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Hüttenberg#

Hüttenberg
Wappen von Hüttenberg

Bundesland: Kärnten
Bezirk: St. Veit an der Glan, Markt
Einwohner: 1.291 (Stand 2023)
Bevölkerungsentwicklung: Statistik Austria
Höhe: 786 m
Fläche: 134,51 km²
Postleitzahl: 9375
Website: www.huettenberg.at


Die Marktgemeinde Hüttenberg (Bezirk Sankt Veit an der Glan) liegt im oberen Görtschitztal an den Hängen der Seetaler Alpe in der Norischen Region.

Die Gegend war bereits früh besiedelt, Ausgrabungen belegen den Erzabbau und die Erzbearbeitung schon in der Keltenzeit. Die erste Hochblüte erlebte der Erzabbau im römischen Reich; das norische Eisen, das "Ferrum Noricum", war im ganzen römischen Reich geschätzt. Urkundlich erwähnt wurde der Ort erstmals 1266, vom 10. Jhdt. bis 1805 war er Besitz des Erzbistums Salzburg.

Anfang des 19. Jahrhunderts hatten sich vier große Bergbauunternehmen herausgebildet, noch vor nicht allzu langer Zeit war hier (nach dem steirischen Erzberg) das zweitgrößte Eisenerzvorkommen in Österreich.

1978 wurde der Erzabbau eingestellt, seither wandelt sich Hüttenberg kontinuierlich von einer Bergbaugemeinde zu einem Ort der Erholung und des kulturellen Austausches ohne auf den Erhalt von Brauchtum und Tradition zu vergessen: das Heinrich-Harrer-Museum, das Geozentrum (Seminargebäude), die Heft (historische Eisenwerkanlage aus 19. Jhdt., heute Freilichtmuseum), das Schaubergwerk Knappenberg sind Zeichen dieser kultur- und völkerverbindenden Einstellung.

Schaubergwerk#

Das Schaubergwerk ist der alte "Erb"-Stollen aus dem Jahr 1567 mit 900 m Länge. Hier werden Eindrücke von der harten Arbeit der Bergleute "unter Tag" vermittelt.

Vorgeführt werden Abbaumethoden und -maschinen, Bergbautechnik, die Förderung des Erzes durch Schächte und Stollen. Im Laufe der Führung erfährt der Besucher von der heiligen Barbara, der Schutzpatronin der Bergleute, und den Mythen und Legenden der Bergknappen.

Weiters sehenswert im Ort und Umgebung sind u.a. die spätgotische Pfarrkirche (15. Jhdt.),spätgotische Pfarrkirche Lölling mit barockem Hochaltar (1705), Burg und Schloss Süßenstein (gotischer Kern, 16.-17. Jhdt.), die Bergkapelle Hüttenberg (älteste Kapelle Kärntens).

Heinrich Harrer-Museum#

Das Museum ist ein Heinrich Harrer gewidmet, einem der letzten Forschungsreisenden dieser Welt, der von seinen vielen Reisen unzählige Ausstellungsstücke mitgebracht hat. Diese Ausstellungsstücke, zusammen mit seinen Schriften und Büchern und dem Bildarchiv, geben zeigen Einblicke in das Lebenswerk dieses großen Entdeckers.

Beginnend mit dem biographischen Teil über das sportliche und bergsteigerische Leben Heinrich Harrers, folgt eine museale Weltreise durch Tibet, Afrika, Borneo, Surinam, den Andamanen-Inseln und zum Rio Xingu (über 4.000 Exponate in mehreren Abteilungen).

Zur großen Tibet-Ausstellung gehört ein buddhistischer Gebetsraum, der von Seiner Heiligkeit, dem XIV. Dalai Lama, 1992 selbst geweiht wurde. Im Thronraum befindet sich der Prunksessel, auf dem nur der Dalai Lama sitzen darf, sowie ein großes Mandala.

Zum Heinrich-Harrer-Museum gehört der Lingkor, der einzige tibetische Pilgerpfad außerhalb des Himalaya-Gebietes.

Der Pfad führt den Besucher entlang einer Felsplatte vorbei an Bildern, Torbögen und Statuen aus dem tibetischen Buddhismus. Der Pilgerpfad ist Ausdruck des Wunsches der Tibeter, eines Tages als freies Volk in ein freies Land zurückkehren zu dürfen.

Hüttenbrenner Reiftanz#

Das wichtigste Fest ist der "Hüttenberger Reiftanz": Bereits 1608 urkundlich erwähnt, wird dieser historische Tanz alle drei Jahre aufgeführt und ist der letzte vollständig überlieferte Männerkettentanz (Schwerttanz) Mitteleuropas in Bergmannstracht.

Zahlreiche Tanzfiguren unter der Leitung des "Hans Obermoar" und des "Schwoafträgers" werden von der Bergkapelle Hüttenberg mit drei verschiedenen Melodien, die jeweils bis zu 108 mal wiederholt werden, begleitet.

An den Tanz schließt das "Pritschen" an, bei dem den Festgästen auf einer Pritschbank jeweils 3 Klatschenhiebe versetzt werden, was Glück und Gesundheit für die nächsten 3 Jahre bringen soll.

Der Reiftanz wird am Sonntag nach Pfingsten veranstaltet, der anschließende Pritsch-Montag ist ein Hüttenberger Feiertag, das Pritschen wird den ganzen Tag über fortgesetzt. Das nächste Mal findet der Reiftanz am 30. Mai 2010 statt.

Weiterführendes#

Literatur#

  • F. Münichsdorfer, Geschichte des Hüttenberger Erzberges, 1870
  • F. Ucik und G. Niedermayr, Hüttenberg in Kärnten, 1991
  • Grubenhunt und Ofensau, Ausstellungskatalog, 2 Bände, Hüttenberg 1995.


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