Phubbing#
Mehrheit vernachlässigt Gesprächspartner#
von INTEGRAL Markt und Meinungsforschung, März 2017
Knapp drei Viertel der Handybesitzer beantworten mobile Nachrichten auch in Gesellschaft #
Der Smartphone-Besitz in Österreich schreitet unaufhaltsam fort und liegt aktuell bei zwei Drittel. Irgendeine Form von Mobiltelefon nennen 94% ihr eigen. Dies macht sich auch im persönlichen Umgang mit anderen Personen bemerkbar. 72% vernachlässigen beim Eingang von Nachrichten über SMS, WhatsApp & Co ihre Gesprächspartner und senden über Smartphone oder Handy eine Antwort.
Dieses auch als Phubbing – also die Beschäftigung mit dem Mobiltelefon in Gesellschaft – bekannte Phänomen zeigt sich quer durch alle Bevölkerungsschichten. Wer dabei am ehesten vernachlässigt wird, zeigt der Austrian Internet Monitor. Nicht nur Junge senden in Gesellschaft Nachrichten Zwar sind es die 14-19-Jährigen, für die mobiles Messaging in Gesellschaft mit 92% eine Selbstverständlichkeit ist, doch auch in der Gruppe der 20-49-Jährigen nehmen deutlich über 80% die kurzfristige Vernachlässigung ihres persönlichen Gesprächspartners in Kauf. Sogar in der Gruppe 70+ sind es immerhin noch 37%. Männer neigen geringfügig stärker zu Phubbing als Frauen. Bei Freunden ist die Hemmschwelle am geringsten. Während sie mit Freunden beisammen sind, beantworten 61% am Mobiltelefon Nachrichten – in diesem Umfeld ist die Hemmung, das Gespräch für eine Nachricht zu unterbrechen, am geringsten. Etwas aufmerksamer ist man dem eigenen Partner gegenüber, dennoch kommunizieren 53% in dessen Gesellschaft mit Anderen. Immerhin 47 % fahren in der Kommunikation mit Kollegen mehrgleisig. Am intensivsten widmet man persönliche Gespräche Kunden oder Vorgesetzten - dennoch reagiert auch hier noch gut jeder Fünfte auf Nachrichten.
Verlust der Gesprächskultur? #
Der Phubbing-Trend wird durchaus hinterfragt: vor allem Ältere befürchten dadurch eine generelle Beeinträchtigung der Gesprächskultur. „Im Alltag ist die Beschäftigung mit dem Smartphone und all seinen Anwendungsmöglichkeiten inzwischen eine Selbstverständlichkeit geworden – die klassischen Vorstellungen von höflicher Konzentration auf den Gesprächspartner sind schon im Wandel begriffen.“, so Bertram Barth, Geschäftsführer von INTEGRAL. 14% sind der Ansicht, dass ihr Verhalten keine Beeinträchtigung des persönlichen Treffens darstellt, da sie sich auf Schreiben und Gesprächspartner gleichzeitig konzentrieren können.FOMO#
Vom Phänomen "FOMO" (Fear Of Missing Out) betroffen sind 8%. Sie werden nervös, wenn sie längere Zeit keinen Zugang zu ihrem Nachrichteneingang haben. Diese Unruhe verspüren vor allem Personen unter 29 Jahren und Frauen.
Konsumforschung bei Integral#
Der INTEGRAL AIM-Consumer wird von INTEGRAL Markt- und Meinungsforschung mittels telefonischer Interviews, repräsentativ für die österreichische Bevölkerung ab 14 Jahren, durchgeführt. Darüber hinaus liefern vertiefende Online-Befragungen Einblicke in Schwerpunkte der Nutzung neuer Medien. INTEGRAL ist Spezialist im Bereich der Internet- und Onlineforschung und liefert seit 1996 kontinuierlich Informationen über die Nutzung und Entwicklungsperspektiven des Internets und anderer neuer Kommunikationstechnologien. Damit verfügt INTEGRAL über eine 20-jährige Forschungserfahrung im Bereich Internet.
Über INTEGRAL #
INTEGRAL ist ein Full-Service-Institut und Anbieter maßgeschneiderter Marktforschungslösungen auf wissenschaftlicher Basis, von der Datenerhebung bis zur Lieferung handlungsrelevanter Informationen und Empfehlungen. In Kooperation mit dem Heidelberger Sinus-Institut, dessen Mehrheitsanteile INTEGRAL im Jahr 2009 übernommen hat, engagiert sich der österreichische Marktforscher intensiv in der Sinus-MilieuForschung. Die Ergebnisse bieten Marketingentscheidern aus Unternehmen, Medien und Politik wettbewerbsrelevante Informationen über Märkte und Zielgruppen. Für Rückfragen stehen Ihnen Dr. Bertram Barth und Mag. Sandra Cerny, INTEGRAL Markt und Meinungsforschung, zur Verfügung. www.integral.co.at, Anfragen an aim@integral.co.at , Tel.Nr.:+43-(0)1-799 19 94