Palmsonntagsbräuche#
Am Sonntag vor dem Ostersonntag in Erinnerung an den Einzug Jesu in Jerusalem. Zu den kirchlichen Zeremonien zählen Palmbuschenweihe und Prozession. Gebinde, die als unheilabwehrend gelten, werden aus Weidenzweigen, Buchs, Wacholder, Sebenbaum, Stechpalme, Efeu und anderem (Palmbuschen, -latten, -bäume, -besen usw.) mit Äpfeln, Orangen, Bändern, Brezeln usw. geschmückt und auf einem Stock oder einer Stange (0,5-10 m) befestigt. Im städtischen Bereich sind einfache Sträuße aus Weiden und Buchs oder einzelne Weiden- oder Ölzweige verbreitet.
Im Mittelalter und besonders im Barock wurde bei Palmprozessionen oft ein Esel (später aus Holz) mit Christusfigur mitgeführt (in der Aufklärung verboten). Bis heute hat sich der Brauch in Puch bei Hallein (Salzburg) und in Thaur (Tirol) erhalten, 1968 wurde er in Hall (Tirol) und 1991 in Altenmarkt im Yspertal (Niederösterreich) neu belebt, wo er auch 1965-79 gepflegt worden war.
Weiterführendes#
- ABC: Palmsonntag (ABC zur Volkskunde Österreichs)
- Palmsonntagsprozession in Lunz am See, Niederösterreich, 20er Jahre (Video Album)
- Historische Bilder zu Palmsonntagsbräuche (IMAGNO)
Literatur#
- J. A. Adelmann, Christus auf dem Palmesel, in: Zeitschrift für Volkskunde 63, 1967
- H. Fielhauer, Palmesel und Erntekrone, in: Festschrift für R. Wolfram, 1982
- M. Habersohn, Formen des Palmbuschens, in: Österreichischer Volkskundeatlas, 6. Lieferung, 2. Teil, 1979.