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„Österreich wird meine Stimme erkennen lernen wie die Stimme Gottes in der Wüste“ - Tagebücher 1839–1858, Band III
Seite - 317 -
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31720. Juli 1857 mit kurzer unterbrechung seit ende märz), so muß ich sehr oft zur stadt fahren, in letzter Zeit 3, auch 4mal in der Woche, was bey der grausamen hitze des dießjährigen sommers (heute hatten wir seit monathen den er- sten regen) oft sehr beschwerlich ist. Zudem sind bey der Westbahn gerade jetzt die allerwichtigsten fragen in verhandlung: die Ablösung der Budweis- linz-gmundner Bahn, die vergebung der lambach-salzburgerstrecke, die Ausführung des Beschlusses wegen rückkauf von 15 millionen in Actien, der Bahnhof in Wien, die Abänderung einiger Punkte unserer statuten, die regulirung respective erhöhung der gehalte unserer Bureaubeamten, eine übereinkunft mit den oberösterreichischen kohlenwerkgesellschaften, die Ausschreibung der locomotive und Waggons etc. Auch in der italienischen gesellschaft sind es hauptsächlich die wachsenden reibungen zwischen dem conseil in Bologna und der internationalen commission einer- und unserem generaldirector und seinen subalternen andererseits und die Abgrenzung der Wirkungskreise Beyder, welche viel zu thun geben, in letzterer Bezie- hung war vor einiger Zeit graf marescalchi aus Bologna in einer special- mission da, ich suchte da (da Zichy abwesend war) zu vermitteln, was ich mit einigem erfolge gethan zu haben glaube. Wirklich ist das unrecht auf beyden seiten. nur Zichy, so oft er hier ist, fährt mit rücksichtsloser Par- theilichkeit dazwischen, er ist so vollkommen im sacke talabots und folglich seiner creaturen, daß er sich dabey oft die ärgsten Blößen gibt, der mann ist ein gemisch von gewinnsucht, leidenschaftlichkeit, Pfiffigkeit und energie, ein homme d’affaires zweyten ranges, aber geschickt und thätig und mit einem merkwürdigen takte, sich immer dem stärkeren anzuschließen. Jetzt arbeitet er daran, die leitung der ganzen unternehmung nach mailand (wo sein künftiger Aufenthalt seyn wird) zu ziehen, ganz entgegen der ursprüng- lichen und sehr richtigen idée der regierung, ich arbeite natürlich dagegen, muß aber, um entschieden auftreten zu können, zuvor erst unabhängiger gestellt seyn, als ich es jetzt bin. Am 26. fahre ich zur eröffnungsfeyer nach triest und denke am 30. wie- der hier zu seyn. es wird seit Jahren wieder das erstemahl seyn, dass ich mich in der unmittelbaren nähe des kaisers befinden werde. hier lebe ich noch immer so einsam wie im Anfange, es ist niemand hier, mit dem ein näherer umgang der mühe lohnen würde. übermorgen fahre ich nach Wien, um eötvös auf seiner durchreise zu sprechen. Pizzamano, der directe von Jerusalem kömmt, war gestern hier und spei- ste bey mir. die suezfrage, welche in letzter Zeit Bruck und mich wieder ziemlich stark beschäftigte, scheint im englischen ministerium, namentlich durch lord stratfords eigensinn, auf sehr bedeutende hindernisse zu stoßen. Bérangers leichenbegängniß ist wieder ein symptom der abnehmenden stärke des napoleonischen regimentes, übrigens ehren solche demonstra-
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„Österreich wird meine Stimme erkennen lernen wie die Stimme Gottes in der Wüste“ Tagebücher 1839–1858, Band III
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Titel
„Österreich wird meine Stimme erkennen lernen wie die Stimme Gottes in der Wüste“
Untertitel
Tagebücher 1839–1858
Band
III
Autor
Viktor Franz Freiherr von Andrian-Werburg
Herausgeber
Franz Adlgasser
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2011
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC-ND 4.0
ISBN
978-3-205-78612-2
Abmessungen
17.0 x 24.0 cm
Seiten
476
Schlagwörter
Viktor Andrian-Werburg (1813 - 1858), Revolution 1848, Austrian Neoabsolutism, Austria future (1842), Late Vormärz, Reform and Repression
Kategorie
Biographien

Inhaltsverzeichnis

  1. Tagebücher 1854–1858 7
  2. Literatur 359
  3. Kommentiertes Personenregister 373
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