Sankt Peter im Sulmtal
Sankt Peter im Sulmtal
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Wappen | Österreichkarte | |
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Basisdaten | ||
Staat: | ![]() |
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Land: | ![]() |
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Politischer Bezirk: | Deutschlandsberg | |
Kfz-Kennzeichen: | DL | |
Fläche: | 10,97 km² | |
Koordinaten: | 46° 45′ N, 15° 15′ O | |
Höhe: | 377 m ü. A. | |
Einwohner: | 1.271 (1. Jän. 2025) | |
Bevölkerungsdichte: | 116 Einw. pro km² | |
Postleitzahl: | 8542 | |
Vorwahl: | 03467 | |
Gemeindekennziffer: | 6 03 29 | |
NUTS-Region | AT225 | |
UN/LOCODE | AT SPR | |
Adresse der Gemeinde- verwaltung: |
St. Peter 46 8542 St. Peter im Sulmtal |
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Website: | ||
Politik | ||
Bürgermeisterin: | Maria Skazel (ÖVP) | |
Gemeinderat: (Wahljahr: 2020[1][2]) (15 Mitglieder) |
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Lage von Sankt Peter im Sulmtal im Bezirk Deutschlandsberg | ||
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Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria |
Sankt Peter im Sulmtal (bis 1948 Sankt Peter im Sulmthale) ist eine Gemeinde mit 1271 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2025) im Bezirk Deutschlandsberg in der Steiermark.
Geographie
Lage
Die Gemeinde Sankt Peter im Sulmtal liegt im Sulmtal in der südlichen Weststeiermark, rund 8 km südlich der Bezirkshauptstadt Deutschlandsberg. Die Gemeinde wird von der Schwarzen Sulm, dem Stullneggbach und dem Leibenbach durchflossen.
Gemeindegliederung
Das Gemeindegebiet von Sankt Peter umfasst sechs Katastralgemeinden und wird durch die Sulm in einen nördlichen und einen südlichen Teil unterteilt. Im Norden liegen von Osten nach Westen die Katastralgemeinden Wieden, Moos und Korbin. Südlich der Sulm liegen von Osten nach Westen die Katastralgemeinden Kerschbaum, Sankt Peter im Sulmtal und Freidorf im Sulmtal (Fläche Stand 31. Dezember 2023[3]).
- Freidorf im Sulmtal (189,94 ha)
- Kerschbaum (214,81 ha)
- Korbin (122 ha)
- Moos (303,59 ha)
- St. Peter im Sulmtal (157,46 ha)
- Wieden (109,63 ha)
Die Gemeinde gliedert sich in sieben Ortschaften (in Klammern Einwohnerzahl, Stand 1. Jänner 2025[4]):
- Freidorf (88)
- Kerschbaum (135)
- Korbin (139)
- Moos (217)
- Poppenforst (67)
- Sankt Peter im Sulmtal (542)
- Wieden (83)
Nachbargemeinden
Frauental | ||
Bad Schwanberg | ![]() |
Sankt Martin im Sulmtal |
Wies |
Geschichte
Archäologische Grabungen in Freidorf belegen eine Besiedlung aus der Bronzezeit.[5]
Ursprünglich war das gesamte Sulmtal im Besitz des Erzbistums Salzburg. Nach 1225 erhielt das damals von Salzburg aus neu gegründete Bistum Lavant Besitz in diesem Gebiet. 1228 wurde „St. Peter iuxta Lindenberch“ erstmals urkundlich genannt.
Am 24. Juni 1645 fiel das gesamte Dorf einem Brand zum Opfer.
Bis zum 1. Juni 1948 trug die Gemeinde den Namen Sankt Peter im Sulmthale, um sich dann in Sankt Peter im Sulmtal umzubenennen.[6]
Von der steiermärkischen Gemeindestrukturreform, die bis 2015 die Zahl der Gemeinden im Bezirk Deutschlandsberg von 40 auf 15 verringerte, war die Gemeinde nicht betroffen, eine Zusammenlegung mit anderen Gemeinden war auch nicht geplant.[7]
Bevölkerung
Bevölkerungsstruktur
Die Gemeinde hatte laut Volkszählung 2001 1.267 Einwohner. 99,1 % der Bevölkerung besaßen die österreichische Staatsbürgerschaft. Zur römisch-katholischen Kirche bekannten sich 95,5 % der Einwohner, 2,4 % waren ohne religiöses Bekenntnis.
Bevölkerungsentwicklung
Das Bevölkerungswachstum der Gemeinde betrug zwischen 1869 und 1934 rund 10 %, was auf die Industrieansiedlungen und den Kohlenbergbau der damaligen Zeit zurückzuführen ist. Während der 1930er und 1940er Jahre sank die Bevölkerungszahl auf den ursprünglichen Wert. Seit 1951 steigt die Bevölkerung wieder kontinuierlich, sodass sich die Bevölkerungszahl zwischen 1939 und 2005 um etwa 50 % erhöht hat.

Kultur und Sehenswürdigkeiten
- Pfarrkirche St. Peter im Sulmtal: Mit dem Campanile von Sankt Peter verfügt die Gemeinde über eine architektonische Besonderheit. Der 32 Meter hohe, freistehende Glockenturm wurde zwischen 1662 und 1664 errichtet. Eine seiner Glocken ist 1685 datiert. Möglicherweise war das Gebäude als Turm für eine später zu errichtende Kirche gedacht, die jedoch im angrenzenden Umfeld nie verwirklicht wurde.
Eine Pfarrkirche von St. Peter wurde erstmals 1244 erwähnt. Die heutige Kirche wurde nach einem Brand der Vorgängerkirche 1645 in den Jahren 1669 bis 1701 fertiggestellt, dem heiligen Petrus geweiht und mit einer Rokoko-Ausstattung versehen. In der Kirche befinden sich ein nach Vorlagen des Grazer Künstlers Erwin Huber geschaffenes Bronzetor (in Anlehnung an eines der Tore des Petersdomes in Rom) sowie ein Taufbecken, welches ebenfalls nach Vorlagen dieses Künstlers geschaffen wurde.
- Seit 1980 verfügt die Gemeinde auch über ein Heimatmuseum, das im ehemaligen Pressgebäude des Pfarrhofes (Kellerstöckl, um 1779) eingerichtet wurde.[8] Die Gemeinde stellt in diesem Museum die Vergangenheit und die Tätigkeiten der Vereine, der Pfarre und der Gemeinde dar. Weitere Themenfelder sind das Brauchtum, die Geschichte des Kohlenbergbaues und bedeutende Ereignisse in der Gemeinde.
- Weiters verfügt die Gemeinde über einen Naturlehrpfad.
- Im Rahmen des europäischen Wettbewerbes Entente Florale Europe wurde Sankt Peter im Sulmtal 2000 mit einer Silbermedaille in der Kategorie Dorf ausgezeichnet.[9]
Wirtschaft und Infrastruktur
Laut Arbeitsstättenzählung 2001 gab es 44 Arbeitsstätten mit 334 Beschäftigten in der Gemeinde sowie 397 Auspendler und 229 Einpendler. Wichtigste Branche ist die Sachgütererzeugung. Es gab 86 land- und forstwirtschaftliche Betriebe (davon 22 im Haupterwerb), die zusammen 943 ha bewirtschafteten (1999).
Sankt Peter im Sulmtal liegt an der Wieserbahn, die seit Dezember 2007 Teil des steirischen Schnellbahnnetzes ist (Linie S 6).
Die Gemeinde bildet gemeinsam mit St. Martin im Sulmtal und Bad Schwanberg den Tourismusverband „Sulmtal-Koralm“. Dessen Sitz ist in Schwanberg.[10]
Politik
Gemeinderat
Der Gemeinderat hat 15 Mitglieder.
- Nach den Gemeinderatswahlen in der Steiermark 2005 hatte der Gemeinderat folgende Verteilung: 11 ÖVP, 3 SPÖ und 1 Namensliste Wieser Karl.[11]
- Nach den Gemeinderatswahlen in der Steiermark 2010 hatte der Gemeinderat folgende Verteilung: 11 ÖVP, 2 BZÖ und 2 SPÖ.[12]
- Nach den Gemeinderatswahlen in der Steiermark 2015 hatte der Gemeinderat folgende Verteilung: 12 ÖVP, 2 SPÖ und 1 Sankt Peter Miteinander.[13]
- Nach den Gemeinderatswahlen in der Steiermark 2020 hat der Gemeinderat folgende Verteilung: 11 ÖVP und 4 SPÖ.[14]
Bürgermeister
- 1959–1970 Franz Koinegg (ÖVP)[15]
- 1970–2003 Karl Pommer (ÖVP)[16]
- 2003–2013 Alois Painsi (ÖVP)[17]
- seit 2013 Maria Skazel (ÖVP)[18]
Wappen
Das Gemeindewappen wurde mit der Wirkung vom 1. Juni 1955 von der Steiermärkischen Landesregierung verliehen.
- „Ein von Silber über Grün geteilter Schild. Im oberen Felde ein auf der Teilungslinie stehender schwarzer Hahn, im untern Felde zwei gekreuzte goldene Schlüssel mit nach oben und auswärts gekehrten Bärten.“ [19]
Persönlichkeiten
Ehrenbürger der Gemeinde
- 1998: Alois Korp, Gemeinderat
- 2003: Karl Pommer (1940–2017), Bürgermeister (1970–2003)
- 2005: August Plank, Vizebürgermeister
- 2009: Dorothea Fürnschuß, Gemeinderätin
- 2012: Franz Ehgartner (* 1952), Pfarrer
- 2013: Alfred Lohr, Arzt
- 2014: Alois Painsi, Bürgermeister (2003–2013)
- 2017: Anton Strametz, Vizebürgermeister (2003–2016)
- 2020: Johannes Pommer, Gemeindekassier (bis 2020)
Söhne und Töchter der Gemeinde
- Rosa Dworschak (1896–1990), Sozialarbeiterin und Psychoanalytikerin
- Evelyn Fauth (* 1976), Tennisspielerin
Mit der Gemeinde verbundene Persönlichkeiten
- Hans Maria Fuchs (1874–1933), Arzt und Heimatforscher
Historische Landkarten
- Sankt Peter im Sulmtal und seine Umgebung von ca. 1789 bis 1910
-
St. Peter in der Josephinischen Landesaufnahme, um 1790
-
Franziszeische Landesaufnahme, ca. 1835
-
Der Norden von St. Peter in der Spezialkarte 1:75.000, ca. 1910
-
Der Süden von St. Peter im Aufnahmeblatt 1:25.000 um 1878
-
St. Peter im Sulm-Thale, um 1878
Literatur
- August Krainer, Heide Kosjak: Chronik von St. Peter im Sulmtal. Peggau 1990.
- Heimo Kaindl, Alois Ruhri: St. Peter im Sulmtal. Pfarrkirche zum hl. Petrus. Diözese Graz-Seckau, Steiermark. Salzburg 1994.
- Markus Rieger-Roschitz: „Wenn ich dazu befohlen wurde, habe ich meine Pflicht getan.“ Die Lebenserinnerungen des Altbürgermeisters Franz Koinegg aus St. Peter im Sulmtal. In: Mitteleuropa-Zentrum an der Andrássy Universität Budapest (Hrsg.), Familienerinnerungen. Wien 2025, S. 253–347.
Weblinks
- 60329 – Sankt Peter im Sulmtal. Gemeindedaten der Statistik Austria
- www.europadorf.at Website der Gemeinde Sankt Peter im Sulmtal
Einzelnachweise
- ↑ So haben die 15 Gemeinden in Deutschlandsberg gewählt. meinbezirk.at, 29. Juni 2020, abgerufen am 18. August 2020.
- ↑ Gemeinderatswahl 2020 – Ergebnisse Sankt Peter im Sulmtal. orf.at, abgerufen am 18. August 2020.
- ↑ Regionalinformation 31.12.2023.zip, bev.gv.at (1.119 kB, 0003450398_100_Verwaltungseinheiten_KG_2023.csv); abgerufen am 20. Jänner 2025
- ↑ Statistik Austria: Bevölkerung am 1.1.2025 nach Ortschaften (Gebietsstand 1.1.2025), (ODS, 500 KB)
- ↑ Fundberichte aus Österreich. Herausgegeben vom Bundesdenkmalamt, Band 45, Jahrgang 2006, Wien 2007, S. 60.
- ↑ Gemeindeänderungen ab 1945. Statistik Austria, S. 121. In: Änderungen in der Verwaltungsgliederung. Statistik Austria (ZIP, 1,3 MB; Inhalt PDF)
- ↑ Steiermärkische Gemeindestrukturreform.
- ↑ Kurt Woisetschläger, Peter Krenn: Dehio Handbuch – Die Kunstdenkmäler Österreichs: Steiermark (ohne Graz). Topographisches Denkmälerinventar, hg. vom Bundesdenkmalamt, Abteilung für Denkmalforschung. Verlag Anton Schroll, Wien 1982, ISBN 3-7031-0532-1, S. 481.
- ↑ Blumenbüro Österreich
- ↑ Grazer Zeitung. Amtsblatt für die Steiermark. 30. Dezember 2014, 210. Jahrgang, 52. Stück, ZDB-ID 1291268-2, S. 631.
- ↑ Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2005 in Sankt Peter im Sulmtal. Land Steiermark, 13. März 2005, abgerufen am 29. Oktober 2024.
- ↑ Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2010 in Sankt Peter im Sulmtal. Land Steiermark, 21. März 2010, abgerufen am 29. Oktober 2024.
- ↑ Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2015 in Sankt Peter im Sulmtal. Land Steiermark, 22. März 2015, abgerufen am 29. Oktober 2024.
- ↑ Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2020 in Sankt Peter im Sulmtal. Land Steiermark, 28. Juni 2020, abgerufen am 29. Oktober 2024.
- ↑ Rieger-Roschitz, Die Lebenserinnerungen des Altbürgermeisters Franz Koinegg aus St. Peter im Sulmtal, S. 276.
- ↑ Rieger-Roschitz, Die Lebenserinnerungen des Altbürgermeisters Franz Koinegg aus St. Peter im Sulmtal, S. 294.
- ↑ Thomas Stopper: Bürgermeister a. D. Alois Painsi ist neuer Ehrenbürger von St. Peter im Sulmtal. 20. Januar 2014, abgerufen am 23. Dezember 2019.
- ↑ St. Peter im Sulmtal: Gemeindevorstand. Archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 28. Januar 2020; abgerufen am 28. Januar 2020. Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ Sankt Peter im Sulmtal: Wappen. Archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 28. Januar 2020; abgerufen am 28. Januar 2020. Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
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historische Landkarte: Gradkartenblatt Zone 18 Colonne XII Section SO (später 5254/4). Deutschlandsberg, Schwanberg, Osterwitz. Franzisco-josephinische (3.) Landesaufnahme der österreichisch-ungarischen Monarchie. Aufnahmeblatt 1:25.000. Aufgenommen 1877/78 | Archiv des Militärgeographischen Institutes | Österreichisch-Ungarische Monarchie, Militärgeographisches Institut | Datei:Aufnahmeblatt 5254-4 1878.jpg | |
historische Landkarte: Gradkartenblatt Zone 19 Colonne XII Section NO (später 5354/2). Franzisco-josephinische (3.) Landesaufnahme der österreichisch-ungarischen Monarchie. Aufnahmeblatt 1:25.000. Aufgenommen 1878, Wies, Eibiswald, Soboth | Archiv des Militärgeographischen Institutes | Österreichisch-Ungarische Monarchie, Militärgeographisches Institut | Datei:Aufnahmeblatt 5354-2.jpg | |
Positionskarte von Österreich | Eigenes Werk mittels: United States National Imagery and Mapping Agency data World Data Base II data File:Austria location map.svg von User:Lencer | NordNordWest | Datei:Austria adm location map.svg | |
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historische Landkarte: franzisco-josephinische (3.) Landesaufnahme der österreichisch-ungarischen Monarchie. Blatt D.Landsberg und Wolfsberg, Steiermark, Österreich. Nr. 5254. Zone 18 Kolumne XII. | Österreichische Nationalbibliothek, Kartensammlung | Geripp: Oberleutnant Kimlein. Terrain: Hauptmann Pönisch. | Datei:Deutschlandsberg und Wolfsberg 5254.jpg | |
Eisenbahnstrecke bei St.Peter im Sulmtal | Eigenes Werk | Stefan Partl | Datei:Eisenbahnstrecke St. Peter im Sulmtal.JPG | |
historische Landkarte, Franziszeische Landesaufnahme, Blatt sectio 08 westliche columne II Weststeiermark, Koralmgebiet, Landsberg bis Osterwitz | Franziszeische Landesaufnahme | Militärgeographisches Institut der österreichisch-ungarischen Monarchie | Datei:Franziszeische Landesaufnahme Landsberg Osterwitz.jpg | |
historische Landkarte BIXa054 section 123 Josephinische Landesaufnahme: Gebiet von Schwanberg und Umgebung, Steiermark, Österreich | Josephinische Landesaufnahme | historische Militärkarte der österreichisch-ungarischen Monarchie | Datei:Josephinische Landesaufnahme Schwanberg.jpg |