Wir freuen uns über jede Rückmeldung. Ihre Botschaft geht vollkommen anonym nur an das Administrator Team. Danke fürs Mitmachen, das zur Verbesserung des Systems oder der Inhalte beitragen kann. ACHTUNG: Wir können an Sie nur eine Antwort senden, wenn Sie ihre Mail Adresse mitschicken, die wir sonst nicht kennen!
unbekannter Gast

St. Martin im Sulmtal#

St. Martin im Sulmtal
Wappen von St. Martin im Sulmtal

Bundesland: Steiermark Sankt Martin im Sulmtal, Steiermark
Bezirk: Deutschlandsberg
Einwohner: 3.069 (Stand 2016)
Bevölkerungsentwicklung: Statistik Austria
Höhe: 333 m
Fläche: 39,18 km²
Postleitzahl: 8543, 8443, 8522, 8542, 8544, 8551
Website: www.st-martin-sulmtal.gv.at
Mit 1.1.2015 wurde im Rahmen der Gemeindestrukturreform des Landes Steiermark die Gemeinde St. Martin im Sulmtal mit
der Gemeinde Sulmeck-Greith. Die Gemeinde führt weiterhin den Namen St. Martin im Sulmtal.


Die Gemeinde St. Martin im Sulmtal (Bezirk Deutschlandsberg) liegt im Sulmtal südöstlich von Deutschlandsberg.

Die Gegend war bereits früh besiedelt, was durch Funde aus der Jungsteinzeit (3000 v. Chr.) belegt ist; zahlreiche Grabhügel (Tumuli) bezeugen auch starke Besiedlung zur Römerzeit. Später siedelten hier zunächst Slawen, im 9. Jahrhundert kamen bajuwarische Bauern auf Geheiß des Erzbistums Salzburg. Vermutlich entstand damals bereits eine Siedlung mit der Kirche St. Martin.

Erstmals urkundlich erwähnt wurde (die heutige Katastralgemeinde) Otternitz (als "predium otarniza dictum et") 1066 und die Kirche "St. Martin iuxta sulpam" 1244.

In den folgenden Jahrhunderten blieb auch St. Martin nicht von Pest, Heuschrecken-Plage, Hungersnot und Türkeneinfällen verschont.

Um 1790 wurde die erste Glanzkohle im Wies-Eibiswalder Revier gefunden. Als in Folge die Bevölkerung die Kohle schon in geringer Tiefe vorfand, wurde sie zum Teil von einem Kohlenfieber ergriffen: man ging auf die Suche, schloss Fundstellen auf und ersuchte das Berggericht Leoben um Verleihung von Schürfrechten oder Grubenmaßen. Im sogenannten "Wieser Revier" wurde in Pölfing-Bergla, Steyeregg und Kalkgrub-Limberg Kohle abgebaut. Im Süden der Gemeinde St. Martin lag der Bergbau Pölfing-Bergla, der als letzter Betrieb im Wies-Eibiswalder Glanzkohlerevier 1976 geschlossen wurde.

1977 übernahm die WBH (Wolfram Berg- und Hüttengesellschaft) das Betriebsareal der geschlossenen Grube und errichtet mit der Wolframhütte Bergla die zweitgrößte Wolframproduktionsstätte Europas zur Verhüttung des in Mittersill (Felbertauern/Salzburg) gewonnenen und vorverhütteten Scheelits.

Die Gemeinde St. Martin im Sulmtal ist heute eine gewerblich-landwirtschaftlich geprägte Wohngemeinde.

Sehenswert in der Gemeinde sind u.a.

St. Martin

  • Pfarrkirche (urkundlich 1244, barocker Neubau 1701–14) mit Turm von 1664/65, spätgotisches Portal, mächtiger Barockhochaltar (1823/24 verändert), reich verzierte Kanzel (1746) und mittelalterliche Glocke (14. Jh.)
  • alte Streck- und Hakenhöfe
  • Kernölpresse

St. Ulrich in Greith

  • Pfarrkirche (urkundlich 1430, Neubau 1743) mit Deckenfresken von 1960, Altar (um1838) in barocker Form, Gemälde mit Ansicht von St. Ulrich (17. Jh.)

Die Gemeinde lädt zur Spaziergängen und Wanderungen in intakter Natur ein. Für Radfahrer interessant ist - neben dem steirischen Radwanderweg R1, der durch die Gemeinde führt - das "Ölspur Raderlebnis“: drei verschiedene Runden mit 30, 60 und 90 Kilometern Länge führen durch die Heimat von Kernöl und Schilcher.

Weiterführendes#

Literatur#

  • H. Huber, Heimat S. M. 750 Jahre Sankt Martin im Sulmtal 1244–1994, 1994