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unbekannter Gast

Fiakermilli #

volkstümlicher Name für Emilie Turecek, verehel. Demel


* 30. 6. 1848, Chotěboř (Tschechische Republik)

† 13. 5. 1889, Wien


gefeierte Wiener Volkssängerin

Fiakermilli, Emilie Demel
Fiakermilli. Foto.
© Ch. Brandstätter Verlag, Wien, für AEIOU

Emilie Demel kam am 30. Juni 1848 als Emilie Turecek in Chotěboř, einem kleinen Dorf in Böhmen, zur Welt. Ihre Mutter Anna Turecek heiratete den Vater, Michael Pem(m)mer, erst wesentlich später.

In der Wienermusik waren Volkssänger damals ein anerkannter Berufsstand, die Volkssängerinnen waren sehr beliebt und wurden von ihren Verehrern auch oft mit großen Geschenken überhäuft.

Frauen durften allerdings erst ab 1871 öffentlich auftreten, meist trugen sie hochgeschlossene schwarze Kleidung. Eine jedoch nicht: die Fiakermilli.

Sie wurde bekannt wurde sie durch ihr charakteristisches Kostüm: Jockeydreß, die Reitgerte in der Hand, gestiefelt und gespornt - mit diesem Markenzeichen machte sie sich zur unverwechselbaren Sängerin (für das Tragen von Männerkleidung brauchte sie eine polizeiliche Genehmigung!)

Sie heiratete 1874 den Fiaker Ludwig Demel und trat in den Thaliasälen, in den Drei-Engel-Sälen auf der Wieden und beim Sperl auf, übernahm des öfteren die Patronanz über die Fiakerbälle und war gern gesehener Gast auf den Wäschermädelbällen.

Viktor Leon setzte ihr ein Denkmal in dem Volksstück "Wiener Volkssänger" und Hofmannsthal verewigte sie in dem Libretto "Arabella", das Richard Strauss 1933 vertonte.

Weiterführendes#

Quellen#


Redaktion: I. Schinnerl


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