Neue Soziale Bewegungen#
Sammelbezeichnung für alle Bewegungen, die seit Beginn der 70er Jahre des 20. Jahrhunderts das Politikmonopol von Parteien und wirtschaftlichen Interessenorganisationen in Frage stellen und für Selbstbestimmung, Basisdemokratie sowie Spontaneität eintreten, unter anderem lokale Bürgerinitiativen, die Umwelt-, Anti-Atomkraft-, Friedens-, Alternativ-, Neue Frauen- und Dritte-Welt-Bewegung. Meist lose organisiert, gehören ihre Mitglieder in der Regel zur Mittelschicht. Neben zahlreichen lokalen Aktionen hatten die neuen sozialen Bewegungen auch bundesweite Erfolge: 1978 Ablehnung der Inbetriebnahme des Atomkraftwerks Zwentendorf (Atomenergie), 1980 Verhinderung von Panzerlieferungen nach Chile, 1984 Erhaltung der Hainburger Au (Hainburger-Au-Besetzung, endgültiger Verzicht auf Errichtung eines Wasserkraftwerks 1995). Bei Großprojekten muss seit 1994 eine Umweltverträglichkeitsprüfung mit Bürgerbeteiligung stattfinden. Aus den neuen sozialen Bewegungen sind grüne Parteien hervorgegangen.
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