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„Österreich wird meine Stimme erkennen lernen wie die Stimme Gottes in der Wüste“ - Tagebücher 1839–1858, Band III
Seite - 264 -
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Tagebücher264 schen gesellschaft, welche auf dem Punkte steht, vor halb europa zum ge- spötte zu werden. die gründer sind unter sich uneinig, langsdorff kennt we- der das terrain noch die Angelegenheit, wegen der er hier ist, Bruck mischt sich heute in jede kleinigkeit, morgen wird er ungeduldig und läßt Alles im stiche, so kömmt es, daß wir seit 2 monaten zurück statt vorwärts gegangen sind. cordon hat vor 8 tagen seine demission gegeben, und das wäre inso- ferne ein glück, als die gesellschaft dadurch ein auflösendes element und bey seiner intimität mit Bruck die fortgesetzte einmischung dieses letzteren los geworden ist. nun kömmt es darauf an, ob die concessionäre sich einen neuen vorsitzenden selbst wählen oder sich denselben wieder werden oc- troyiren lassen, und wer dieses seyn wird.1 talabot, welcher die einzige ca- pacität unter ihnen zu seyn scheint, soll nächster tage kommen. Was mich betrifft, so halte ich mich ganz ferne, um so mehr als ich eigentlich die un- schuldige veranlassung dieses ganzen débacle bin. Bruck aber gräbt sich, wie ich fürchte, langsam sein eigenes grab, haupt- sächlich durch zwey dinge, das eine ist seine zweifelhafte reinheit im Puncte des eigenen säckels, das Andere sein ewiges versprechen und nicht- worthalten, worin er es wirklich zu einer wahren virtuosität gebracht hat, letzteres erbittert die speculanten und überhaupt Jeden, der geschäfte mit ihm hat, und Bach, dieser ausgezeichnete Jongleur, affektirt jetzt gerade die beyden entgegengesetzten eigenschaften und spricht, als ein moderner cin- cinnatus, jedem menschen von seiner Armuth. Auch erlanger ist von frankfurt gekommen, um für sein durchfallen bey der Westbahn einige entschädigung zu erhalten, und ich habe mir viele mühe für ihn gegeben, aber nichts weiter erreicht als eine ganz winzig kleine Betheiligung desselben bey der galizischen Bahn. Bruck scheint gegen mich aufgebracht zu seyn, und zwar wegen meiner reibungen mit cordon, die ihm dieser in seiner Weise wiedererzählt hat. ich habe ihn nun schon bald drey Wochen nicht gesehen und habe auch gar keine lust, einen schritt ent- gegen zu thun, er ist stufenweise in meiner Achtung gesunken und hat sich von seiner eigentlichen Aufgabe seit anderthalb Jahren mit jeder Woche mehr entfernt, jetzt erwarte ich kaum mehr etwas von ihm, fata trahunt, nämlich uns und unsere jämmerlichen Zustände, je schneller desto besser, am allerärgsten wäre ein marasmus wie von 1820 bis 1848. ich habe mich mit g. diezel in correspondenz gesetzt und hoffe, ihn hier bey einer meiner eisenbahngesellschaften unterzubringen. das ist der si- cherste und unauffälligste Weg, um ihn hier zu fixiren und ihn dann auf dem publicistischen felde zu beschäftigen, es muß dabey sehr vorsichtig zu 1 neuer Präsident der Actien-gesellschaft der lombardisch-venetianischen eisenbahnen wurde graf franz (ferenc) Zichy, vgl. eintrag v. 18.8.1856.
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„Österreich wird meine Stimme erkennen lernen wie die Stimme Gottes in der Wüste“ Tagebücher 1839–1858, Band III
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Titel
„Österreich wird meine Stimme erkennen lernen wie die Stimme Gottes in der Wüste“
Untertitel
Tagebücher 1839–1858
Band
III
Autor
Viktor Franz Freiherr von Andrian-Werburg
Herausgeber
Franz Adlgasser
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2011
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC-ND 4.0
ISBN
978-3-205-78612-2
Abmessungen
17.0 x 24.0 cm
Seiten
476
Schlagwörter
Viktor Andrian-Werburg (1813 - 1858), Revolution 1848, Austrian Neoabsolutism, Austria future (1842), Late Vormärz, Reform and Repression
Kategorie
Biographien

Inhaltsverzeichnis

  1. Tagebücher 1854–1858 7
  2. Literatur 359
  3. Kommentiertes Personenregister 373
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