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„Österreich wird meine Stimme erkennen lernen wie die Stimme Gottes in der Wüste“ - Tagebücher 1839–1858, Band III
Seite - 218 -
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Tagebücher218 [Paris] 7. october meine negotiation wegen der Westbahn ist beendigt, und zwar in Anbetracht der jetzigen geldklemme mit ziemlich gutem erfolge. meine vollmacht ist mit den unterschriften laings und uziellis von london zurückgekommen, und ich denke, nun in ein paar tagen nach Wien zurück zu kehren, ich freue mich, daß ich trotz meiner neuheit und unerfahrenheit in diesen geschäf- ten, aus welcher ich auch den leuten, mit denen ich zu thun hatte, gegen- über kein geheimniß machte, zu einem resultate gekommen bin. der panische schrecken an der hiesigen Börse dauert fort, die london- erbank hat den disconto auf 5 1/2 % erhöht, der crédit mobilier fällt un- geheuer, vielleicht speculiren seine chefs jetzt selbst auf die Baisse. man behauptet noch immer, daß Pereire die errichtung eines crédit mobilier für oesterreich in der tasche mitgebracht habe. mittlerweilen hat Bruck zur herstellung der valuta einige maßregeln er- griffen, der Bank sind staatsgüter im Werthe von 175 millionen überlassen worden, zugleich soll sie – die Bank! – eine hypothekenbank für die ganze monarchie – ! – mit einem stammcapitale von 20 millionen – !! – grün- den. diese letztere operation scheint mir aber so widersinnig, daß ich nicht daran glauben kann. die Angelegenheit suez ist vor der hand durch lesseps’s ungeschick- lichkeit auf die lange Bank geschoben.1 talabot, negrelli & c. wollen nun selbst an ort und stelle gehen, um ein vernünftiges gegenprojekt auszuar- beiten. mrs. norton ist noch hier und reist am mittwoch zurück, sie ist ganz praeoccupirt durch fletchers krankheit. Andral besteht auf einem wärme- ren clima und will, daß er seine carrière aufgebe, da ihm jede Beschäfti- gung schädlich sey, so ist denn jetzt beschlossen, daß er ein Jahr urlaub nehmen und vor der hand nach capri gehen wird, seine madame (die ich neulich, um fletcher eine freude zu machen, besuchte) begleitet ihn, da- durch ist seine mutter verhindert, dasselbe zu thun, und das macht ihr viel kummer. unter diesen umständen tritt natürlich die politische seite unserer ver- bindung in den hintergrund, doch habe ich auch in dieser Beziehung das nöthige vorbereitet, namentlich hinsichtlich der englischen Presse, es ist nothwendig, die leute in england endlich einmal darauf aufmerksam zu machen, da sie es von freyen stücken nicht zu bemerken scheinen, daß in oesterreich die regierung nicht das land sey, tant s’en faut, und daß es sowohl im allgemein menschlichen als im speciell englischen interesse der mühe werth ist, von unseren inneren Zuständen, von der lebensfähigkeit 1 vgl. dazu eintrag v. 18.5.1855.
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„Österreich wird meine Stimme erkennen lernen wie die Stimme Gottes in der Wüste“ Tagebücher 1839–1858, Band III
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Titel
„Österreich wird meine Stimme erkennen lernen wie die Stimme Gottes in der Wüste“
Untertitel
Tagebücher 1839–1858
Band
III
Autor
Viktor Franz Freiherr von Andrian-Werburg
Herausgeber
Franz Adlgasser
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2011
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC-ND 4.0
ISBN
978-3-205-78612-2
Abmessungen
17.0 x 24.0 cm
Seiten
476
Schlagwörter
Viktor Andrian-Werburg (1813 - 1858), Revolution 1848, Austrian Neoabsolutism, Austria future (1842), Late Vormärz, Reform and Repression
Kategorie
Biographien

Inhaltsverzeichnis

  1. Tagebücher 1854–1858 7
  2. Literatur 359
  3. Kommentiertes Personenregister 373
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