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Konzentrationslager, KZ#

Im nationalsozialistischen Deutschland wurden ab 1933 als Mittel der Gewaltherrschaft KZ errichtet. In ihnen wurden politische und religiöse Gegner ("Bibelforscher"), Kriminelle, "Asoziale", Homosexuelle, Juden und Zigeuner sowie ab 1939 auch unerwünschte Ausländer und Kriegsgefangene inhaftiert.


Appellplatz KZ Mauthausen heute
Appellplatz KZ Mauthausen heute
© P. Diem

Auf österreichischem Gebiet wurde das größte KZ in Mauthausen errichtet. Die Voraussetzungen dafür wurden mit dem Erwerb von Liegenschaften bzw. durch die Pachtung von Steinbrüchen, die im Besitz der Stadt Wien waren, durch die SS-Firma "Deutsche Erd- und Steinwerke GmbH" im April/Mai 1938 geschaffen. Der in den Mauthausener Steinbrüchen gewonnene Granit sollte unter anderem für die in Linz geplanten Monumentalbauten verwendet werden.

Anfang August 1938 traf der erste Transport von Dachauer KZ-Häftlingen zum Aufbau des KZ Mauthausen ein. In der Folge waren Männer, Frauen, Jugendliche und Kinder aus ganz Europa in Mauthausen inhaftiert. Arbeitsunfähige wurden auf verschiedenste Weise zu Tode gebracht (unter anderem durch "medizinische Versuche" und Giftgas), Tausende sind verhungert. Insgesamt kamen mehr als 100.000 Mauthausener Häftlinge um, ein Teil davon in der Euthanasie- und Vergasungsanstalt Schloss Hartheim bei Eferding.

Mauthausen war das einzige KZ der so genannten Lagerstufe III (Übergang zwischen Konzentrations- und Vernichtungslager) in Österreich. Von seinen 49 Nebenlagern dienten die meisten der Rüstungsindustrie, darunter Ebensee (Stollenbau für Raketen- und Entwicklungswerk, Destillationsanlagen, Kugellagerproduktion), Gusen (unter anderem Steinbruch- und Stollenbauarbeiten, Flugzeugfertigung), Melk (unter anderem Stollenbau, Kugellagererzeugung), St. Valentin (Panzerbau), Wiener Neustadt (Herstellung von V-Waffenteilen), Schwechat (Flugzeugbau). Seit 1947 ist das ehemalige KZ Mauthausen eine Mahn- und Gedenkstätte, in der 1970 auch ein Museum eingerichtet wurde.

Nebenlager Gusen
Nebenlager Gusen
© Land Oberöstereich, Kulturabteilung
KZ-ähnlich waren die "Arbeitserziehungslager", in die - aus der Sicht der NS-Machthaber - arbeitsunwillige, arbeitsvertragsbrüchige Personen, so genannte "asoziale Elemente", eingewiesen und zur Zwangsarbeit angehalten wurden. Zu ihnen zählten Oberlanzendorf (= Lanzendorf), Innsbruck-Reichenau, Admont-Frauenberg, Schörgenhub (Linz-Kleinmünchen) und Weyer (Oberösterreich) sowie die Zigeunerlager Lackenbach und Salzburg-Maxglan, die als Zwischenlager vor der endgültigen Verschickung in die Ghettos und Vernichtungslager dienten.

Im Zuge der Deportation der jüdischen Bürger in die Ghettos und die Vernichtungslager gab es in Wien Sammellager; für "kriegswichtige" Betriebe und für den "Südostwall"-Bau waren ungarische Juden in Lagern in Wien und Niederösterreich, im Burgenland und in der Steiermark interniert.

Literatur#

  • H. Maršalek|, Die Geschichte des KZ Mauthausen, 2/1980
  • F. Freund, Arbeitslager Zement. Das KZ Ebensee und die Raketenrüstung, 1989
  • B. Perz, Projekt Quarz. Steyr-Daimler-Puch und das KZ Melk, 1991

Weiterführendes#

Verweise auf andere Alben:
Video-Album:<a href="http://aeiou.iicm.tugraz.at/aeiou.film.o/o441a">Konzentrationslager: Befreiung und Versorgung der Insassen, 1945.</a>