Passail #
Bezirk: Weiz
Einwohner: 4.417 (Stand 2023)
Bevölkerungsentwicklung: Statistik Austria
Höhe: 653 m
Fläche: 80,2 km²
Postleitzahl: 8162 (teilweise 8102 und 8160)
Website: www.passail.at
den Gemeinden Arzberg, Hohenau an der Raab und Neudorf bei Passail zusammengeschlossen. Die Gemeinde führt weiterhin den Namen Passail.
Die Gemeinde Passail (Bezirk Weiz) liegt an der oberen Raab im Passailer Kessel, eingebettet zwischen dem Schöcklgipfel und der Sommeralm (Grazer Bergland). Hier entspringt die Raab, der Hauptfluss der Gemeinde, der ab Arzberg durch die "Große Raabklamm" fließt.
Die Gegend war bereits früh besiedelt, was auch durch den Fund eines Steinbeil (ca. 3000 v. Chr.) und durch Römersteine belegt ist. Erstmals urkundlich erwähnt wurde der Ort Passail 1230 (als "Pozile"). Von einer nicht näher bekannten adeligen Dynastie erbten schließlich die Stubenberger einen großen Teil des Passailer Beckens.
Bei Arzberg gab es ein reiches Bergbaugebiet, wo silberhältige Bleierze abgebaut wurden. (Erst später wurden hier auch Zinkerze abgebaut. Der Bergbau erreichte im 18. Jahrhundert seine Blüte, als bis zu 130 Knappen beschäftigt waren; 1927 wurde der Betrieb endgültig eingestellt.)
Weil es in der Nähe von Arzberg aufgrund des bergigen Quellgebietes günstiges Siedlungsland gab, wo man einen märktischen Mittelpunkt planen und bauen konnte, ließen die Stubenberger hier eine Burg errichten. Diese wurde 1383 erstmals urkundlich erwähnt und wurde vom 15. bis 17. Jahrhundert als Verwaltungssitz der Grafen Stubenberg ständig ausgebaut; um 1600 war die Burg Stubegg die größte weltliche Herrschaft der Steiermark.
(Durch die Verlegung des Verwaltungssitzes nach Burg Gutenberg Anfang des 19. Jahrhunderts verfiel die Burg Stubegg zur Ruine.)
Heute ist die Marktgemeinde Passail nicht nur die bevölkerungsreichste Gemeinde, sondern auch das Wirtschafts- und Nahversorgungszentrum im Naturpark Almenland.
Sehenswert im Ort und der Gemeinde sind u.a.
Passail
- Gotische Dekanatskirche (urkundlich 1240, im 17. Jahrhundert erneuert, Chor 1667) mit Fresken von J. A. Mölk
- Annakirche (1510) am Lindenberg (726 m) mit Hochaltar im Knorpelwerkstil (Mitte des 17. Jahrhunderts)
Arzberg
- Pfarrkirche des heiligen Jakobus der Ältere (Neubau 1786–89) mit Fresken und neubarockem Hochaltar (1906), barocke Heiligenfiguren
- Pfarrhof von 1789; Brunnen mit Johann-Nepomuk-Statue von Veit Königer (um 1780–90)
- Burgruine Stubegg: im Besitz eines Burgvereines; seit Jahren der Aufführungsort der "Stubegger Burgspiele"
- Raab- und Weizklamm
- Rabl- und Katerloch
- Grasslhöhle
- Schaubergwerk Arzberg
Die Gemeinde ist wie das ganze Almenland ein Erholungsgebiet für Familien: im Sommer laden neben den zahlreichen Wanderrouten die Sommerrodelbahn in Koglhof, der Badesee in Passail oder ein Tierpark ein; im Winter gibt neben einem kleinen Schigebiet auch abseits von Pisten und Loipen Möglichkeiten, die Freizeit sportlich zu nutzen (u.a.Eisstockschießen und vor allem beim Eislaufen am Teichalmsee).
Weiterführendes#
- Burgruine Stubegg (Burgen und Schlösser)
- Arzberger Bergbau (Heimatlexikon)
- Stollenkäse Arzberg
- Heimat- und Volkskundemuseum Arzberg (Museen)
Web-Links#
Literatur#
- U. Luttenberger, Der Markt Passail, 1960
- derselbe (und G. Neurath, Bearbeiter), in: Aus vergangenen Tagen, Heft 1/2, 1961-63