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„Österreich wird meine Stimme erkennen lernen wie die Stimme Gottes in der Wüste“ - Tagebücher 1839–1858, Band III
Seite - 245 -
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24523. Februar 1856 er es leichter zu nehmen, und ich werde dadurch meinen committenten ge- genüber in eine unangenehme lage kommen, ich werde aber dabey Bruck gewiß nicht schonen, er verdient es nicht. meine Brochure über die reform der inneren verwaltung nimmt nach und nach größere dimensionen an und dürfte, anstatt vor das große Publikum zu treten, zu einem mémoire werden, welches unter der voraussetzung, daß Bruck, sobald die Wahrscheinlichkeit des friedens zunimmt, als Premier auftreten und handeln werde, diesem und vielleicht dem kaiser überreicht werden soll, was bey den gegenwärtigen verhältnissen allerdings der prac- tischere Weg wäre. dazu muß der Aufsatz in entsprechender Weise umge- arbeitet und vervollständigt werden, woran ich eben arbeite. das Alles habe ich wiederholt mit kleyle, sommaruga und Anderen besprochen, es ist nur die frage, ob Bruck auch wirklich den muth und charakter hat, die ihm hierbey zugedachte rolle zu übernehmen? viele wollen daran zweifeln und bleiben dabey, ihn lediglich für einen charlatan und speculanten für den eigenen säckel zu halten. Auch mit grünne habe ich in diesen tagen wieder einmahl zu sprechen gelegenheit gehabt, und zwar in demselben sinne wie ende october,1 er war wieder voll freundlichkeit und entgegenkommen, doch hielt ich es dießmal für angezeigt, auch meinerseits die größte Bereitwilligkeit zu zeigen, wäh- rend ich mich damals ganz passiv verhalten hatte. man muß die saiten nicht zu straff spannen. doch erklärte ich ihm zugleich, daß ich zu keinem mi- nister gehen, überhaupt bey niemand Anderem irgend einen schritt thun würde als bey seiner majestät selbst. oettl ist nach einer schmerzvollen krankheit gestorben, ein mann, der nicht ohne Bedeutung für mein leben war, und leider einer von den vielen, denen ich durch die politischen konstellationen der letzten Jahre fremd ge- worden war. [Wien] 23. februar Bis vor wenig tagen hatten wir schönes warmes Wetter wie im April, jetzt wieder abwechselnd schnee, thauwetter und Wind. doch scheint es, als soll- ten wir bald frühling bekommen. die conferenzen in Paris beginnen übermorgen, man lebt hier noch im- mer im friedenstaumel und will an keine fortsetzung des krieges glauben. doch scheint mir, als ob die vorbothen eines sturmes sich allmählig mehr- ten. die Zuziehung Preußens, nicolajeff, die asiatischen fragen2 etc. geben 1 vgl. eintrag v. 25.10.1855. 2 gemeint sind die teilnahme Preußens an den friedensverhandlungen in Paris, der Wie- deraufbau des im krimkrieg zerstörten russischen kriegshafens nikolajev sowie die frage
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„Österreich wird meine Stimme erkennen lernen wie die Stimme Gottes in der Wüste“ Tagebücher 1839–1858, Band III
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Titel
„Österreich wird meine Stimme erkennen lernen wie die Stimme Gottes in der Wüste“
Untertitel
Tagebücher 1839–1858
Band
III
Autor
Viktor Franz Freiherr von Andrian-Werburg
Herausgeber
Franz Adlgasser
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2011
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC-ND 4.0
ISBN
978-3-205-78612-2
Abmessungen
17.0 x 24.0 cm
Seiten
476
Schlagwörter
Viktor Andrian-Werburg (1813 - 1858), Revolution 1848, Austrian Neoabsolutism, Austria future (1842), Late Vormärz, Reform and Repression
Kategorie
Biographien

Inhaltsverzeichnis

  1. Tagebücher 1854–1858 7
  2. Literatur 359
  3. Kommentiertes Personenregister 373
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