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„Österreich wird meine Stimme erkennen lernen wie die Stimme Gottes in der Wüste“ - Tagebücher 1839–1858, Band III
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24 Tagebücher der koptische Patriarch in cairo ernennt den Bischof, metrun, von Abysssinien aus einem der koptischen klöster Aegyptens.1 [am nil zwischen Abu simbel und Wadi halfa] 19. Jänner vorgestern mittags kamen wir an derr vorüber, der ehemaligen haupt- stadt nubiens, ein elendes dorf mit einem einzigen halb stattlich aussehen- den hause, dem des ehemaligen königs aller nubier, hassan kiaschef ge- nannt, welcher noch dazu ein legitimer erblicher monarch war. der mann ist seit 3 Jahren todt, hat aber 30 söhne hinterlassen, welche Alle so wie der Papa eine Pension von der regierung beziehen, ziemlich wohlhabend sind und eine Art von lokalautorität, ungefähr wie ein scheik el Beled, repräsentiren, die steuern für die regierung einsammeln, die rekruten- stellung besorgen etc., ihr nächster vorgesetzter ist der effendi in Assuan, über diesem steht der mudir in esnè, und über diesem wieder der Pascha in siut, das reich des Paschas von chartum fängt hinter Wadihalfa an. es ist dieß vielleicht das einzige Beyspiel einer so ruhig abgesetzten und in den Privatstand zurück getretenen dynastie, beherzigungswerth für eu- ropa. Am Abende ankerten wir bey ibrim, hier beginnt ein neuer stamm und eine neue sprache: die eigentlichen nubier, von Assuan bis her waren es die kensee Aethiopias. ibrim selbst ist unbedeutend, doch sieht man auf einem hohen felsen dicht am nil die ruinen einer alten festung, von den römern erbaut, welche hier bey gelegenheit des krieges mit der königinn von Aethiopien candace, zu Augustus Zeiten, eine Besatzung hatten. Wäh- rend dieses krieges unternahm der Proconsul von Aegypten Petronius sei- nen berühmten Zug nach napata, der hauptstadt von Aethiopien, hinter dongola, es heißt jetzt el Berkel. ibrim hieß Primis. das land wird von hier an etwas besser kultivirt, d.h. die streifen lan- des zwischen dem nile und den Bergen und der sandwüste etwas breiter, besonders sieht man hier massen von dattelbäumen. Auch grotten, d.i. gräber in den Bergen wie in Aegypten, sieht man hier wieder. Wir kauften gestern von ein paar leuten 2 chamäleons, welche uns viel spaß machen, sonst habe ich noch keine tropischen Bestien gesehen. um diese, Affen, elephanten, löwen, giraffen etc. zu sehen, müßte ich bis nach dem sennaar oder Abyssinien gehen. die versuchung wäre groß, doch hätte ich mich dazu von allem Anfange entschließen müssen, jetzt zieht es mich viel mächtiger nach der civilisirten Welt zurück. 1 der gebräuchliche titel für das oberhaupt der koptischen kirche in Abessinien war Abuna, nicht metrun.
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„Österreich wird meine Stimme erkennen lernen wie die Stimme Gottes in der Wüste“ Tagebücher 1839–1858, Band III
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Titel
„Österreich wird meine Stimme erkennen lernen wie die Stimme Gottes in der Wüste“
Untertitel
Tagebücher 1839–1858
Band
III
Autor
Viktor Franz Freiherr von Andrian-Werburg
Herausgeber
Franz Adlgasser
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2011
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC-ND 4.0
ISBN
978-3-205-78612-2
Abmessungen
17.0 x 24.0 cm
Seiten
476
Schlagwörter
Viktor Andrian-Werburg (1813 - 1858), Revolution 1848, Austrian Neoabsolutism, Austria future (1842), Late Vormärz, Reform and Repression
Kategorie
Biographien

Inhaltsverzeichnis

  1. Tagebücher 1854–1858 7
  2. Literatur 359
  3. Kommentiertes Personenregister 373
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