Karlsbad/Karlovy Vary #
Kurort im Westen Tschechiens mit 50.172 Einwohnern (Jan. 2013). Die Stadt liegt an der Mündung der Teplá in die Eger (Ohře). Karlsbad gehört zu den berühmtesten und traditionsreichsten Kurorten der Welt.
Zu den historische Kureinrichtungen der Stadt zählen die Weißen Kolonnaden, die Marktkolonnade (1883, Fellner & Helmer), die Mühlbrunnkolonnade (1871–1881, Josef Zítek), die Parkkolonnade (Gartenkolonnade), die Sprudelkolonnade (1969–1975, Prof. Votruba) und die Schlosskolonnade (1911–1913, Friedrich Ohmann). In allen genannten Kolonnaden sind Heilbrunnen (pramen) untergebracht, deren Temperatur teilweise über 60° Celsius liegt.
Karlsbad besitzt zwölf Quellen. Die bekannteste und stärkste befindet sich in den Weißen Kolonnaden und wird Sprudel (Vřídlo) genannt. Sie ist 72 °C heiß, schießt bis 14 Meter in die Höhe und hat eine Schüttung von 2000 Litern pro Minute. Insgesamt sind im zentralen Kurortgebiet 89 Austritte von mineralisierten Thermalwässern dokumentiert, 19 davon sind gemäß dem Kurortgesetz zugelassene, natürliche Heilwässer. Es handelt sich um hypotonisches, stark mineralisiertes Mineralwasser des Typs Na-HCO3SO4Cl (alkalisch, glaubersalzhaltig). Die Anwendungen der Karlsbader Heilquellen sind vielfältig: Störungen des Verdauungssystems, Stoffwechselstörungen, Diabetes mellitus, Gicht, Übergewicht, Parodontose, Erkrankungen des Bewegungsapparates, Leber-, Gallen-, Gallengang- und Bauchspeicheldrüsenerkrankungen sowie onkologische Leiden.
Alle Bilder außer dem ersten von P. Diem, 2016
Weiterführendes
- In Karlsbad hielt sich Goethe auf und lernte wichtige Persönlichkeiten seiner Zeit kennen
- Siehe auch den Beitrag über das Karlsbader Stadttheater
- Siehe auch das Buch Karl VI , und seine Welt, etwa Seite 487