Wir freuen uns über jede Rückmeldung. Ihre Botschaft geht vollkommen anonym nur an das Administrator Team. Danke fürs Mitmachen, das zur Verbesserung des Systems oder der Inhalte beitragen kann. ACHTUNG: Wir können an Sie nur eine Antwort senden, wenn Sie ihre Mail Adresse mitschicken, die wir sonst nicht kennen!
unbekannter Gast

Die Tauplitzalm#

Text und Bilder von Kurt Hengl

Die Tauplitzalm ist ein alpines Hochplateau im steirischen Teil des Toten Gebirges des Salzkammerguts, in 1600 m Seehöhe mit einigen Bergspitzen bis 2000 m; eingebettet sind sechs idyllische Bergseen. Die Alm wird, einem langgestreckten west-östlichen Becken gleich, von etwa tausend Meter höheren Bergrücken und -spitzen umgeben, unter ihnen dem Almkogel (2116 m), dem Schneiderkogel (1765 m), dem Traveng (1981m) und dem Sturzhahn (2028 m), im Süden dem Grimming (2351 m) und im Westen grüßt das Dachsteinmassiv (2998 m).

Die Bergstation der Alm auf 1650 m ist vom Ort Tauplitz über die Tauplitz-Bergbahn erreichbar, ein nahe gelegener Parkplatz mit dem Auto vom Hauptort Bad Mitterndorf über eine (mautpflichtige) Panoramastraße.

Die Almregion mit ihren aufragenden Felsspitzen sowie den Flanken ins Tal nach Tauplitz und Bad Mitterndorf gilt als Wiege des alpinen Skisports in den Ostalpen: Bereits 1910 wurde die erste Skihütte errichtet. 1925 finanzierte der Wiener Banquier und Alpinist Theodor Karl Holl am Westende des Plateaus das nach ihm benannte Haus, ehemals Eigentum der "Sektion Austria des Deutschen und Österreichischen Alpenvereins". Am Ostende wurden die Linzer Hütte (dzt. wegen Renovierung geschlossen) durch die Sektion Linz des ÖAV sowie 1926 die malerisch gelegene Grazer Hütte des Akademischen Turnvereins Graz (ATG) errichtet, dessen akademischer Zirkel von weitem leuchtet.

Der Bergsteiger, Ethnologe und Autor Prof. Heinrich Harrer, weltbekannt durch sein verfilmtes Buch "Sieben Jahre in Tibet" (nachdem er 1944 als Deutscher aus einem britischen Internierungslager in Indien ausbrechen konnte und nach einem 2100 km langen Fußmarsch über 50 Pässe Lhasa ereichte, bis zur Vertreibung des Dalai Lamas und die Besetzung Tibets durch die Kommunisten 1951), war ins seiner aktiven Studentenzeit bei der ATG Hüttenwart dieser Grazer Hütte und Skilehrer, wovon eine Gedenkplakette und die Harrer- Stube Zeugnis ablegen. Die Grazer Hütte, 1961 renoviert, wird Sommer und Winter sehr bodenständig und gastfreundlich von der friesisch-schwarzwälder Pächterfamilie Münzberg betrieben.

Neben dem modernen Zweckbau des Berghofs der Tauplitz Bergbahnen Gesellschaft und dem Naturfreundehaus schauen erratisch verstreute Sebstversorgerhütten aus der blühenden Natur, im Winter aus dem Tiefschnee.

Der Weitsicht, Tat- und Überzeugungkraft des Wiener Rechtsanwaltes Dr. Paul Mayrhofer ist die Erschließung der hochliegenden Alm für die breite Bevölkerung durch die Tauplitzer Bergbahn zu verdanken; diese 1993-95 errichtete zweiteilige kuppelbare Hochgeschwindigkeits-Bergbahn (Tauplitz I und II), überwindet mit 3900 m Länge 896 Höhenmeter und kann 1600 Personen pro Stunde befördern; weitere 15 Lifte und Gondelbahnen stehen auf dem Plateau zur Verfügung, die die touristische und sportliche Fläche abdecken: Im Winter werden 37 alpine Abfahren und zwei Schneeschuhwanderwege gepflegt.

Die zwei Loipen, für klassischen Langlauf wie für Skating, sind besonders hervorzuheben, dienen sie doch, schneesicher von November bis Ostern, als Trainingsstrecken für internationale Spitzensportler: Die mittelschwere westliche 6 km lange Lärchwaldstrecke führt schlangenartig über 80 Höhenmeter durch unberührte Wälder und lädt zu meditieren ein, die leichte östliche 5,1 km lange Sturzhahnloipe bietet über 70 Höhenmeter panoramaartige Ausblicke auf die - auf Augenhöhe vorbeiziehenden - Berggipfel; am Ende lädt die Grazer Hütte zur Einkehr ein!

Im Jahr 1963 wurde als Filiale der Pfarre Tauplitz nahe der Bergstation eine architektonisch meisterliche Bergkapelle zur hl. Dreifaltigkeit errichtet. Der Grazer Kurt Weber-Mzell, der sich auch durch den Entwurf der Bergkirche in Kalkleiten bei Geraz und die Restaurierung der Stufenkirche in Graz hervortat, schuf dieses sich in die Landschaft integrierende spitzgiebelige "Schützende Zelt Gottes". Das nach Südosten gerichtete, die gesamte dreieckige Fassade ausfüllende Buntglasfenster stammt vom Maler und Grafiker Alfred Wickenburg und wurde in den Glaswerkstätten des Zisterzienserstiftes Schlierbach bei Kremsmünster gefertigt.

  • Text und Bilder K. Hengl

Traveng 1981m mit Sturzhahn
Traveng 1981m mit Sturzhahn
Sturzhahn 2028m
Sturzhahn 2028m
Grimming Gebirgsstock 2351m
Grimming Gebirgsstock 2351m

Dachsteinmassiv 2998m
Dachsteinmassiv 2998m
Talstation der Tauplitz-Bergbahnen
Talstation der Tauplitz-Bergbahnen
Yeti oder Schneeschuhwanderer
Yeti oder Schneeschuhwanderer

Theodor Karl Holl-Haus
Theodor Karl Holl-Haus
Schützt die Natur!
Schützt die Natur!

Grazer Hütte
Grazer Hütte
Almwirtschaft Grazer Hütte
Almwirtschaft Grazer Hütte
Vereinszirkel und Harrertafel
Vereinszirkel und Harrertafel
Heinrich Harrer-Stüberl
Heinrich Harrer-Stüberl

Wirtsfamilie Münzberg
Wirtsfamilie Münzberg
Winterlicher Plan
Winterlicher Plan
Raupen-VW mit Pisten Bully
Raupen-VW mit Pisten Bully

Kapelle zur heiligen Dreifaltigkeit
Kapelle zur heiligen Dreifaltigkeit
Kapelle von Weber-Mzell
Kapelle von Weber-Mzell
Zelt Gottes
Zelt Gottes

Altarraum
Altarraum
Altarfenster der Trinitaet_ Alfred Wickenburg
Altarfenster der Trinitaet_ Alfred Wickenburg

Weiterführendes#