Medizinische Universität Graz#
Rektorin: Assoz. Prof.in Dr.in Andrea Kurz seit 15. Februar 2024
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Die Medizinische Universität Graz wurde zwar - ebenso wie die Medizinische Universität Wien und die Medizinische Universität Innsbruck - erst 2004 als eigenständige Universität gegründet und gehört damit zu den jüngsten Hochschulen in Österreich, kann aber trotzdem auf eine lange Tradition verweisen, da sie aus der bereits 1782 gegründeten medizinisch-chirurgischen Lerhranstalt für Wundärzte bzw. der 1863 gegründeten Medizinischen Fakultät der Karl-Franzens-Universität Graz hervorging.
Die Med Uni Graz bietet heute mehr als 4.300 Studierenden Ausbildung in den Studienrichtungen Humanmedizin, Zahnmedizin, Pflegewissenschaft, Medizinische Wissenschaft, dem PhD Programm und zahlreichen postgraduellen Universitätslehrgängen und ist somit ein Zentrum der innovativen Spitzenmedizin im Süden Österreichs. Es wird an 16 Instituten, 19 Universitätskliniken sowie 3 klinischen Einrichtungen nach den Grundsätzen des biopsychosozialen Modells gelehrt und geforscht und außerdem die PatientInnenbetreuung übernommen.
Die Forschung an der Medizinischen Universität Graz wird in vier Forschungsfeldern gebündelt- Kardiovaskuläre Forschung
- Krebsforschung
- Molekulare Grundlagen lipidassoziierter Erkrankungen und
- Neurowissenschaften
Ein Forschungsschwerpunkt liegt auf dem Gebiet der personalisierten Medizin.
Die Medizinische Universität Graz ist in zahlreiche nationale und internationale, universitäre und außeruniversitäre Netzerke eingebunden, wie z.B. "BioTechMed-Graz" oder "Euraxess", und ist an unterschiedlichen Gesellschaften beteiligt, um Forschungstätigkeiten zu bündeln und Synergien zu nutzen.
2017 wurde der MED CAMPUS Graz, der neue zentrale Standort der Medizinischen Universität Graz, feierlich eröffnet.
Geschichte
1585 wurde in Graz auf Betreiben Erzherzog Karls II von Innerösterreich ein Universität gegründet: die Karl-Franzens-Universität Graz (Universitas Carolo-Franciscea) umfasste nach jesuitischer Tradition lediglich eine Theologische und eine Philosophische Fakultät (weil die Jesuiten den "weltlichen" Fakultäten Medizin und Rechtswissenschaften misstrauisch gegenüberstanden). Der Jesuitenorden wurde 1773 aufgehoben und die Hochschule verstaatlicht. 1782 brachte die Universitäts- bzw. Lyzeal-Reform Josephs II. die Rückstufung der Grazer Universität in ein Lyzeum, gleichzeitig wurde aber eine medizinisch-chirurgische Lehranstalt für Wundärzte eingerichtet, um die handwerksmäßige Ausbildung "niederer Heilpersonen" zu verbessern.
1827 wurde von Kaiser Franz I. zwar die Wiedererrichtung der Universität in Graz angeordnet, aber erst 1863 wurde durch seine kaiserliche Entschließung auch eine Medizinische Fakultät in Graz eröffnet. Es wurden 11 Lehrkanzeln an der Fakultät eingerichtet, die Führung des Grazer Landeskrankenhauses als Universitätsklinikum übernommen und teilweise die Wundarzt-Heilanstalt eingegliedert.
Im Laufe der Jahre und Jahrzehnte wurden weitere Lehrkanzeln eingerichtet (von der Psychiatrie, zur Kinderheilkunde bis zur Neurochirurgie), neue Universitätskliniken gegründet und neue Klinikgebäude gebaut. 1912 wurde der Neubau des Landeskrankenhauses (und Universitätsklinikums) Graz am Auenbruggerplatz eröffnet.
Die Medizinische Universität Graz blickt auf eine lange Tradition erfolgreicher und international beachteter Forschung zurück - sie hat in ihrer Geschichte drei Nobelpreisträger hervorgebracht: Fritz Pregl (Nobelpreis für Chemie 1923), Julius Wagner von Jauregg (Nobelpreis für Medizin 1927) und Otto Loewi (Nobelpreis für Medizin, 1936)
Auf Grund des Universitätsgesetzes 2002 wurde die Medizinische Fakultät 2004 in eine eigene Universität ausgegliedert, die "Medizinische Universität Graz".
(Die Überleitung der medizinischen Fakultät in die medizinische Universität erfolgte im Rahmen des Gründungskonventes unter der Leitung des Vorsitzenden Karlheinz Tscheliessnigg mit der Wahl des ersten Rektors Gerhard Franz Walter. Nach der ersten Periode des Rektorates von Walter wurde die Medizinische Universität von Oktober 2007 bis März 2008 durch den vormaligen Vizerektor und Gründungskonventsvorsitzenden Tscheliessnigg geleitet, bis Josef Smolle zum neuen Rektor gewählt wurde.)
2016 wurde Univ.-Prof. Dr. Hellmuth Samonigg zum Rektor der Medizinischen Universität Graz gewählt.
Weiterführendes#
- Hellmuth Samonigg (Biographien)
Web-Links#
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