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Ambros, Wolfgang#

* 19. 3. 1952, Wolfsgraben (Niederösterreich)


Liedermacher, Rock-/Popsänger
einer der Gründer des Austropop


Wolfgang Ambros
Wolfgang Ambros. Foto, 1995
© music promotions, Wien,für AEIOU

Wolfgang Ambros wurde am 19. März 1952 als Sohn eines Volksschuldirektors und einer Lehrerin in Wolfsgraben (Niederösterreich) geboren, wo er aufwuchs und die Volksschule besuchte.

Die Familie übersiedelte später nach Pressbaum; Wolfgang besuchte zunächst in Wien ein Gymnasium, dann eine Hauptschule und anschließend die "Graphische Lehr- und Versuchsanstalt", wo er eine Lehre zum Siebdrucker begann, aber ebenfalls abbrach. (In seine Klasse ging auch Joesi Prokopetz, zu dessen Gedichten er seine ersten Lieder schrieb.)

In der Folgezeit hielt sich Wolfgang Ambros mit Gelegenheitsjobs (Schreibmaschinenmechaniker, Auslagenarrangeur und Plattenverkäufer im Musikhaus "3/4" in Wien) über Wasser, die ihn u.a. auch als Plattenverkäufer nach London führten.

Als Plattenverkäufer in Wien traf Wolfgang Ambros wieder auf Joesi Prokopetz, den ehemaligen Klassenkameraden. Mit dem Lied "Da Hofa", das Prokopetz geschrieben und Ambros vertont hatte, gelang Wolfgang Ambros auf Anhieb ein Nummer-1-Hit in der Ö3-Hitparade.

Es folgen der erste Plattenvertrag, die ersten Konzerte, das erste Geld. Gemeinsam mit Fredi Tauchen und Joesi Prokopetz gründete Wolfgang Ambros die Projektgruppe "Dröhnung", die bei der "Arena 72" - Gegenstück zu den Wiener Festwochen - die Urversion des "Watzmann" als gelesene Mitternachtseinlage aufführte. Das "Rustikal" wurde zwei Monate später als Hörspiel auf Ö3 präsentiert .

Sein erstes Album und ein paar weitere Singles erzielten keine großen Erfolge, erst das Erscheinen von "Tagwache" (ein Lied gegen das österreichische Bundesheer und den damaligen Verteidigungsminister Lütgendorf) sorgte für großes Aufsehen in Österreich, das Lied wurde daraufhin vom ORF boykottiert.

Mit der LP "Es lebe der Zentralfriedhof" gelang Wolfgang Ambros 1975 der endgültige Durchbruch. Der 1976 veröffentlichte Hit "Schifoan" erreichte längst Kult-Status.

1978 ging Wolfgang Ambros erstmals mit seiner Band "Die No. 1 vom Wienerwald" auf Tournee. Zu den Höhepunkten dieser Zeit zählten das Konzert im Wiener Weststadion, wo vor 20.000 Fans gespielt wurde und die Teilnahme bei "Rock on the Rocks" am Kitzsteinhorn im Jahre 1985.

Wolfgang Ambros verband und verbindet Freundschaft, sowie berufliche Zusammenarbeit mit etlichen Künstlerkollegen, darunter Joesi Prokopetz, Rainhard Fendrich, Christian Kolonovits, Georg Danzer und André Heller, mit dem er in den 1980er-Jahren auch mehrere Titel gemeinsam aufnahm. Er sang Lieder von Bob Dylan und Tom Waits auf Wienerisch und Wienerlieder wie "Die Reblaus" oder "Sperrstund is", die Hans Moser und Paul Hörbiger populär gemacht hatten.

1998 initiierte Rainhard Fendrich einen Zusammenschluss mit mit Wolfgang Ambros und Georg Danzer – die Band "Austria 3", ursprünglich nur für eine einzige Benefizveranstaltung für Obdachlose vorgesehen. Der überwältigende Erfolg veranlasste die drei befreundeten Künstler, bis 2006 weiter zusammen aufzutreten, und es entstanden etliche gemeinsame Livealben.


Trotz privater Turbulenzen und gesundheitlicher Probleme (darunter erst 2014 eine Wirbelsäulen-Operation) stand Wolfgang Ambros immer wieder erfolgreich auf der Bühne. (2008 verfolgten während des Wiener Donauinselfestes ca. 100.000 Zuschauer einen Auftritt von Wolfgang Ambros, der nach einem Stromausfall auf beinahe unbeleuchteter Bühne spielte.).

Wolfgang Ambros unterstützt Hilfsprojekte in Afrika, veröffentlichte 2012 seine Biographie und ein neues Album. Im März 2017 startete Wolfgang Ambros eine ausgedehnte Tour durch Deutschland und Österreich mit über 50 Konzerten.

Wolfgang Ambros, seit 2017 in zweiter Ehe verheiratet, lebt in Waidring in Tirol, ist Vater eines erwachsenen Sohns aus erster Ehe und von 2010 geborenen Zwillingen.

Überreichung des Ehrenzeichens an W. Ambros
Am 13. Juli 2015 überreichten Bundeskanzler Werner Faymann (l.) und Bundesminister Josef Ostermayer (r.) das Große Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich an Wolfgang Ambros (m.)
Foto: BKA/Regina Aigner

Auszeichnungen, Ehrungen (Auswahl)#

  • Goldenes Ehrenzeichen für Verdienste um das Land Wien, 2002
  • Amadeus Austrian Music Award für sein Lebenswerk, 2002
  • Goldene Schallplatte, 2006 und 2007
  • Großes Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich, 2015

Werke (Auswahl)#

Alben
  • Alles andere zählt net mehr, 1972
  • Eigenheiten, 1973
  • Es Lebe der Zentralfriedhof, 1975
  • 19 Class a Numbers, 1976
  • Hoffnungslos,1977
  • Wie im Schlaf, 1978
  • Nie und Nimmer, 1979
  • Weiß wie Schnee, 1980
  • Selbstbewusst, 1981
  • A Mensch möcht i bleibn, 1982
  • Der letzte Tanz, 1983
  • Der Sinn des Lebens, 1984
  • No. 13, 1985
  • Gewitter, 1987
  • Mann und Frau, 1989
  • Stille Glut, 1990
  • Äquator, 1992
  • Wasserfall, 1994
  • Verwahrlost aber frei, 1996
  • Voom Voom Vanilla Camera, 1999
  • Nach mir die Sintflut - Ambros Singt Waits, 2000
  • Namenlos, 2003
  • Der alte Sünder - Ambros Singt Moser, 2005
  • Steh Grod, 2006
  • Die 2te - Ambros Singt Moser, 2007
  • Ultimativ symphonisch, 2009
  • 190352, 2012

Film

  • Hauptdarsteller in "Fehlschuß“, 1976

Theater

  • Hauptrolle in "Das Spiel vom lieben Augustin" im Wiener Ronacher, 1996

Bücher

  • Die Biographie mit CD, 2011

Hörprobe#


Hörprobe Österreichische Mediathek


Da Hofa
aufgenommen: 1972; © Polygram 833 217-2, 1987 (Ausschnitt)

Musik spielen

Weiterführendes#

Literatur#

  • W. Ambros, Worte, Bilder, Dokumente, 1984

Quellen#


Redaktion: I. Schinnerl