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Brandauer, Klaus Maria #

eigentlich Klaus Steng


* 22. 6. 1944, Altaussee (Steiermark)


Schauspieler, Regisseur

Klaus Maria Brandauer
Klaus Maria Brandauer beim Nestroy-Theaterpreis 2014.
Foto: Manfred Werner. Aus: Wikicommons, unter CC BY-SA 3.0

Klaus Maria Brandauer wurde als Klaus Georg Steng am 22. Juni 1944 als Sohn eines deutschen Vaters und einer österreichischen Mutter in Bad Aussee geboren.

Er wuchs er in Österreich und Deutschland auf, nach der Matura entschloss er sich zu einem Studium an der Hochschule für Musik und darstellende Kunst in Stuttgart, das er jedoch bereits nach zwei Semestern abbrach und stattdessen an das Landestheater in Tübingen ging. Dort debütierte er 1963 als Claudio in Shakespeares "Maß für Maß".

Ebenfalls 1963 heiratete er die Regisseurin Karin K. Brandauer und nahm ihren Namen an. Seine künstlerische Laufbahn brachte ihn an die Theater in Salzburg und Düsseldorf, Wien (Theater in der Josefstadt) und München. Seit 1971 war er mit Unterbrechungen Ensemblemitglied des Wiener Burgtheaters.

Der internationale Durchbruch gelang ihm mit seiner Darstellung des Hendrik Höfgen in István Szabós Verfilmung des Romans "Mephisto" von Klaus Mann, der 1982 mit dem Oscar für den besten ausländischen Film ausgezeichnet wurde und der ihm auch die Aufmerksamkeit internationaler Filmemacher bescherte.

Es folgten zahlreiche Filmproduktionen mit Stars wie Sean Connery (im James-Bond-Abenteuer "Never say never again" bzw. "Sag niemals nie") und dem Regisseur Sidney Pollack ("Out of Africa"). Für seine Rolle in diesem Hollywood-Film wurde Klaus Maria Brandauer sogar für den Oscar für die beste männliche Nebenrolle nominiert.

Für seine Rolle in "Oberst Redl" (1985), wieder unter der Regie von István Szabó, wurde er mit dem Deutschen Filmpreis, dem "Filmband in Gold", ausgezeichnet.


Trotz seiner Erfolge im Kino blieb Klaus Maria Brandauer dem Theater treu und spielte von 1983 bis 1989 den "Jedermann" bei den Salzburger Festspielen sowie "Hamlet" am Wiener Burgtheater.

1989 hatte Brandauer sein Debüt als Regisseur: für den Film "Georg Elser, einer aus Deutschland", in dem er auch die Hauptrolle spielte, wurde er u.a. mit seinem zweiten Deutschen Filmpreis ausgezeichnet. Zu seinen weiteren Arbeiten als Regisseur zählt der Film "Mario und der Zauberer" (1994) nach der Erzählung von Thomas Mann, in dem er ebenfalls eine Hauptrolle spielte.


Neben seiner Karriere als Theater- und Filmschauspieler war Klaus Maria Brandauer immer wieder auch als Schriftsteller aktiv und hielt gut besuchte Lesungen; darüber hinaus ist er als Professor am Max-Reinhardt-Seminar in Wien tätig.

Brandauer ist einer der wenigen Österreicher, die sich auch in Hollywood einen Namen machen konnten; er trägt mehr amerikanische Kritikerpreise als irgendein anderer deutschsprachiger Filmschauspieler.


Klaus Maria Brandauer war mit der Regisseurin und Drehbuchautorin Karin bis zu deren Tod 1992 verheiratet. Aus dieser Ehe ging ihr gemeinsamer Sohn Christian hervor. Seit 2007 ist er in zweiter Ehe mit der Theaterwissenschafterin Natalie Krenn verheiratet - 2014 kam ihr gemeinsamer Sohn zur Welt.

Klaus Maria Brandauer lebt heute in Altaussee, Wien und New York.

Auszeichnungen, Ehrungen (Auswahl)#

  • Jussi-Preis der finnischen Filmakademie für Mephisto,1981
  • Italienischer Filmpreis David di Donatello als bester ausländischer Schauspieler für seine Rolle in Mephisto, 1982
  • Bambi, 1983
  • Filmband in Gold als bester Darsteller in Oberst Redl, 1985
  • Golden Globe für die beste Nebenrolle in Jenseits von Afrika, 1985
  • Berlinale Kamera, 1987
  • Romy als Beliebtester Schauspieler, 1990
  • Ehrendoktor der Universität Tel Aviv, 1996
  • Golden-Globe-Nominierung für die beste Nebenrolle in Introducing Dorothy Dandridge; Bremer Musikfest-Preis mit dem Dirigenten Thomas Hengelbrock, 2000
  • Bambi, 2003
  • Martin-Buber-Plakette der deutsch-niederländisch-belgischen Kulturstiftung Euriade für sein Engagement für die Universität Tel Aviv, 2006
  • Corine in der Kategorie Hörbuch (zusammen mit Birgit Minichmayr), 2006
  • Preis für Schauspielkunst beim Festival des deutschen Films, 2006
  • Ehrenbürger seines Heimatsorts Altaussee, 2006
  • Berliner Bär (BZ-Kulturpreis) der Berliner Zeitung im Fach Theater für die Darstellung Wallensteins in Schillers gleichnamigem Drama, 2008
  • Goldener Ochse Ehrenpreis des Filmkunstfestes Mecklenburg-Vorpommern für sein Lebenswerk, 2008
  • Ernennung zum Ehrenmitglied des Wiener Burgtheaters, 2008
  • Ehrenmedaille der Bundeshauptstadt Wien, 2008
  • Gertrud-Eysoldt-Ring der Stadt Bensheim, 2008
  • Romy (für sein Lebenswerk), 2010
  • Ehrendoktorat der Universität Salzburg, 2010
  • Ehrenring des Wiener Burgtheaters, 2013
  • Ehrenring des Landes Steiermark, 2013
  • Nestroy-Preis für das Lebenswerk, 2014

Werke (Auswahl)#

Theaterrollen
  • Titelrolle im "Jedermann" bei den Salzburger Festspielen, 1983 - 1989
  • Titelrolle im "Hamlet" am Burgtheater in Wien, 1985
  • Titelrolle in "Cyrano de Bergerac" von Edmond Rostand am Burgtheater in Wien, 1999
  • Titelrolle in "Nathan der Weise" von Gotthold Ephraim Lessing am Burgtheater in Wien, 2004
  • Titelrolle in "Wallenstein" von Schiller am Berliner Ensemble, 2007
  • Hauptrolle in "Der zerbrochne Krug" von Heinrich von Kleist am Berliner Ensemble, 2008 & 2009
  • Titelrolle in "Ödipus auf Kolonos" von Sophokles bei den Salzburger Festspielen, 2010
  • Titelrolle in "Das Buch der Unruhe" von Fernando Pessoa bei dem Saarbrücker Staatstheater, 2011
  • Titelrolle in "Das letzte Band" von Samuel Beckett am Schloss Neuhardenberg, 2013
  • Titelrolle in "König Lear" am Burgtheater in Wien, 2013

Filmrollen

  • The Salzburg Connection, 1972
  • Mephisto, 1981
  • James Bond 007 - Sag niemals nie, 1983
  • Quo Vadis?, 1985
  • Oberst Redl, (Regie: István Szabó), 1985
  • Jenseits von Afrika (Regie: Sydney Pollack), 1985
  • Streets of Gold, 1986
  • Hanussen (Regie: István Szabó), 1988
  • Das Spinnennetz (Regie: Bernhard Wicki), 1989
  • Georg Elser – Einer aus Deutschland (auch Regie), 1989
  • Die Französische Revolution, 1989
  • Das Rußland-Haus (The Russia House), 1990
  • Becoming Colette, 1991
  • Wolfsblut, 1991
  • Mario und der Zauberer (auch Regie), 1994
  • Die Bibel – Jeremia (Jeremiah), 1998
  • Rising Star, 1999
  • Rembrandt, 1999
  • Cyrano von Bergerac, Regie: Sven-Eric Bechtolf, 2000
  • Vercingétorix, 2001
  • Jedermanns Fest, mit Juliette Gréco, 2002
  • Im Visier des Bösen (TV), 2003
  • Kronprinz Rudolf (TV), 2006
  • Tetro, 2009
  • Manipulation
  • Der Fall Wilhelm Reich (The Strange Case of Wilhelm Reich), 2012
  • Die Auslöschung (TV), 2013

Bücher

  • Das Schwerste ist am leichtesten (Autobiographie), 1991
  • Bleiben tu' ich mir nicht, 1991

Literatur#

  • P. Lanz, K. M. Brandauer, 1986
  • H. R. Blum, K. M. Brandauer, 1996
  • R. Pohl, Klaus Maria Brandauer. Ein Königreich für das Theater, 2014

Weiterführendes#

Quellen#

Redaktion: I. Schinnerl


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