Seidler, Alma #
(eigentlich A. Seidler-Eidlitz)
* 8. 6. 1899, Leoben
† 8. 12. 1977, Wien
Kammerschauspielerin
Alma Seidler wurde am 8. Juni 1899 als Tochter des Nationalökonomen und kaiserlichen Ministerpräsidenten Ernst Seidler, Ritter von Feuchtenegg, in Leoben geboren.
Nach dem Besuch von Haupt- und Bürgerschule nahm Alma Seidler Schauspielunterricht bei dem Burgschauspieler Albert Heine, der von 1918 bis 1921 auch Direktor das Burgtheaters war). Sie debütierte 1917 in "Jugendfreunde" am Volkstheater und erhielt schon 1918 einen Vertrag des Hofburgtheaters, wo sie 1919 als Hedwig in Ibsens "Wildente" debütierte und lebenslang Ensemble-Mitglied blieb. Noch im April 1974 stand sie in "Nathan der Weise" als Daja neben Attila Hörbiger auf der Bühne des Burgtheaters.
Alma Seidler gehörte zu den bedeutendsten Burgschauspielerinnen ihrer Zeit und brillierte in den unterschiedlichsten Rollen – sie spielte klassische und moderne, komische und tragische Rollen mit großer Ausdruckskraft und Wandlungsfähigkeit.
Außerhalb des Burgtheaters war Alma Seidler – außer bei den Salzburger Festspielen - selten tätig; nach 1945 wirkte aber auch in einer Reihe von Kinofilmen mit.
Kammerschauspielerin Alma Seidler war mit dem Schauspieler, Burgtheater-Doyen und Regisseur Karl Eidlitz verheiratet, mit dem sie einen Sohn hatte. Sie starb am 8. Dezember 1977 und ist in einem Ehrengrab auf dem Wiener Zentralfriedhof bestattet.
Auszeichnungen, Ehrungen (Auswahl)#
- Ernennung zur "Kammerschauspielerin"
- Goldenes Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich, 1955
- Ehrenmedaille der Stadt Wien, 1959
- Josef-Kainz-Medaille, 1959
- Ehrenmitglied des Burgtheaters, 1960
- Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst I. Klasse, 1968
- Großes Silbernes Ehrenzeichen, 1975
- Großes Silbernes Ehrenzeichen der Republik Österreich, 1977
- Nach ihrem Tod wurde 1978 der Alma-Seidler-Ring als Auszeichnung für die bedeutendste Bühnenkünstlerin des deutschen Sprachraums gestiftet.
(Dieser Ring wurde 1979 erstmals an Paula Wessely verliehen; danach trug ihn Annemarie Düringer, seit 2015 Regina Fritsch.) - Im 23. Wiener Bezirk wurde 2000 der Alma-Seidler-Weg nach ihr benannt
Werke (Auswahl)#
zahhlose Schauspielrollen am BurgtheaterFilme
- Der Engel mit der Posaune, 1947
- Arlberg-Express, 1948
- Vagabunden der Liebe / Vagabunden, 1949
- Das vierte Gebot, 1950
- Cordula, 1950
- Der fidele Bauer, 1951
- Frühlingsstimmen, 1951
- 1. April 2000, 1952
- Einmal keine Sorgen haben, 1953
- Franz Schubert – Ein Leben in zwei Sätzen, 1953
- Ewiger Walzer, 1954
- Wiener Herzen, 1954
- Drei Männer im Schnee, 1955
- Die Deutschmeister, 1955
- Mozart, 1955
- Reich mir die Hand, mein Leben, 1955
- Die unentschuldigte Stunde, 1957
- Die Heilige und ihr Narr, 1957
- Eva küßt nur Direktoren, 1957
- Wien, du Stadt meiner Träume, 1957
- Die Lindenwirtin vom Donaustrand, 1957
- Frauensee, 1958
- Man müßte noch mal 20 sein, 1958
- Auferstehung, 1958
- Hoch klingt der Radetzkymarsch, 1958
- Der brave Soldat Schwejk, 1960
- Das weite Land (TV-Film), 1960
- Die Abenteuer des Grafen Bobby, 1961
- Jedermann, 1961
- Die ganze Welt ist himmelblau, 1963
- Ein Volksfeind (TV-Film), 1964
- Der Alpenkönig und der Menschenfeind, 1965
- Ostwind (TV-Film), 1967
- Des Meeres und der Liebe Wellen (TV-Film), 1968
- Der Tag der Tauben (TV-Film), 1969
- Vanillikipferln (TV-Film), 1969
- Der Raub der Sabinerinnen, 1976
- Der Unverbesserliche (TV-Film), 1977
- Der Spinnenmörder (TV-Film), 1978
Literatur#
- B. Erbacher, A. Seidler, Dissertation, Wien 1969
- Neue Österreichische Biographie
Weiterführendes#
- Alma Seidler, Grabstein (Gedenktafeln)
- Alma-Seidler-Ring (Austria-Wiki)
Quellen#
- AEIOU
- IMDb (Internet Movie Database)
- Filmportal.de
- Vienna Tourist
- I. Ackerl, F. Weißensteiner, Österreichisches Personenlexikon der Ersten und Zweiten Republik, 1992
- Neue österreichische Biographie ab 1815, 1982
Redaktion: I. Schinnerl
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