Die Nationale Jurij-Fedkowytsch-Universität Czernowitz#
Die Universität Czernowitz wurde am 4. Oktober 1875 als Franz-Josephs-Universität (Francisco-Josephina) gegründet.Constantin Tomaszczuk hatte ihre Gründung seit 1872 betrieben. Dass die österreichische Regierung sich für Czernowitz entschied, war auch einer langfristigen politisch-strategischen Überlegung geschuldet: 1872 wurde die Lemberger Universität völlig polonisiert, so dass Ost-Cisleithanien keine deutschsprachige Universität mehr hatte. Das vielsprachige österreichische Kronland bekam damit eine überwiegend deutschsprachige Universität. Deutsche, Siebenbürger Sachsen, Juden, Polen, Ukrainer, Ruthenier, Moldauer und Rumänen studierten an drei Fakultäten: Griechisch-Orthodoxe Theologie, Rechtswissenschaft und Philosophie. Für Medizin musste man nach Lemberg oder an die Jagiellonen-Universität gehen. Die Fakultät für griechisch-orthodoxe Theologie war die einzige im ganzen zentraleuropäischen Raum; ihre Bedeutung für die Ausbildung eines modernen orthodoxen Priestertums war nicht nur in Österreich-Ungarn, sondern auch in Rumänien und auf der Balkanhalbinsel für das ganze 19. und 20. Jahrhundert außerordentlich wichtig (Wikipedia).
Das heutige Universitätsareal wurde ursprünglich von Josef Hlávka als Sitz des griechisch-orthodoxen Metropoliten mit Priesterseminar und Kirche gestaltet. Die Universität bezog die Gebäude erst 1950. Im Sitzungszimmer gedenkt die Universität Ihres Erbauers in mehreren Stellwänden. Der in Prag geborene und in Österreich nicht hinreichend bekannte Josef Hlávka war der Baumeister der Wiener Oper und errichtete das Akademische Gymnasium sowie die Lazaristenkirche.
Weiterführendes#
Studentenleben im alten Czernowitz
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