Kammerer, Paul#
* 17. 8. 1880, Wien
† 23. 9. 1926, Puchberg am Schneeberg (Niederösterreich; Selbstmord)
Biologe
Paul Kammerer war ein Wiener Biologe, dessen Forschungsergebnisse in den 1920er Jahren als größte biologische Entdeckung des Jahrhunderts gefeiert wurden. Es schien ihm gelungen zu sein, eine entscheidende Frage der Evolutionstheorie zu beantworten: Wird die Veränderung der Arten durch Vererbung erworbener Eigenschaften bewirkt, wie Jean-Baptiste de Lamarck im Jahr 1809 behauptet hatte?
Als überzeugter Anhänger von Lamarck experimentierte er mit Amphibien und postulierte zielgerichtete Mutationen als die eigentliche Triebkraft der Evolution.
Unter dem Verdacht, experimentelle Ergebnisse gefälscht zu haben, nahm er sich das Leben.
Werke (Auswahl)#
- Allgemeine Biologie, 1915
- Geschlechtsbestimmung und Geschlechtsverwandlung, 1918
- Das Gesetz der Serie, 1919
Literatur#
- A. Koestler, Der Krötenküsser, 1972
- R. Freund, Land der Träumer. Zwischen Größe und Größenwahn - verkannte Österreicher und ihre Utopien, 2000
- Julia Rabinowich, Krötenliebe, 2016
Weiterführendes#
- Renhardt, M.: Zwischen Windsbraut und Krötenliebe (Essay)
- Jungwith, P.: Der letzte Lamarckianer (Essay)
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