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„Österreich wird meine Stimme erkennen lernen wie die Stimme Gottes in der Wüste“ - Tagebücher 1839–1858, Band III
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5115. März 1854 von 2 stunden, anstatt dessen nach china zu reisen, und entsagte seinen kriegerischen Plänen, aber nicht dem Profitchen. Der neue Generalconsul der vereinigten staaten, mr. de leon, ein radikaler Adonis, verkaufte mir diese Waffe. neulich war ein langweiliger Ball hier im hause, wobey 2 Banken lans- quenet1 (es wird hier überall enorm hoch gespielt) etablirt waren, von de- nen die eine bis 3 uhr nachmittags am andern tage aushielt. vor ein paar tagen hatte ich eine ziemlich matte fantasìa in semssey’s [?] hause mit diesem und de leon. ich war in diesen tagen mit visconti im Atelier des malers schranz, der ganz außerordentlich hübsche sachen hat. in Jerusalem soll es zwischen den katholischen und griechischen mön- chen zu so ernstlichen schlägereyen gekommen seyn, daß der französische Consul Reißaus nahm und nach Jaffa geflüchtet ist. ich verlasse Aegypten beynahe ungern, ich glaube, daß man sich sowohl an das land als an das übrigens so ziemlich langweilige cairo sehr bald gewöhnen könnte. huber, dem ich heute meinen Abschiedsbesuch machte, ist höchst unge- halten über Abbas Pascha’s unsichtbarkeit und nichtantworten auf alle seine Anfragen, er meint, daß sich hier eine crisis vorbereite, des Paschas antieuropäische tendenzen träten immer mehr vor, vielleicht ermuthigt durch die momentanen militärischen und diplomatischen erfolge der tür- ken, so hat er so eben den Befehl erlassen, alle contraite und handelsge- schäfte zwischen den fellahs und fremden zu verhindern und den erstern in jedem einzelnen falle einen um 1 Piaster höhern Preis anzubieten, damit die Producte nicht außer landes gehen, natürlich würde dem fellah nicht nur dieses eine sondern auch ein großer theil der andern Piaster wieder abgenommen, es ist also eine verkappte Wiedereinführung des regierungs- monopols mehemet Alis. nebstdem wird der Pascha, sagt huber, täglich grausamer, mißtrauischer, speist aus furcht vor vergiftung nur mehr auf gold und läßt sich von Astrologen etc. leiten. Wenn das so fortginge, meint huber, würde er geradezu auf seine Absetzung durch die Pforte dringen. heute Abends beschließe ich meinen Aufenthalt in cairo mit einem „punchins“2 bey dem guten alten champion. Jerusalem (arabisch el khudz) 15. märz meine Abreise von cairo verzögerte sich um einen tag, der Abschluß des contractes mit den Arabern, welcher vor dem consulate aufgenommen, von 1 ein kartenspiel. 2 Wohl ein Wortspiel auf punch – Punsch.
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„Österreich wird meine Stimme erkennen lernen wie die Stimme Gottes in der Wüste“ Tagebücher 1839–1858, Band III
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Titel
„Österreich wird meine Stimme erkennen lernen wie die Stimme Gottes in der Wüste“
Untertitel
Tagebücher 1839–1858
Band
III
Autor
Viktor Franz Freiherr von Andrian-Werburg
Herausgeber
Franz Adlgasser
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2011
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC-ND 4.0
ISBN
978-3-205-78612-2
Abmessungen
17.0 x 24.0 cm
Seiten
476
Schlagwörter
Viktor Andrian-Werburg (1813 - 1858), Revolution 1848, Austrian Neoabsolutism, Austria future (1842), Late Vormärz, Reform and Repression
Kategorie
Biographien

Inhaltsverzeichnis

  1. Tagebücher 1854–1858 7
  2. Literatur 359
  3. Kommentiertes Personenregister 373
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