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Augustiner-Chorherren #

(CRSA = Ordo Canonicorum Regularium Sancti Augustini)


Katholischer Männerorden nach der Regel des heiligen Augustinus; nicht wie andere Orden von einer Einzelperson oder Gruppe gegründet, sondern aus alten Traditionen (seit 4. Jahrhundert) und der gregorianischen Reform (11. und 12. Jahrhundert) erwachsene Form priesterlichen Gemeinschaftslebens mit Ordensgelübden. Unter Kaiser Joseph II. wurden im Gebiet des heutigen Österreich 11 Klöster (St. Andrä an der Traisen, St. Dorothea in Wien, Dürnstein, Gurk, Pöllau, St. Pölten, Rottenmann, Seckau, Stainz, Suben und Waldhausen) aufgehoben, Anfang des 19. Jahrhunderts 2 weitere (St. Andrä i. Lavanttal, Ranshofen).

Leben nach den Regeln des Heiligen Augustinus#

Bild 'Augustinus'

Nach einem wechselvollen Leben, das er in seinen "Confessiones" beschrieb, trat der in der römischen Provinz Numidien geborene Philosoph und Theologe Aurelius Augustinus 387 zum Christentum über. Von 395 bis zu seinem Tod im Jahr 430 wirkte er als Bischof von Hippo Regius in Nordafrika. Seine Schriften zu Trinität und Erbsünde, sowie durch sein theologisch orientiertes System der Weltgeschichte (De Civitate Dei) erlangte er fundamentale Bedeutung für die gesamte mittelalterliche Theologie und wurde so zum Kirchenlehrer.

Bischof Augustinus gründete mit den Priestern an seiner Bischofskirche eine Priestergemeinschaft nach dem Vorbild der Mönchsklöster. Während die Mönche aber damals keine kirchlichen Weihen hatten, sich im Kloster von der Welt möglichst abschirmten und die einzelnen Kloster durch eigene Arbeit autark waren, waren die Priester der Gemeinschaft des Augustinus in der Seelsorge tätig.

Als Papst Gregor VII. auf der Lateransynode 1059 die Kleriker aufforderte, sich am Vorbild des heiligen Augustinus zu orientieren, und die Gütergemeinschaft verlangte, kam es zur Scheidung der am Privateigentum festhaltenden weltpriesterlichen Chorherren (canonici saeculares) und der regulierten Chorherren (canonici regulares), die sich durch Übernahme der Ordensgelübde (Armut, Ehelosigkeit und Gehorsam) mehr den Mönchen näherten und zur Grundlage ihrer Lebensweise die Regel des heiligen Augustinus annahmen. Strenges Kloster- leben, Gottesdienst, beispielhafte Seelsorge und wissenschaftliche Betätigung verschafften den Regularkanonikern Anerkennung. Im 12. Jahrhundert begann die Glanzzeit des Augustiner-Chorherren-Ordens, der sich rasch über ganz Europa verbreitete.

Bild 'Generalkapitel'

Seit 1907 umfasst die österreichische Kongregation sechs Stifte: St. Florian, Herzogenburg, Klosterneuburg, Neustift Brixen, Reichersberg und Vorau. An der Spitze der Kongregation steht der jeweils auf fünf Jahre gewählte Generalabt. Die einzelnen Stifte behalten ihre Autonomie in Bezug auf ihr Eigenleben, die innere Ordnung und die speziellen Aufgaben jedes Hauses.

Bei seinem Eintritt in das Stift erhält der zukünftige Chorherr das Ordenskleid - eine schwarze Soutane mit einem schmalen weißen Band (Sarrocium = Rest des weißen Chorhemdes) - und einen Ordensnamen. Darauf folgt das einjährige Noviziat, dann die einfache Profess die auf drei Jahre, und die ewige Profess die auf Lebenszeit an das Stift bindet und dauernden Gehorsam, Armut und Keuschheit verlangt.

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