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Hodina, Karl#


* 7. 6. 1935, Wien

† 24. 3. 2017, Wien


Maler, Komponist, Musiker, Sänger

Karl Hodina
Karl Hodina
© AEIOU
Karl Hodina wurde am 7. Juni 1935 als Sohn eines Schneiders in Ottakring geboren, wo er auch aufwuchs.

Schon mit 7 Jahren bekam er Klavierunterricht; nach der Hauptschule absolvierte er eine Ausbildung zum Chemigrafen und Lithografen und nebenbei von 1945 bis 1960 ein privates Musikstudium (Harmonika, Klavier, Komposition). Er begeisterte sich für Jazz und gründete 1957 das "Vienna modern Jazzquartett". Außerdem betrieb er ab 1955 autodidaktische Malereistudien nach Werken alter Meister.

Karl Hodina malte Motive, die ihn seit seiner Kindheit begleiteten und sein ganzes Leben nicht losließen: Wassermänner, Fische, Farne, zerrissene Netze – Erinnerungen an Kindheitsabenteuer in der Lobau. Seine Bilder wurden zwar unter dem Begriff "Wiener Schule des Phantastischen Realismus" eingeordnet, erinnern aber in der Technik - einer Mischtechnik aus Öl und Tempera - an alte Meister, wie Brueghel und Bosch. Gleich mit seiner ersten Einzelausstellung hatte er 1967 großen Erfolg, viele weitere Präsentationen folgten in Form von Kunstkalendern oder Kunstmappen.

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1969 musste er seinen Beruf und schließlich auch seine Karriere als bildender Künstler wegen einer Augenkrankheit aufgeben und wandte sich der Musik zu.

Sein Debüt als Heurigenmusiker gab er in Stammersdorf; schon 1971 feierte er mit seiner Komposition "Herrgott aus Sta" seinen Durchbruch. Er vertonte u.a. Texte von H.C. Artmann und von Walter Pissecker und arbeitete 35 Jahre lang mit dem Gitarristen Edi Reiser zusammen. Das kritische Wienerlied, ein wenig gemischt mit Jazz: mit dieser Mischung prägte Hodina, der in unzähligen Formationen bis auftrat, mehr als eine Generation an Wienerlied-Musikern.

Nachdem ihm schon in den 1970er Jahren der Mangel an Publikationen über Wienerlieder bewusst geworden war, widmete sich der Akkordeonist auch der Erforschung der lang verschütteten Volksmusik. Er schloss diese Lücke 1979 mit seinem Zyklus "O du lieber Augustin", in dem er Wienerlieder aus drei Jahrhunderten sammelte.

Neben der Malerei und dem Wienerlied gestaltete Karl Hodina, der als Jazzmusiker einen ebenso guten Namen hat, als Architekt die Autobahnraststätte bei Arnwiesen bei Gleisdorf (Steiermark) und war bzw. ist in verschiedenen Kulturvereinen tätig.

Als Musiker war Karl Hodina, der 2015 seinen 80. Geburtstag feierte, bis zu seinem Tod Stammgast bei Wienerlied-affinen Festivals wie "Wean hean", "Wien im Rosenstolz", dem "Schrammel.Klang.Festival" oder dem "Akkordeonfestival".

Prof. Karl Hodina, der Doyen des Wienerlieds, starb am 24. März 2017 in Wien.

Auszeichnungen, Ehrungen#

  • Berufstitel Professor, 1984
  • österreichisches Ehrenkreuz für Kunst und Wissenschaft 1. Klasse, 2003
  • Ehrenmedaille der Stadt Wien in Gold, 2006
  • Großes Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich, 2015

Werke (Auswahl)#

  • Gemälde
  • Kunstkalender
  • (Buch) O du lieber Augustin, 1979
  • Gestaltung der Autobahnraststätte Auwiesen bei Gleisdorf
  • Kompositionen
  • zahlreiche Tonaufnahmen

Weiterführendes#

Literatur#

  • Lindner, D., Karl Hodina. Ein Maler der Farben und Töne, 1996

Quellen#


Redaktion: I. Schinnerl


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