelt sind, und 3. Region der Eiswüsten. Die Breite dieser drei Regionen wechselt sehr nach dem Relief, der Neigung und Zusammensetzung des Bodens, sowie nqch der Lage und Richtung der Gebirgszüge. — Was inbesondere die letztere Region anbelangt, so zeigt dieselbe ihre größte Ausdehnung im Gebiete der Alpen. Man zählt hier nicht weuiger als 900 Gletscherindividuen, welche
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Übersichtsband, 1. Abteilung: Naturgeschichtlicher Teil, Band 2
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Übersichtsband, 1. Abteilung: Naturgeschichtlicher Teil
Band
2
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1886
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.77 x 26.41 cm
Seiten
344
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
Kronprinzenwerk deutsch

Inhaltsverzeichnis

  1. Einleitung 5
  2. Orographie und Hydrographie 19
  3. Geologische Übersicht von Österreich-Ungarn 87
  4. Die klimatischen Verhältnisse Österreich-Ungarns 135
  5. Österreich-Ungarns Pflanzenwelt 185
  6. Zoologische Übersicht der österreichisch-ungarischen Monarchie 249
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