Chvostek, Franz, jun.#
* 3. 10. 1864, Wien
† 17. 4. 1944, Burg Groppenstein (Kärnten)
Internist
Franz Chvostek wurde am 3. Oktober 1864 als Sohn von Franz Chvostek sen., ebenfalls ein Mediziner, in Wien geboren.
Er studierte Medizin an der Universität Wien und promovierte 1888 zum Dr. med.
Er war Assistent bei Heinrich von Bamberger (1822-1888), Otto Kahler (1849-1893), Edmund von Neusser (1852-1912) und an der Psychiatrischen Klinik bei Theodor Hermann Meynert (1833-1892).
1894 wurde er in Innerer Medizin habilitiert, 1897 erhielt er die außerordentliche u. 1909 die ordentliche Professur an der Universität Wien.
1911 wurde er schließlich Ordinarius und Leiter der für ihn gegründeten IV. Medizinischen Klinik in Wien; nach Neussers Tod 1913 stand er auch der III. Med. Klinik vor.
Chvostek war ein hervorragender Beobachter, zugleich wandte er sich gegen die Überbewertung von Laboratoriumsmethoden wie allgemein gegen die Mechanisierung der Medizin.
Seine wertvollsten Beiträge betrafen das Grenzgebiet zwischen Neurologie und Innerer Medizin, sowie die Drüsenerkrankungen und den Zusammenhang zwischen Krankheit und Konstitution.
Chvostek begründete damit gewissermaßen die moderne Erbbiologie und -pathologie.
Nach ihm ist die "chvosteksche Anämie" benannt, eine mit Bauchspeicheldysfunktion verbundene Anämie.
Werke (Auswahl)#
- Über das Wesen der paroxysmalen Hämoglobinurie. Leipzig and Vienna, 1894
- Morbus Basedowi und die Hyperthyreosen. In: Enzyklopädie der inneren Medizin, Berlin, 1917
- Ueber den respiratorischen Gaswechsel im Fieberanfall nach Injection der Koch’schen Flüssigkeit.(gem. mit Friedrich Kraus) (1858-1936) In: Wiener Klinische Wochenschrift, 1891, 4 (6): 104-107
- Konstitution und Blutdrüsen. In: Wiener Klin. Wochenschr., Nr.1, 1912
- Morbus Basedowi und die Hyperthyreosen. In: Enz. d. klin. Med., 1917
- Pathogenese der Leberzirrhose, o.J.
Quellen#
- AEIOU
- Neue Deutsche Biographie (NDB)
- Österreichisches Biographisches Lexikon
Redaktion: J. Sallachner
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