Arbeiterbildungsvereine#
standen am Anfang der organisierten Arbeiterbewegung in Österreich und verbanden Bildungsabsichten (Vorträge, Unterricht, Bibliotheken) mit geselligen (Gesang, Turnen und Änliches), wirtschaftlichen (Kranken- und Invaliden-Unterstützungskasse) und auch - obwohl vereinsrechtlich zunächst verboten - mit politischen Zielen. Die seit 1867 verbreitet entstehenden Arbeiterbildungsvereine verdankten Gründung und materielle Förderung zunächst meist den Liberalen, doch bald entwickelten sie sich häufig zu Basisorganisationen der Sozialdemokraten. Nach dem Hainfelder Parteitag 1888/89 wurden die Arbeiterbildungsvereine von den gewerkschaftlichen Zusammenschlüssen der einzelnen Berufsgruppen zurückgedrängt, die ebenfalls "Vermittlung von Wissen, Aufklärung und Bildung" als eine ihrer Aufgaben erklärten. Die 1908 begonnene Zusammenarbeit der beiden konkurrierenden Organisationen im "Unterrichtsausschuss der Wiener Arbeiterorganisationen" leitete die volle Eingliederung der Arbeiterbildungsvereine in die Sozialdemokratische Arbeiterpartei (SDAP) ein. Zentralstelle für das Bildungswesen.
Literatur#
- P.-H. Kucher, in: Die Schul- und Bildungspolitik der österreichisch Sozialdemokraten in der 1. Republik, 1983
Weiterführendes#
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