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„Österreich wird meine Stimme erkennen lernen wie die Stimme Gottes in der Wüste“ - Tagebücher 1839–1858, Band III
Seite - 93 -
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93 des commandanten der custozza, cohen, im hause, und gestern sonntag Abends hatten wir sogar musik und einen improvisirten Ball mit ziemlich vielen gästen, daher gesellige Abwechslung genug. gestern machte ich mit Walterskirchen einen spaziergang über Beschik- tasch gegen die süßen Wässer, wo ich einen theil der eleganten Welt von Pera begegnete. heute war ich mit den damen an Bord der custozza und sah von da die Ankunft des Prinzen napoleon, welcher von den kriegsschif- fen und strandbatterien salutirt in das ihm vom sultan bereitete Palais fuhr. die flotten haben odessa bombardirt, ein paar schiffe von da wegge- führt, einen theil der stadt zerschossen, das ganze eine ziemlich nutz- lose operation, jetzt sind sie vor sebastopol, von der donau hört man gar nichts. die russen scheinen den krieg in die länge ziehen zu wollen, und ihrerseits scheinen die franzosen und engländer entschlossen, omar Pa- scha (welcher übrigens mit den irregulairen truppen seine noth zu haben scheint und erst neulich eine empörung derselben mit vieler mühe stillte) die sache allein ausfechten zu lassen, und nur im falle er sich zurückzie- hen müßte, gewisse Punkte zu besetzen. lord raglan ist gestern angekom- men, der herzog von cambridge reist über Wien, ein neuer Beweis von Aufmerksamkeit für uns. mittlerweilen wäre es hier trotz der gerühmten entente cordiale bey ei- nem haare zu einem Bruche zwischen england und der Pforte einer- und frankreich anderseits gekommen. Baraguay d’hilliers nahm nähmlich die hier lebenden griechen, namentlich die katholischen, gegen redcliffe und reschid Pascha (wovon der erstere noch wüthender ins Zeug geht als dieser) in schutz, und die sache ging so weit, daß er seine Pässe verlangte, wenn man auf der Ausweisung sämmtlicher griechischer unterthanen ohne un- terschied bestünde, erst vorgestern wurde die sache beygelegt, und zwar in der Art, daß Baraguay vollkommene Befriedigung erhielt. mit dem heutigen tage ist in ungarn und Annexen, dann in galizien der Belagerungsstand aufgehoben, im ersteren lande jedoch mit manchen vorbehalten. eine Amnestie für 600 politisch verbannte sollte bey gelegen- heit der vermählung des kaisers erscheinen, wirklich brachte die Australia nach Corfù für sämmtliche dort lebende Emigrirte (ehemalige Marineoffi- ziere) mit einer einzigen Ausnahme die erlaubniß zur heimkehr. sonst liest man in den Wiener Blättern haufenweise ernennungen, die neue (?) politische organisirung scheint also jetzt durchgeführt zu werden. [konstantinopel] 4. mai neulich ging ich mit ludolf und carl Bruck auf den thurm der genueser in galata, von wo man die schönste Aussicht über constantinopel hat, ge- 4. Mai 1854
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„Österreich wird meine Stimme erkennen lernen wie die Stimme Gottes in der Wüste“ Tagebücher 1839–1858, Band III
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Titel
„Österreich wird meine Stimme erkennen lernen wie die Stimme Gottes in der Wüste“
Untertitel
Tagebücher 1839–1858
Band
III
Autor
Viktor Franz Freiherr von Andrian-Werburg
Herausgeber
Franz Adlgasser
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2011
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC-ND 4.0
ISBN
978-3-205-78612-2
Abmessungen
17.0 x 24.0 cm
Seiten
476
Schlagwörter
Viktor Andrian-Werburg (1813 - 1858), Revolution 1848, Austrian Neoabsolutism, Austria future (1842), Late Vormärz, Reform and Repression
Kategorie
Biographien

Inhaltsverzeichnis

  1. Tagebücher 1854–1858 7
  2. Literatur 359
  3. Kommentiertes Personenregister 373
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