Allerheiligen, 1. November#
Obwohl als Fest der unbekannten Heiligen im Sinne der römisch-katholischen Kirche kein Tag des Totengedächtnisses, ist Allerheiligen zusammen mit Allerseelen (2. November) der bevorzugte Termin für Friedhofsbesuche (mit Gräberschmuck, Prozessionen, Segnungen, Andachten).Öffentliche Formen des Totengedenkens sind zum Beispiel das Versenken von Kränzen für Ertrunkene. An beiden Tagen wurden früher spezielle Gebäcke ("Gebildbrote") an Kinder und Arme als Vertreter der "Armen Seelen" verteilt. In Zusammenhang mit den Glaubensvorstellungen um die "Armen Seelen" stand auch das heute zum Kinderbrauch gewandelte "Krapfenschnappern", ein regional in Osttirol zu Allerheiligen geübter Heischebrauch.
Nur noch vereinzelt, da seiner sozialen und wirtschaftlichen Basis weitgehend entzogen, findet sich im Weinviertel ein burschenschaftlich geübter Rügebrauch, bei dem in der Nacht vor Allerheiligen Strohzöpfe auf die Hausdächer heiratsfähiger Mädchen geworfen werden.
Weiterführendes#
- Allerheiligen (ABC der Volksskunde Österreichs)
- Allerheiligenstriezel in: Verschwundene BräucheDas Buch der untergegangenen RitualeHelga Maria WolfBrandstätter VerlagWien2015
- Historische Bilder zu Allerheiligen (IMAGNO)
Literatur#
- H. Koren, Die Spende, 1954
- E. Burgstaller, Das Allerseelenbrot, 1970
Andere interessante NID Beiträge
Bitte nutzen Sie die Suche, um nach Themen zu suchen, die Sie interessieren