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3. Das Hofmeisteramt
[§ 1]
bekhenne hiemit offentlich für mich unnd alle meine erben inn crafft dits
brieffs, das mich der erwüerdig inn gott unnd geistlich herr, mein genedi-
ger herr, cherr Balthasar c, probst unnd der convent gemainigkhlich unnser
lieben frauen gottshauß Sannct Leopoldts stifft zu Closterneuburg zu irem
unnd ires gottshauß hoffmaister bestelt unnd aufgenummen haben, dermas-
sen das ich obbemeltem meinem genedigen herrn unnd seiner g(naden)d
nachkhummen, zu allen iren unnd des gottshauß notturfften geleben unnd
verpflicht, mit meiner selbst person unnd zwaÿen aignen pfärdten , sambt
einem knecht , den ich selbst besolden soll, wohin sie mich in iren unnd
des gotshauß notturfften brauchen unnd ordnen, gehorsamb zulaisten unnd
gewärtig sein solle, nach meinem müglichisten vleiß irer g(naden) unnd
des gotshauß schaden wenden unnd frummen befürdern. Wie ich e dann
solches ierer genaden hiemit disem reverß unnd zuvor innhalt ainer durch
ire genaden aufgerichten unnd durch mich mit aignen pettschafft unnd
hanndt unnderschreibung gefertigten instruction unnd neben bestall brief
verfertigt unnd zuegestelt ist, beÿ meinen ehrn unnd treuen, denselbigen
nachzukhummen, angelobt , verhaissen und geredt.
[§ 2]
Dagegen haben mir f mein genediger herr alle jahr jhärlich zu besoldung
sechzig pfundt pfenning ainer jeden quattember außzahlen unnd den dritten
pfenning aller wandell unnd peenfallen derer unnderthonen unnd persoh-
nen, so in meiner verwaltung sein, mein essen unndt trinckhen, gdaß ist über
jedes mall ober essen wein , dreihalbe, darundter auch der schlafftrunckh
verstanden werden solle, an demg oberessen tisch zuerhalttung guetter pol-
liceÿ auf der türniz auf daz wenigist wochentlich dreÿ oder viermall essen,
deßgleichen mein reitkhnecht an dem raitter tisch (wie annder derselben
tafel h zugehörigen personen haben) empfahen, imeiner hausfr(au) alle tag
ein ächtering ober essen wein und ainen pueben und diern , so speiß und
tranckh auß dem closter hollen, ain ächtering gesindt oder gmain speiß wein
und auß der pfister zu den zwaien malzeiten und den schlafftrunckh alle
tag zwaÿ par h(e)r(r)n und drei par gesindt laibel, auch gemelter meiner
c –c B: N.
d folgt in B: herrn
e B: auch
f B: wier
g –g so in B; in A ′ gestrichen, stattdessen am Rand ergänzt: in dem zimer oder; A entspricht,
bis auf orthografische Abweichungen, die durch die spätere Streichung nicht mehr
gesichert gelesen werden können, B
h über der Zeile ergänzt (wohl schon in A)
i –i so in B; in A ′ gestrichen; A entspricht, bis auf orthografische Abweichungen, die durch
die spätere Streichung nicht gesichert lesbar sind, B
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INSTRUKTIONEN UND ORDNUNGEN DER STIFTSHERRSCHAFT KLOSTERNEUBURG
Quellen zur Verwaltung sowie zur Land- und Forstwirtschaft einer geistlichen Grundherrschaft in der Frühen Neuzeit
- Titel
- INSTRUKTIONEN UND ORDNUNGEN DER STIFTSHERRSCHAFT KLOSTERNEUBURG
- Untertitel
- Quellen zur Verwaltung sowie zur Land- und Forstwirtschaft einer geistlichen Grundherrschaft in der Frühen Neuzeit
- Herausgeber
- Josef Löffler
- Verlag
- Böhlau Verlag
- Ort
- Wien
- Datum
- 2021
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY 4.0
- ISBN
- 978-3-205-21304-8
- Abmessungen
- 15.5 x 23.0 cm
- Seiten
- 876
- Kategorien
- Geschichte Vor 1918
Inhaltsverzeichnis
- Verzeichnis der Editionseinheiten 9
- Geleitwort 21
- Vorwort 23
- EINFÜHRUNG 25
- 1. Einleitung und Forschungsstand 25
- 2. Die Stiftsherrschaft Klosterneuburg und ihre Verwaltung 30
- 2.1 Die Besitzungen des Klosters 30
- 2.2 Die Einkünfte der Stiftsherrschaft 35
- 2.3 Die Stiftsleitung: Propst, Dechant und Oberkellerer 39
- 2.4 Allgemeine Tendenzen in der Stiftsverwaltung im ausgehenden Mittelalter und in der Zeit der Konfessionalisierung 45
- 2.5 Die Amtsträger und der Verwaltungsaufbau vom frühen 16. bis Mitte des 17. Jahrhunderts 52
- 2.6 Die Herrschaftsverwaltung von der Mitte des 17. Jahrhunderts bis zur Verwaltungsreform des Jahres 1786 59
- 3. Die Quellen 65
- ERLÄUTERUNGEN ZUR EDITION 79
- 1. Die Quellenüberlieferung 79
- 2. Die Editionseinheiten und deren Anordnung 95
- 3. Aufbau der Editionseinheiten 101
- 4. Editionsgrundsätze 107
- EDITION 111
- 1. Texte zur Reform der Verwaltung (Mitte des 16. Jahrhunderts) 111
- 2. Der landesfürstliche Anwalt 126
- 3. Das Hofmeisteramt 140
- 4. Die Rentkammer 257
- 5. Die Oberkammer 282
- 6. Die Registratur 362
- 7. Die einzelnen Herrschaften, der Meierhof in Tuttendorf und der Lesehof in Krems 370
- 7.1 Instruktion für den Meierhof in Tuttendorf sowie Bestallung und Revers des Meiers 370
- 7.2 Instruktion und Revers des Verwalters des Hofes in Krems 376
- 7.3 Instruktionen für den Pfleger der Herrschaft Hagenbrunn 380
- 7.4 Instruktion für den Pfleger der Herrschaft Atzenbrugg 385
- 7.5 Instruktion für den Rentschreiber in Prinzendorf 388
- 7.6 Instruktion für den Rentschreiber in Stoitzendorf 392
- 7.7 Instruktion für Beamte auf der Herrschaft Prinzendorf 398
- 7.8 Erklärung des Justiziars der Herrschaft Hauskirchen 402
- 8. Das Kammeramt 404
- 9. Die Forstwirtschaft 423
- 9.1 Instruktionen für den Förster 423
- 9.2 Instruktionen für den Förster für die jenseits der Donau gelegenen Forstgebiete (Tuttenhof) 472
- 9.3 Instruktion für den Förster in der Schwarzen Lacken 482
- 9.4 Instruktion für den Förster über die Holzausgabe an die Klosterbediensteten 487
- 9.5 Reverse von Förstern 489
- 10. Kelleramt, Weinbau und Weinzehent 493
- 10.1 Kellerordnung 493
- 10.2 Instruktion für die Weingärten 518
- 10.3 Instruktionen für den Weinkellner 520
- 10.4 Instruktion für den Hofbinder 554
- 10.5 Instruktion für die Zehenthandler und Paktisten 559
- 10.6 Instruktion für den Zehenteinbringer in Höflein 562
- 10.7 Instruktionen für den Weinkellner über die Weinausspeisung an die Klosterbediensteten 563
- 10.8 Instruktion für den Kellermeister über die Weinausspeisung an die Untertanen 574
- 10.9 Instruktion für den Weinbeschreiber 582
- 10.10 Heiratsrevers eines Weinzehenthandlers 584
- 11. Das Küchenamt 585
- 12. Das Pfisteramt 609
- 13. Das Spital und die Stiftsapotheke 650
- 14. Der Pferdestall und das Fuhrwesen 679
- 15. Angestellte und Handwerker 709
- 16. Die Donauschifffahrt 724
- 17. Die Kanzleiordnung aus dem Jahr 1786 und damit in Verbindung stehende Texte 730
- VERZEICHNISSE UND REGISTER 783
- 1. Quellen- und Literaturverzeichnis 783
- 2. Abkürzungsverzeichnis 798
- 3. Maße, Gewichte und Geldeinheiten 799
- 4. Pröpste des Stiftes Klosterneuburg 800
- 5. Glossar 801
- 6. Personenregister 841
- 7. Ortsregister 845
- 8. Sachregister 848