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Serafin, Harald#

* 24. 12. 1931, Kybarti (Estland)


Kammersänger (Tenor)
langjähriger Intendant der Seefestspiele Mörbisch (bis 2012)


Harald Serafin. Foto, 1985, © Österr. Bundestheaterverband, Wien (heute Bundestheater-Holding Ges. m. b. H., Wien), für AEIOU
Harald Serafin. Foto, 1985
© Österr. Bundestheaterverband, Wien (heute Bundestheater-Holding Ges. m. b. H., Wien), für AEIOU
Harald Serafin wurde am 24. 12. 1931 als Sohn einer Österreicherin und eines Italieners) in Litauen geboren. Als 1939 Litauen von den Russen besetzt wurde, flüchtete die Familie 1940 in den Westen und kam nach Ostpreußen. 1944, als auch Ostpreußen von den Russen eingekesselt wurde, flüchteten sie weiter per Schiff nach Danzig und weiter nach Bamberg (Bayern), wo die Eltern ein Textilgeschäft eröffneten.


1951 maturierte Harald Serafin in Bamberg und begann auf Wunsch der Eltern ein Medizinstudium. Doch er entschloss sich für die Sängerlaufbahn und ließ sich an der Hochschule für Musik in Berlin und am Konservatorium in Nürnberg bei Willi Domgraf Fassbaender und Prof. Wilhelm Schönherr zum Opernsänger ausbilden.


Nach ersten Engagements in St.Gallen, Bern, Aachen und Ulm wurde er zuerst am Opernhaus Zürich engagiert, ehe er – nicht zuletzt durch Regisseur und Schauspieler Otto Schenk - zu dem Typ wurde, der ihn berühmt gemacht hat: dem singenden Bonvivant der Operette.

© Harald Serafin
© Harald Serafin

Mit seiner Darstellung des Danilos schrieb Harald Serafin Operettengeschichte:

Er sang diese Partie 1700 Mal und wurde damit weltweit bekannt. Es folgen viele Auftritte in populären Fernsehsendungen in Großbritannien ("Stars on Sunday"), in New York ("Hello America"), als singender Moderator in ZDF, ARD und ORF ("Dalli, Dalli", "Erkennen Sie die Melodie", "Sonntagskonzerte", "Blauer Bock-Sendungen", oftmals Gast bei Heinz Conrads).

Außerdem produzierte Serafin im ZDF/ORF/SRG "Opernball", "Schöne Helena", "Feuerwerk", "Boccacio", "Zigeunerbaron", "Weißes Rössl". Es folgten Schallplattenaufnahmen, ausgedehnte Konzertreisen durch Amerika und Japan.

1989 musste sich Serafin einer Stimmbandoperation unterziehen und beschloss danach, nicht mehr zu singen.

So übernahm er 1992 die Intendanz der Seefestspiele Mörbisch und machte die Seefestspiele zum "MEKKA DER OPERETTE". 2012 übergab er die Intendanz der Festspiele an die deutsche Kammersängerin Dagmar Schellenberger.


Regelmäßig trat er auch bei seinen Seefestspielen Mörbisch auf (so z.B. in" Die Lustige Witwe", "Der Graf von Luxemburg", "Wiener Blut", "My fair lady" - übrigens zum ersten Mal ein Musical auf der Operettenbühne!)

Sein komisches Talent wurde immer auch auf der Bühne geschätzt: bereits 1992 holte ihn sein Freund Felix Dvorak zu den Berndorfer Sommerspielen; Otto Schenk holte ihn an die Kammerspiele des Theaters in der Josefstadt für das Boulevard-Stück "Trau keinem über 60"(von Gunther Beth).

Nach verschiedenen Rollen (in "Der Mann, der sich nicht traut, 1995; „Nur keine Tränen, Liebling!", 1998; "Der Neurosenkavalier") in den Kammerspielen, trat er ab 2004 wieder an der Wiener Volksoper auf und spielte in "Die Lustige Witwe" und "Die Csárdasfürstin".

Von 2008 bis 2009 war er im Volkstheater (gemeinsam mit Peter Weck unter der Regie von Michael Schottenberg) in dem Stück "Sunny Boys" zu erleben.


Aus seiner ersten Ehe mit Volksopern-Sängerin Mirjana Irosch hat Serafin eine Tochter, Martina, aus der zweiten Ehe mit Ingeborg ("Mausi") stammt sein Sohn Daniel - beide traten in die Fußstapfen des Vaters und wurden Opernsänger (Sopranistin bzw. Bariton).

Auszeichnungen, Ehrungen (Auswahl)#

  • goldene Ehrenplakette der österreichischen Fremdenverkehrswerbung, 1983
  • Goldener Ehrenring vom Theater an der Wien
  • Komtourkreuz (höchster Orden des Landes Burgenland) fürseine Verdienste um die burgenländische Kulturszene, 1996
  • Verleihung des Titels Kammersänger, 1985
  • Goldenes Ehrenzeichen für Verdienste um das Land Wien, 1999
  • Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst I.Klasse, 2001
  • Goldene Ehrenmedaille der Bundeshauptstadt Wien, 2007
  • Orden für Verdienste um Kunst, Kultur und Wissenschaft der Republik Litauen


Werke (Auswahl):

  • "Nicht immer war es wunderbar", Biographie, 2009

Quellen#



Redaktion: I. Schinnerl



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