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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Übersichtsband, 1. Abteilung: Naturgeschichtlicher Teil, Band 2
Seite - 261 -
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261 Osten noch Westen zog und sich in Gebieten, welchen er zuvor völlig fremd war (Gömörer Comitat) dermaßen vermehrte, daß er im Wildstande und in den Schafherden beträchtlichen Schaden anrichtete. Im Liptaner Comitate, in der Herrschaft Hradek, wurden im Jahre 1873 in einer Eisenfalle vier Exemplare gefangen; in demselben Jahre umlungerte im Gömörer Comitate ein Luchs bei Hellem Tageslichte eine Schafherde, bis er schließlich von fünf Schäferhunden niedergemacht und von den Hirten erschlagen wurde; drei Jahre später wurden im Monate Februar in der Umgebung von Muräuy in zehn Tagen drei Luchse gefangen. Von den übrigen vorhin erwähnten Raubthieren der Berg- und Alpenregion sei noch der Wildkatze gedacht, die häufig genug als „Luchs" abgespürt und erlegt wurde. Wiewohl nicht selten verwilderte Hauskatzen und wie im südlichen Theile der Monarchie Kreuznngsprodncte beider Arten bisweilen als echte Wildkatzen angesprochen werden, fällt es doch nicht schwer, Wahrheit und Unkenntniß zu trennen und sich ein Bild von ihrer gegenwärtigen Verbreitung in unserem Vaterlande zu verschaffen. So bewohnt sie in großer Zahl Slavonien, Kroatien, das Oecupationsgebiet, Ungarn und Siebenbürgen, und in diesen letzteren nicht nur die ausgedehnten Waldungen der Karpathen, sondern auch jene der Ebene. In Cisleithanien ist sie in Böhmen ansgerottet, im gebirgigen Theile Nieder- österreichs tritt sie hingegen ab und zu wieder auf; alljährlich wird sie in Steiermark (namentlich im Süden dieses Landes), häufiger in Krain beobachtet; ebenso ist sie noch in Südtirol und wahrscheinlich auch in Kärnten zu Hause; im übrigen Theile des Alpen- gebietes dürfte sie wohl nur als besondere Rarität bemerklich werden — neuere bestimmte Daten wenigstens fehlen. Aus der arten- und individuenreichen Ordnung der Nager begegnen wir vielen bekannten Erscheinungen aus dem Flachlande sowohl in der Berg- als Alpenregion wieder, charakteristisch beziehungsweise eigenthümlich sind aber nur wenige; zu letzteren zählt das Alpenmnrmelthier, „Uramentl", „Paramentl" in Tirol genannt, woselbst es noch an manchen Örtlichkeiten bei 2.000 Meter Höhe häufig auftritt; in Ungarn bewohnt es die höchsten Regionen der Centralkarpathen, die große Tatra, die Liptaner und Sohler Alpen, in Siebenbürgen den Retjezat, die Rodnaer und Szekler Grenzgebirge und wahr- scheinlich auch die Fogarascher und Kronstädter Hochgebirge; nahe verwandt ist der Bobak, das polnische Murmelthier, angeblich ein Bewohner der niedrigen Gebirge, selbst der Ebenen Galiziens (?) und der Bukowina (?). Relativ häufig im gesammteu eigentlichen Alpengebiete bis zum Ötscher und Schnee- berg hin ist der Schnee- oder Alpenhase (im Sommer auch „blauer" Hase genannt) zu beobachten; im Sommer geht er einzeln bis 3.700 Meter über dem Meere, im Winter selten unter eine Seehöhe von 1.000 Meter herab. Vermuthet wurde sein Vorkommen in
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Übersichtsband, 1. Abteilung: Naturgeschichtlicher Teil, Band 2
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Übersichtsband, 1. Abteilung: Naturgeschichtlicher Teil
Band
2
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1886
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.77 x 26.41 cm
Seiten
344
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
Kronprinzenwerk deutsch

Inhaltsverzeichnis

  1. Einleitung 5
  2. Orographie und Hydrographie 19
  3. Geologische Übersicht von Österreich-Ungarn 87
  4. Die klimatischen Verhältnisse Österreich-Ungarns 135
  5. Österreich-Ungarns Pflanzenwelt 185
  6. Zoologische Übersicht der österreichisch-ungarischen Monarchie 249
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