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„Österreich wird meine Stimme erkennen lernen wie die Stimme Gottes in der Wüste“ - Tagebücher 1839–1858, Band III
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4113. Februar 1854 Auf dem Wege sah ich die erste Aloë seit cairo, die gomma arabica wird aus dem Acanthusbaume gewonnen, der sie ausschwitzt, die beste kömmt aus dem sudan, eine mindere gattung aus mekka. [am nil nördlich von Beni suef] 10. februar gestern gegen 1 uhr waren wir in minieh und besuchten die Bazaars. da, sowie überhaupt überall, fanden wir höfliche freundliche Leute, welche uns Pfeifen, sitze, caffeh etc. offerirten. die schmutzig aussehende, gelblicht weißliche farbe der Bewohner fällt mir, der ich jetzt an das schöne dunkle colorit der südlicheren länder gewöhnt bin, unangenehm auf. Wir fuhren die ganze nacht durch. diese Araber ertragen unglaubliche mühe und Ar- beit und ruderten z.B. gestern und heute 14–15 stunden ohne unterlaß, dabey immer singend und brüllend, ihre gesänge sind übrigens sehr man- nigfaltig und mitunter sehr melodisch, dabey leben die kerls von Brod und Wasser und höchstens einigen ungekochten gräsern. heute morgen erhob sich ein leichter südwestwind, so daß wir seit Wadihalfa zum erstenmahle segel aufspannten, die mannschaft legte sich schlafen, und wir fuhren leise und lautlos, ein frappanter contrast gegen den gewöhnlichen lärmen und gesang. An solchen contrasten ist eine nilreise reich, in jeder Beziehung. gegen 1 uhr mittags waren wir heute in Benisouef, die fahrt geht zu ende, und wir fangen an, unsere mit allerhand eingekauftem Zeug vollge- pfropften cabinen aufzuräumen. diesen morgen passirten wir ein koptenkloster des heiligen georg, des schutzheiligen der copten, welcher aber von den mönchen den muselmän- nern als ein mohamedanischer heiliger shekh dargestellt wird (oder wenig- stens zu den Zeiten muselmännischer intoleranz dargestellt wurde), so daß auch diese ihn als solchen verehren. cairo 13. februar vorgestern früh fanden wir uns bey masguna geankert, einem dorfe süd- lich von sakkara gelegen, ich hatte mir dieses nach der topographischen lage desselben ausstudirt und wollte von da aus sämmtliche Pyramiden bis gizeh in einem tage besuchen. der gewöhnliche landungsplatz ist Bedra- sheyn, nördlich von dashur, südlich von sakkara und gizeh. ich machte aber hier wieder die erfahrung, daß besonders in diesen ländern der ge- wöhnliche Weg der kürzeste sey, denn in masguna fanden wir schlechte esel und zu exorbitanten Preisen, so daß ich sogleich weiter nach Bedrasheyn fahren ließ. mittlerweilen entschloß sich freeman, der die Pyramiden schon gesehen hat, unmittelbar nach cairo zu gehen, und fletcher, der seinen vetter in Bedrasheyn traf, wollte mit diesem sakkara besuchen und sich gizeh für später vorbehalten. da es nun auch schon zu spät war, um Alles
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„Österreich wird meine Stimme erkennen lernen wie die Stimme Gottes in der Wüste“ Tagebücher 1839–1858, Band III
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Titel
„Österreich wird meine Stimme erkennen lernen wie die Stimme Gottes in der Wüste“
Untertitel
Tagebücher 1839–1858
Band
III
Autor
Viktor Franz Freiherr von Andrian-Werburg
Herausgeber
Franz Adlgasser
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2011
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC-ND 4.0
ISBN
978-3-205-78612-2
Abmessungen
17.0 x 24.0 cm
Seiten
476
Schlagwörter
Viktor Andrian-Werburg (1813 - 1858), Revolution 1848, Austrian Neoabsolutism, Austria future (1842), Late Vormärz, Reform and Repression
Kategorie
Biographien

Inhaltsverzeichnis

  1. Tagebücher 1854–1858 7
  2. Literatur 359
  3. Kommentiertes Personenregister 373
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