Lenzing AG#
Die Lenzing Gruppe ist ein Weltmarktführer, der mit seinen Produkten - von Faserzellstoff über Standardfasern bis zu innovativen Spezialfasern - die Textil- und "Nonwovens"-Branchen weltweit mit hochwertigen Cellulosefasern versorgt. Das Unternehmen hat seinen Sitz in Österreich und Produktionsstätten in allen wichtigen Märkten sowie ein weltweites Netz an Verkaufs- und Marketingbüros.
Mit fast 80 Jahren Erfahrung in der Faserproduktion ist die Lenzing Gruppe der einzige Hersteller weltweit, der nennenswerte Mengen aller drei Generationen von Cellulosefasern – von der klassischen Viscose- über die Modal- bis zur Lyocell-Faser TENCEL® – produziert.
Die Lenzing Gruppe beschäftigt weltweit über 6000 Mitarbeiter und ist Weltmarktführer bei holzbasierten Zellulosefasern.
Geschichte
Die Geschichte des Unternehmens läßt sich bis 1892 zurückverfolgen, als der Industrielle Emil Hamburger in Lenzing eine Papierfabrik errichtete.
1935/36 wurden die Brüder Bunzl – damals schon bedeutende Papier- und Zellstoffhersteller - Eigentümer des Unternehmens; sie bauten den Standort aus und modernisierten die Fabrik. Im Zuge der "Arisierung" wurde das Werk 1938 als "Zellwolle Lenzing AG" an das deutsches Unternehmen Thüringische Zellwolle AG angegliedert; man begann, Zellstoff und Viscosefasern zu erzeugen. (‚’Durch die verstärkte Produktion von Kunststoff-Fasern wollte das Deutsche Reich von Baumwollimporten unabhängig werden. Während des Kriegs mussten hier Zwangsarbeiter und Kriegsgefangene, aber auch Häftlinge des Frauen-KZ-Außenlagers Lenzing-Pettighofen arbeiten. 1944 wurde der Betrieb aufgrund von Rohstoffmangel eingestellt.’’)
Nach Kriegsende 1945 wurde das Unternehmen unter öffentliche Verwaltung gestellt und die Produktion langsam wieder angefahren. Die finanzierenden Banken (Länderbank, Creditanstalt und Oberbank) übernahmen die Aktienmehrheit; die Papier- und Zellstofffabrik wurde an die Familie Bunzl rückerstattet.
Hatte die bis dahin höchste Produktionsmenge im Kriegsjahr 1943 rund 27.000 Tonnen betragen, konnte zu Beginn der 1950er Jahre eine Jahresproduktion von rund 25.000 Tonnen erreicht werden, die bis zum Beginn der 1960er Jahre kontinuierlich auf rund 50.000 Tonnen erhöht wurde.
1962 wurde der Firmenname in "Chemiefaser Lenzing AG" geändert; man begann an einer Cellulosefaser zu arbeiten, die eine höhere Nassfestigkeit als die normale Viscosefaser aufweisen sollte. Bereits 1965 konnte die Produktion einer solchen „Modal-Faser“, aufgenommen werden. Ab Mitte der 1970er-Jahre widmete Lenzing einen Großteil seiner Forschungsarbeiten auch der Minimierung von Umweltauswirkungen der Zellstoff- und Viscose-Produktion.
Die Internationalisierung von Lenzing hatte bereits in den 1950er-Jahren begonnen - es wurde ein internationales Netz von Handelsniederlassungen aufgebaut. Zunächst lag der Vertriebsschwerpunkt in Europa, später in Asien. (Mit der Beteiligung an der indonesischen PT. South Pacific Viscose wurde Lenzing 1980 zum Asien-Produktionspionier; weiter Beteiligungen bzw. Firmengründungen in US, Brasilien China folgten.)
Seit 1985 notiert die nunmehrige "Lenzing AG" an der Wiener Börse; mit über 60% der Anteile ist die B&C Privatstiftung der Bank Austria heute der größte Aktionär. 2012 schlitterte die Lenzing AG in eine Krise, die aber durch Sparmaßnahmen und Umstrukturierungen beendet werden konnte.
Mittlerweile verzeichnet der Konzern wieder Gewinne, beschäftigt weltweit über 6000 Mitarbeiter und ist Weltmarktführer bei holzbasierten Zellulosefasern.
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