Grüne Parteien#
Als Folge der seit den 70er Jahren des 20. Jahrhunderts in den Industriestaaten entstandenen neuen sozialen Bewegungen, die Inhalte und Formen etablierter Politik in Frage stellten, entwickelten sich in den 1980er Jahren politische Parteien, die vor allem das Primat der Ökologie vor der Ökonomie, umfassende Demokratisierung und Kontrolle der politischen Entscheidungsträger, Solidarität mit der dritten Welt und Abrüstung forderten.
In Österreich führte die umstrittene Energiepolitik zur Entstehung grüner Initiativen. Der Geologe Alexander Tollmann, durch sein Engagement gegen das Kernkraftwerk Zwentendorf bekannt geworden, gründete 1982 die erste grüne Partei, die eher konservativ ausgerichteten "Vereinten Grünen Österreichs" (VGÖ).
Stärker gesellschaftsverändernd orientiert war die 1983 ins Leben gerufene "Alternative Liste Österreich" (ALÖ). Da keine Einigung zwischen beiden Gruppen gelang, kandidierten sie bei den Nationalratswahlen 1983 auf getrennten Listen und verfehlten den Einzug ins Parlament.
Erst vor der Nationalratswahl 1986 konnte man sich - gestärkt durch den erfolgreichen Widerstand gegen das Donaukraftwerk Hainburg (Hainburger-Au-Besetzung) - auf die Gründung einer einheitlichen Partei unter dem Namen "Grüne Alternative" (GA) und die prominente Grünpolitikerin Freda Meissner-Blau als Spitzenkandidatin einigen: mit 8 Mandaten zog die GA ins Parlament ein.
Seit 1995 ist die offizielle Bezeichnung der Partei "Die Grünen - Die Grüne Alternative (Grüne)". Auch in den Landtagen von Vorarlberg, Tirol, Salzburg, Steiermark, Oberösterreich, Niederösterreich und Wien sind Grüne vertreten. Grünwähler finden sich besonders unter der jüngeren Bevölkerung; zum Wählerpotential der Grünen gehören vor allem die Berufsgruppen der Akademiker, Selbständigen, freien Berufe, Beamten und Angestellten.
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