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„Österreich wird meine Stimme erkennen lernen wie die Stimme Gottes in der Wüste“ - Tagebücher 1839–1858, Band III
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5915. März 1854 die gegend war superbe, diese ruhigen stillen thäler, diese sanften hü- gel und weidenden heerden, ja selbst das Aussehen der leute hatte wirk- lich etwas Biblisches an sich. Wir waren ein paar stunden in diesen gegen- den fortgezogen und ich zu fuße einige hundert schritte zurückgeblieben, als ich einen berittenen und bewaffneten Beduinen sehr lebhaft mit meinen leuten sprechen sah, ich wollte mich mit mohammed, der ebenfalls zu- rückgeblieben war, nähern, als ich den reiter plötzlich im carrière davon- sprengen sah, während ihn drey meiner leute, natürlich ohne die geringste chance, zu fuße verfolgten. ich erfuhr nun, der Beduine habe meine leute hart angefahren, daß sie kein recht hätten, auf diesem Wege zu ziehen, und ich müsse ihm tribut zahlen. Während dieser pourparlers habe er zu- erst nach einem meiner gewehre gegriffen und, da dieses am sattelknopfe festgemacht war, einen mantel mohammeds auf dem nächsten kamehl er- wischt und [war] damit davongeritten. mohammed erhob nun sein gewöhn- liches geheul, welches selbst dann nicht endete, als ich ihm versprach, ihm den verlust zu ersetzen. es sollte aber noch schlimmer kommen, kaum eine stunde später kamen 2 bewaffnete reiter auf uns zu, verlangten wie gewöhnlich Anfangs tabak und dann einen tribut von 20 Piaster, da ich nun dachte, ähnliche scenen, nur immer ärger, würden sich nun bey jedem schritte wiederholen, sagte ich das geld unter der Bedingung zu, sie sollten uns bis auf die hauptstraße begleiten, und wirklich ritten sie eine strecke mit uns, mohammed aber, der ganz den kopf verloren hatte, hatte ihnen den thaler sogleich bezahlt, wir begegneten nun einem sehr ehrwürdig aussehenden Beduinenscheikh sammt einem Begleiter, mit denen wir uns ganz freundlich unterhielten. einer hatte lust auf des unglücklichen mohammed Burka, ließ sie ihm je- doch, als er hörte, er habe bereits seinen mantel verloren. mit diesen ritten jedoch auch unsere 2 Begleiter davon, wie sie sagten um wiederzukommen, was aber nicht geschah. ich eilte nun, um die Wiederholung solcher scenen, bey denen mir doch unbehaglich wurde, zu verhüten, soviel ich konnte, auf die hauptstraße zu kommen, was endlich zwischen 3 und 4 uhr bey dem dorfe el Bab, zwischen Jerusalem und ramleh geschah. da es aber hier, wie ich hörte, bis zu dem 1 stunde weiter gelegenen dorfe trun1 ebenfalls noch nicht ganz sicher war, so wollte ich Anfangs dahin, meine leute waren aber durchaus nicht dazu zu bringen, und diese angebliche unsicherheit schien sich bey näherer er- kundigung auf nichts zu reduziren. dennoch aber nahm ich, wie schon in sdutt, nachtwachen und tags darauf 2 berittene Begleiter bis trun. ich selbst kam in der nacht heraus und rauchte eine Pfeife mit der Wache. 1 latrun.
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„Österreich wird meine Stimme erkennen lernen wie die Stimme Gottes in der Wüste“ Tagebücher 1839–1858, Band III
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Titel
„Österreich wird meine Stimme erkennen lernen wie die Stimme Gottes in der Wüste“
Untertitel
Tagebücher 1839–1858
Band
III
Autor
Viktor Franz Freiherr von Andrian-Werburg
Herausgeber
Franz Adlgasser
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2011
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC-ND 4.0
ISBN
978-3-205-78612-2
Abmessungen
17.0 x 24.0 cm
Seiten
476
Schlagwörter
Viktor Andrian-Werburg (1813 - 1858), Revolution 1848, Austrian Neoabsolutism, Austria future (1842), Late Vormärz, Reform and Repression
Kategorie
Biographien

Inhaltsverzeichnis

  1. Tagebücher 1854–1858 7
  2. Literatur 359
  3. Kommentiertes Personenregister 373
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